Es geht weiter mit meiner 3. Woche in Tansania
Montag 14.03.2016 – Freitag 18.03.2016
Die erste Woche von vielen in denen Marlene und ich nun jeden Abend gemeinsam Kochen und Tratschen. Wir kommen mit der Zeit noch auf unzählige Gemeinsamkeiten drauf und ich bin unglaublich froh mit ihr hier sein zu können. 🙂 Ohne ihr wäre meine Zeit hier sicherlich ganz anders gewesen.
Unsere erste Hürde: Bananen! Marlene kaufte schon letzte Woche aufgrund (noch) mangelnder Suaheli-Kenntnissen Kochbananen statt normalen. Der Versuch diese dann roh zu essen scheiterte an dessen unglaublich harter Konsistenz und deren eher grauslichen Geschmack. In der Zwischenzeit hat Marlene aber bei einheimischen Kolleginnen vom Dispensary gesehen wie diese Kochbananen zubereiten und hat daher nochmal welche gekauft. Wir salzen nun diese Bananen und frittieren sie. Als die Konsistenz dann eine ganz andere als erwartet ist, merken wir erst dass es sich diesmal wohl um richtige Bananen handeln muss. Wir essen nun gesalzene Bananen mit Melanzani 😀 Erstaunlicher Weise ist es gar nicht so schlecht.
In dieser Woche lernen wir auch Eva und Brian kennen. Zwei neue Volontäre, die in den Schulen von Africa Amini Alama sowohl Lehrer als auch Kinder unterrichten werden. Dazu bleiben sie Montags-Donnerstags im Maasai-Land (etwa 30 – 40 Minuten mit dem Auto von hier) und Donnerstags-Sonntags in Momella.
Mittwochs machen wir (Marlene und ich) gemeinsam mit Irmi, Andrea und Fredi einen Tagesausflug zu den „Hot Springs“. In der Früh geht es gleich los. Sobald man nach 1 Stunde Stein-Staub-und Gatschstraße die große asphaltierte Straße erreicht stehen etwa jeden Kilometer Polizisten und kontrollieren die Fahrzeuge. An manchen Tagen kann man auf der kurzen Route nach Arusha oder Moshi (andere Richtung) 10-20 Patrouillen zählen. Als Muzungu hat man es da nicht leicht denn da wird man gerne mal wegen Lächerlichkeiten zu einer teuren Geldstrafe gezwungen. So musste Felix u.a. einmal beim Organisieren/Transportieren der Müll- Tonnen 30 000 TSH zahlen weil er die Tonnen nicht nach dem Geschmack des korrupten Beamten festgezurrt hatte.
Leider hat Irmi ihren internationalen Führerschein in einem Kaffeehaus in Moshi liegen lassen, weshalb wir nach jeder Polizeistreife, die uns nicht aufhält sehr erleichtert sind. Doch zu früh gefreut: schon werden wir auf die Seite gewunken wo uns auch gleich ein Polizist mit fetter Kalaschnikow nach den Papieren fragt. Irmi und Andrea meistern die Situation ausgezeichnet: Autoversicherung und Zulassung sowie der österreichische Führerschein werden schnell überreicht und gleichzeitig aber ein kleiner Smalltalk über seine brave Arbeit und unser Tagesziel (die Hotsprings) angefangen. Der Polizist ist sichtlich angetan und lässt uns ohne Murren auch gleich wieder weiter fahren. Nach einiger Zeit biegen wir wieder ab in die Pampa und ab jetzt müssen wir regelmäßig nach dem Weg fragen. Dort angekommen zeigt sich uns eine wirklich traumhafte Kulisse: Eine Quelle und Oase inmitten dürrer Steppenlandschaft. Die Strömung ist genau richtig, so, dass man gemütlich schwimmen kann und sich aber kaum vom Fleck bewegt. Eine natürliche Gegenstromanlage sozusagen.


Donnerstags heißt es dann auch von Fredi Abschied nehmen.
Samstag 19.03.2015 – Sonntag, 20.03.2015
Marlene und ich verbringen das Wochenende in Moshi, einer kleinen Stadt ähnlich wie Arusha. Dort kann man toll shoppen (was sonst ;)) und den Kili ganz nah bewundern.



Am Sonntag machen wir gemeinsam mit Josef (ein Guide der uns empfohlen wurde) einen Ausflug zu einem nahe gelegenen Wasserfall. Das Wasser darin (kommt vom Kilimanjaro- Gletscher) ist so kalt, dass einem wirklich die Luft weg bleibt und das Atmen schwer fällt.
Es ist Palmsonntag und während wir so durch den Dschungel wandern hört man aus allen Richtungen von weit her die verschiedensten Kirchenchöre und Gesänge. Immer wieder eilen Einheimische in ihrer besten Kleidung mit Palmzweigen (richtigen!) in der Hand an uns vorbei um noch (etwas verspätet) die Kirche zu erreichen.


Nach dem Wasserfall geht es weiter zu einer Kaffeeplantage, wo wir auch sehen wie der Kaffee frisch angeröstet wird. Außerdem organisiert uns Josef dort auch ein Mittagessen. Es heißt unser Bus zurück fährt um ca 14 Uhr bis 14:30 in Moshi ab. Josef hat uns versichert, dass wir zu diesem Zeitpunkt wieder zurück sein werden. Ähm ja… Marlene und ich werden schon langsam nervös während wir auf unser Mittagessen warten. Das dauert nämlich unendlich lange und mittlerweile haben wir die Hoffnung schon aufgegeben den Bus noch zu erwischen. Zufällig ist gleichzeitig eine andere Gruppe an Volontären da, die einen eigenen Driver mit Auto haben. Wie mir schon in anderen Ländern aufgefallen ist, so ist es auch hier für die Einheimischen ein Problem Dinge direkt anzusprechen. Und so kam es das nach langen hin und her mit Josef, dass wir die Anderen um eine Mitfahrgelegenheit fragen. (Er holte uns sogar einmal zu Seite und hat geflüstert). So fahren wir um etwa 14:05 zu zehnt in einem 7-Sitzer gezwängt los. Der Driver ist professioneller (illegaler) Rennfahrer in Tansania und hat aufgrund eines Unfalls während eines Races an einer Hand bis auf den Daumen keine Finger mehr. Trotz eines Rennfahrers als Driver verpassen wir unseren Bus knapp. Schnell springen wir in einen anderen kleineren (und daher schnelleren) Bus und können 30 Minuten später an der Junction nach Momella in unseren richtigen Bus steigen. Den Abend verbringen wir schon wieder in Momella. Marlenes Freund kommt morgen und auch für mich heißt es nur mehr 2 mal schlafen und der Flo kommt.