Woche 3: Hot Springs & Moshi

Es geht weiter mit meiner 3. Woche in Tansania

Montag 14.03.2016 – Freitag 18.03.2016

Die erste Woche von vielen in denen Marlene und ich nun jeden Abend gemeinsam Kochen und Tratschen. Wir kommen mit der Zeit noch auf unzählige Gemeinsamkeiten drauf und ich bin unglaublich froh mit ihr hier sein zu können. 🙂 Ohne ihr wäre meine Zeit hier sicherlich ganz anders gewesen.

Unsere erste Hürde: Bananen! Marlene kaufte schon letzte Woche aufgrund (noch) mangelnder Suaheli-Kenntnissen Kochbananen statt normalen. Der Versuch diese dann roh  zu essen scheiterte an dessen unglaublich harter Konsistenz und deren eher grauslichen Geschmack. In der Zwischenzeit hat Marlene aber bei einheimischen Kolleginnen vom Dispensary gesehen wie diese Kochbananen zubereiten und hat daher nochmal welche gekauft. Wir salzen nun diese Bananen und frittieren sie. Als die Konsistenz dann eine ganz andere als erwartet ist, merken wir erst dass es sich diesmal wohl um richtige Bananen handeln muss. Wir essen nun gesalzene Bananen mit Melanzani 😀 Erstaunlicher Weise ist es gar nicht so schlecht.

In dieser Woche lernen wir auch Eva und Brian kennen. Zwei neue Volontäre, die in den Schulen von Africa Amini Alama sowohl Lehrer als auch Kinder unterrichten werden. Dazu bleiben sie Montags-Donnerstags im Maasai-Land (etwa 30 – 40 Minuten mit dem Auto von hier) und Donnerstags-Sonntags in Momella.

Mittwochs machen wir (Marlene und ich) gemeinsam mit Irmi, Andrea und Fredi einen Tagesausflug zu den „Hot Springs“. In der Früh geht es gleich los. Sobald man nach 1 Stunde Stein-Staub-und Gatschstraße die große asphaltierte Straße erreicht stehen etwa jeden Kilometer Polizisten und kontrollieren die Fahrzeuge. An manchen Tagen kann man auf der kurzen Route nach Arusha oder Moshi (andere Richtung) 10-20 Patrouillen zählen. Als Muzungu hat man es da nicht leicht denn da wird man gerne mal wegen Lächerlichkeiten  zu einer teuren Geldstrafe gezwungen. So musste Felix u.a. einmal beim Organisieren/Transportieren der Müll- Tonnen 30 000 TSH zahlen weil er die Tonnen nicht nach dem Geschmack des korrupten Beamten festgezurrt hatte.
Leider hat Irmi ihren internationalen Führerschein in einem Kaffeehaus in Moshi liegen lassen, weshalb wir nach jeder Polizeistreife, die uns nicht aufhält sehr erleichtert sind. Doch zu früh gefreut: schon werden wir auf die Seite gewunken wo uns auch gleich ein Polizist mit fetter Kalaschnikow nach den Papieren fragt. Irmi und Andrea meistern die Situation ausgezeichnet: Autoversicherung und Zulassung sowie der österreichische Führerschein werden schnell überreicht und gleichzeitig aber ein kleiner Smalltalk über seine brave Arbeit und unser Tagesziel (die Hotsprings) angefangen. Der Polizist ist sichtlich angetan und lässt uns ohne Murren auch gleich wieder weiter fahren. Nach einiger Zeit biegen wir wieder ab in die Pampa und ab jetzt müssen wir regelmäßig nach dem Weg fragen. Dort angekommen zeigt sich uns eine wirklich traumhafte Kulisse: Eine Quelle und Oase inmitten dürrer Steppenlandschaft. Die Strömung ist genau richtig, so, dass man gemütlich schwimmen kann und sich aber kaum vom Fleck bewegt. Eine natürliche Gegenstromanlage sozusagen.

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Alle sind brav am schwimmen
Alle sind brav am Schwimmen
Marlene wagt sich an die Schaukel.
Marlene wagt sich an die Schaukel.

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Donnerstags heißt es dann auch von Fredi Abschied nehmen.

 

Samstag 19.03.2015 – Sonntag, 20.03.2015

Marlene und ich verbringen das Wochenende in Moshi, einer kleinen Stadt ähnlich wie Arusha. Dort kann man toll shoppen (was sonst ;)) und den Kili ganz nah bewundern.

Sonnenaufgang hinterm Dispensary. Unser Bus geht früh los...
Sonnenaufgang hinterm Dispensary. Unser Bus fährt früh los…

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Kilimanjaro
Kilimanjaro
Unser Guesthouse hat strikte Regeln
Unser Guesthouse hat strenge Regeln

Am Sonntag machen wir gemeinsam mit Josef (ein Guide der uns empfohlen wurde) einen Ausflug zu einem nahe gelegenen Wasserfall. Das Wasser darin (kommt vom Kilimanjaro- Gletscher) ist so kalt, dass einem wirklich die Luft weg bleibt und das Atmen schwer fällt.

Es ist Palmsonntag und während wir so durch den Dschungel wandern hört man aus allen Richtungen von weit her die verschiedensten Kirchenchöre und Gesänge. Immer wieder eilen Einheimische in ihrer besten Kleidung mit Palmzweigen (richtigen!) in der Hand an uns vorbei um noch (etwas verspätet) die Kirche zu erreichen.

Josef versucht uns die verschiedenen Bananensorten zu erklären
Josef versucht uns die verschiedenen Bananensorten zu erklären

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Palmsonntagsprozession
Palmsonntagsprozession

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Nach dem Wasserfall geht es weiter zu einer Kaffeeplantage, wo wir auch sehen wie der Kaffee frisch angeröstet wird. Außerdem organisiert uns Josef dort auch ein Mittagessen. Es heißt unser Bus zurück fährt um ca 14 Uhr bis 14:30 in Moshi ab. Josef hat uns versichert, dass wir zu diesem Zeitpunkt wieder zurück sein werden. Ähm ja… Marlene und ich werden schon langsam nervös während wir auf unser Mittagessen warten. Das dauert nämlich unendlich lange und mittlerweile haben wir die Hoffnung schon aufgegeben den Bus noch zu erwischen. Zufällig ist gleichzeitig eine andere Gruppe an Volontären da, die einen eigenen Driver mit Auto haben.  Wie mir schon in anderen Ländern aufgefallen ist, so ist es auch hier für die Einheimischen ein Problem Dinge direkt anzusprechen. Und so kam es das nach langen hin und her mit Josef, dass wir die Anderen um eine Mitfahrgelegenheit fragen. (Er holte uns sogar einmal zu Seite und hat geflüstert). So fahren wir um etwa 14:05 zu zehnt in einem 7-Sitzer gezwängt los. Der Driver ist professioneller (illegaler) Rennfahrer in Tansania und hat aufgrund eines Unfalls während eines Races an einer Hand bis auf den Daumen keine Finger mehr. Trotz eines Rennfahrers als Driver verpassen wir unseren Bus knapp. Schnell springen wir in einen anderen kleineren (und daher schnelleren) Bus  und können 30 Minuten später an der Junction nach Momella in unseren richtigen Bus steigen. Den Abend verbringen wir schon wieder in Momella. Marlenes Freund kommt morgen und auch für mich heißt es nur mehr 2 mal schlafen und der Flo kommt.

Woche 2: eine Ziege wird geschlachtet

Hui wie schnell die Zeit vergeht! Jetzt hat meine zweite Halbzeit hier schon längst begonnen und ich bin beim Blog grad mal mit der ersten Woche fertig! Abgesehen vom Blogschreiben hab ich auch noch so viele andere Sachen hier in den, mir noch verbleibenden letzten Wochen zu tun, dass ich langsam ein wenig Panik bekomme 😉

Ein Zeichen also dafür, dass hier in Momella allerhand zu tun ist und einem nie fad wird. Dennoch möchte ich euch meine vielen Erlebnisse nicht vorenthalten.

Meine erste Woche mitsamt dem Wochenende habe ich euch schon in meinen letzten Einträgen geschildert. Ich fahre nun fort:

Montag, 07.03.2016 – Donnerstag, 10.03.2016

In meiner zweiten Woche hier kehrt langsam der Alltag ein (wenn es soetwas hier gibt). Ich schreibe eine Liste an Diagnosen/Symptomen von Patienten, welche an mich weitergeleitet werden sollen/können. Gleich am Montag ziehe ich um in eine etwas bescheidenere aber trotzdem sehr schöne Unterkunft (leider ohne Warmwasser und – wie sich in der mittlerweile begonnenen Regenzeit herausstellt – undichten Dach). Da ich die erste Langzeit-Bewohnerin dieses kleinen neuen Häuschens bin muss ich noch allerhand Ergänzungen im Fundicenter bestellen. (Fundis = Bastler/Tischler/Handwerker/…)

Meine neue Unterkunft
Meine neue Unterkunft

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Gleich am Montag wird in der Schule nebenan groß vorgeführt, getanzt und getrommelt: die Sponsoren aus Österreich sind da! Da kann man sich jetzt seinen Teil dazu denken: so ein Tamtam wegen ein paar Weißen, aber den Kindern scheint es (hoffentlich) Spaß zu machen und die Sponsoren sind auch erfreut.

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die Kinder sind schon richtige Akrobaten
die Kinder sind schon richtige Akrobaten

Die Abende verbringe ich meistens mit Stephanie, Jeanine und Felix. Einmal war auch Munish(i) zu Besuch. Marlene, die ich Ende letzter Woche kennen gelernt habe nimmt einen kleinen Kampf auf um endlich (nachdem ich ja eh schon umgezogen bin) von den etwas weiter oben gelegenen Guesthouses auch hier hinunter ziehen zu können… Anfänglich vergeblich. Alles nicht so leicht denn hier ist (wie auch in vielen anderen Ländern außerhalb Europas und Nordamerika) multifunktionales Denken eine Rarität. Wie denn auch, wenn man es nicht lernt? Die Kinder hier bekommen Schläge wenn sie mal eine Aufgabe auf eine andere Weise als üblich erledigen. Ein Puzzleteil wird, wenn das Kind es nicht sofort richtig zusammenstecken kann, von der ungeduldigen Lehrerin dem Kind weggenommen und richtig platziert. Eine kleine Ergänzung an einem Topflappen in der Schneiderei kann nicht einfach so geändert werden, da wird lieber der ganze Topflappen neu genäht und, wenn dann der gewünschte Stoff nicht mehr da ist, dann hat man Pech gehabt… Das könnte ewig so weiter geführt werden. Immer wieder muss ich auch an unsere Situation in Myanmar denken als wir vergeblich nach einem Schlafplatz  für die Nacht gesucht haben und jeder nein gesagt hat. Als wir dann aber bei der 5. Unterkunft fragten, was denn mit dem leeren Zimmer neben der Rezeption sein bekamen wir die Antwort, dies sei für drei Personen und nicht für Zwei. Wohlgemerkt es war zu dem Zeitpunkt schon später Nachmittag und die Zimmer wurden ohnehin per Zimmerpreis hergegeben und nicht per Preis/Person…

Die fertigen Tonnen werden zu ihren Plätzen gebracht
Die fertigen Tonnen werden zu ihren Plätzen gebracht
Einmal war ich sogar brav laufen
Einmal war ich sogar brav laufen
die asiatische Version von Florian?
die asiatische Version von Florian?

Freitag, 11.03.2016

Freitag ist Markttag. Morgen Abend wird Jeanines Geburtstag gefeiert und daher wird heute fleißig Eingekauft. Unter anderem auch eine Ziege. Munish sucht sie für uns aus und  wir halten uns versteckt, damit er einen angemessenen Einheimischen-Preis aushandeln kann: 70.000 TSH. Als Munish mit dem Ziegenbock zu uns marschiert, damit Jeanine den Preis bezahlt, merkt der Verkäufer das ein Muzungu der wahre Käufer ist und versucht noch einen kleinen Profit daraus zu schlagen: er meint die 70.000 für die Ziege sind noch ohne den Preis für die Schnur um den Hals. Wir müssen den Preis für die Schnur extra bezahlen. Und zwar 200 TSH. Ok das lassen wir uns noch einreden, denn 200 TSH sind nicht einmal 10 cent. Wir wollen die Ziege schon eins Auto laden, da heißt es plötzlich, dass Jeanine auch noch die Steuern für die Ziege bezahlen muss. Wir machen uns schon bereit für eine Diskussion. Als es dann aber heißt, dass die Steuer 1000 TSH ist (also keine 50 cent) zahlt Jeanine lieber die „Ziegensteuer“ anstatt zu streiten. Gemeinsam mit Gustav (so heißt nun die Ziege) fahren wir zurück und binden ihn, nach einem kurzen aber spektakulären Fluchtversuch mit Verfolgungsjagd vor unseren Häuschen an. Die Nacht verbringt er dann, geschützt vor wilden Tieren in einem benachbarten Stall mit anderen Ziegen.

Am weg zum Markt
Am weg zum Markt

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der Viehmarkt
der Viehmarkt
Gustav zwischen allen Einkäufen
Gustav zwischen allen Einkäufen
Felix bringt Feuerholz für die Feier
Felix bringt Feuerholz für die Feier
Es wird schon fleißig gekocht
Es wird schon fleißig gekocht

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Am späten Nachmittag gehen Fredi, Marlene und ich spazieren. Fredi kennt sich schon richtig gut hier aus und zeigt uns tolle Routen und weiß einige interessante Geschichten aus der Gegend. So wurde hier zum Beispiel der Film „Hatari“ gedreht. Und in der Hatari-Lodge, in der wir dann auch gemeinsam ein Soda trinken während wir die Ebene vor dem Arusha-Nationalpark bestaunen, lebte einst Hardy Krüger.

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Mt. Meru
Mt. Meru

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lustige Affen mit blauen Hoden
lustige Affen mit blauen Hoden

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Samstag, 12.03.2016

Morgen ist Jeanines Geburtstag! Heute Abend steigt also die kleine aber feine Geburtstagsparty. Am Vormittag macht Fredi mit Marlene und mir noch eine weitere Tour in der umliegenden Umgebung und zeigt uns diesmal die Momella-Lodge, welche ebenfalls ursprünglich von Hardy Krüger erbaut wurde. Heute erinnert sie eher an eine zum Teil verfallene Filmkulisse.

Mt. Meru
Mt. Meru

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Momella Lodge
Momella Lodge
In der Ferne sehen wir heut auch eine Giraffe :)
In der Ferne sehen wir heut auch eine Giraffe 🙂

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Das letzte Stück: in der Ferne sieht man schon "unsere" Gebäude
Das letzte Stück: in der Ferne sieht man schon „unsere“ Gebäude

Den Restlichen Tag wird gekocht und heimlich Torte gebacken. Auch Sara und Juanma sind wieder zurück.

Am Nachmittag kommt ein Massai (Paolo, der hier für die Organisation auch Permakultur-Gärtner ist) vorbei und der arme Gustav wird geschlachtet. Paolo hat mit 8 Jahren das erste Mal mitgeholfen beim Schlachten und mit 12 die erste Ziege alleine getötet. Anfänglich dachte ich, ich werde da nicht zusehen können aber es war weniger Schlimm als Gedacht. Natürlich da stirbt ein Leben und es wird einem  nochmal sehr klar bewusst, dass wenn man Fleisch isst, man tötet. Hier wird eine Ziege, wenn überhaupt nur zu sehr hohen Feiertagen geschlachtet, denn der Preis ist zum Teil ein halbes bis ganzen Monatsgehalt. Das Schöne hier ist, dass hier wirklich ALLES verwertet wird. Das Blut wird getrunken (da hab ich mich nicht drüber getraut), das Fleisch (mit allen Sehnen und Faszien) und die Innereien werden gegessen (zum Teil roh, noch warm aus dem Körper) , die Haut zu Leder, die Augen bekommen die Hunde, usw, usw,…

Blick von meiner Terrasse aus: Alle warten auf die Massai. (zwischen meinem und dem anderen Helferhaus)
Blick von meiner Terrasse: Alle warten auf die Massai. (zwischen meinem und dem anderen Helferhaus)

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Damit das Blut nicht schnell stockt wird es gerührt.
Damit das Blut nicht schnell stockt wird es gerührt.
Das Häuten ist eine wirklich anstrengende Arbeit
Das Häuten ist eine wirklich anstrengende Arbeit

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Im Hintergrund werden schon frisch aus dem Ziegenkörper raus die Innereien gegessen
Im Hintergrund werden schon frisch aus dem Ziegenkörper raus die Innereien gegessen

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Am Abend steigt dann die kleine Party.

Leider wurde währenddessen bei der Irmi eingebrochen. Als Munish(i) und Felix schnell zu ihr nachfahren wollen, stellen sie fest, dass bei dem Auto da ein paar Kabeln ausgesteckt wurden. Somit war leider klar, dass wohl einer der Mitfeiernden oder zumindest einer aus der Organisation an dem Diebstahl mitbeteiligt war. Es war auch angeblich nicht der erste Diebstahl hier. Allerdings der erste wieder nach geraumer Zeit. Ab jetzt passen wir wieder besonders gut auf unsere Wertsachen auf. Und wenn wir sie nicht bei uns tragen, dann sind sie zumindest sehr gut versteckt.

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auch die Hunde riechen das frische Fleisch
auch die Hunde riechen das frische Fleisch
Munish(i) bei der Arbeit
Munish(i) bei der Arbeit

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Sonntag, 13.03.2015

Wir Brunchen ausgiebig.

Sara und Juanma reisen ab.

Am Abend gibt es in meiner Bleibe einen wirklich sehr lustigen Damen-Abend mit Marlene, Stephanie und mir. Und ich höre zum ersten (aber eindeutig nicht letzten) Mal die Hyänen heulen. (Wer wissen will wie Hyänen so heulen, ich kann das ganz gut nachmachen ;))

Morgen reisen Jeanine, Stephanie und Felix ab und kommen in 2 Wochen für ein paar Tage wieder um dann endgültig die Heimreise anzutreten.

Ein Wochenende in Arusha

Samstag, 05.03.2016

Für das Wochenende geht es für uns Vier (Jeanine, Stephanie, Felix und ich) nach Arusha. Die Drei fahren Ende nächster Woche an den Strand bis Ende März und dann nachhause. Also wollten sie ein letztes Mal Arushas Nachtleben unsicher machen und ich freue mich, mich anhängen zu können. Um 06.40 stehen wir fertig gepackt vor der Türe und werden auch sogleich von den am Vortrag bestellten Piki-pikis (Motorradtaxis) abgeholt und nach Ngare gebracht. Dort heißt es noch ein wenig warten und so gegen 07:40 fahren wir mit dem Bus los nach Arusha. Die „Straße“ ist extremst holprig und staubig. Laufend werden neue Fahrgäste oder Güter aufgeladen, während der gesamte Businhalt mitsamt Insassen kontinuierlich mit einer immer dichteren Staubschicht bedeckt wird.

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mmmhhh Erdbeere
mmmhhh Erdbeere

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Um etwa halb 11 erreichen wir Arusha und werden auch sofort von 20 Einheimischen belagert die uns Unterkünfte, Safaris und was weiß ich alles andrehen wollen. Selbst nach meinen vielen Reisen muss ich sagen: nirgendwo waren die Leute bisher so aufdringlich und hartnäckig wie hier. Zielstrebig gehen wir zu Fuß zu unserer Unterkunft: Kitundu Guesthouse.

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Kitundu Guesthouse

Das Guesthouse wirkt von außen eher wie ein heruntergekommenes Motel aus den 80er Jahren mitten in Missouri. Drinnen sitzt eine – wie soll ich sagen – langsame Frau. Die gute Dame ist entweder völlig eingeraucht, alkoholisiert oder auf Valium (oder alles Drei?). Unser Gespräch mit ihr erinnert mich ein wenig an meine meist verzögerten Whatsapp-Telefonate hier. Bis man die Antwort hört hat man schon dreimal eine weitere Frage gestellt. In gemächlichem Tempo schauen wir uns die Zimmer an und entscheiden uns hier zu bleiben. Um noch alles abzuklären fragen wir, ob denn das breakfast im Preis inkludiert sei. „No. Breaktfast is not includet. Its free.“ „Ok so its includet?“ „No. Its free, ist not includet.“ Wir fragen noch dreimal nach ob wir das jetzt wirklich richtig verstanden haben. Aber die Dame bleibt standhaft.

Wir geben unsere Sachen in unsere Zimmer und marschieren los zum Mittagessen. Chips Maijai wird es für mich. Eine Art spanische Tortilla nur mit Pommes Frittes statt den normalen Erdäpfeln. Ein paar Impressionen aus Arusha:

Ein Haus am Haus
Ein Haus am Haus
Alles wird hier am Kopf getragen
Alles wird hier am Kopf getragen
cooler Stoff
cooler Stoff

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Mistkübel
Mistkübel

Danach geht’s auf einem Piki Piki auf zum Massai Market wo Jeanine und Stephanie fleißig Souvenirs und Mitbringsel shoppen. Ein wahrer Kaufrausch packt die Zwei hier, was ich aber bei dem Angebot hier gut verstehen kann. Salatbesteck, Schuhe, Taschen, Körbe, Schmuck,… Während ich von Stand zu Stand schlendere beginne ich immer mehr meine zwei mal 22 kg Gepäckstücke zu schätzen. Heute kaufe ich allerdings noch nichts, denn ich werde bestimmt in den nächsten Monaten nochmal nach hier her kommen.

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So eine Shoppingtour kann anstrengend sein, weshalb wir uns danach in ein Cafe (Fifi`s) setzen und uns mit Eistee und ähnlichem erfrischen.

Am Abend besuchen wir den ViaVia-Club wo heute angeblich „African Night“ ist. Ein afrikanisches Buffet wird angeboten und dazu traditionelle Trommelmusik. Später werden alle Gäste auch zum tanzen aufgefordert. Angenehmerweise waren gar nicht so viele Touristen hier, wie befürchtet und wir hatten unseren Spaß und tanzten ein Weilchen.

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Ich, Jeanine, Stephanie und Felix

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Sonntag, 06.03.2016

Heute heißt es ausschlafen. Das gratis Frühstück hier lässt zu wünschen übrig: das Dotter vom Ei ist blau (!) und aus dem Brot kommen Ameisen hervor. Wir beschließen also zu Fifis Brunchen zu gehen. Gesagt getan. Unser Gepäck lassen wir hier in der Rezeption hinterlegen. Nach einem gemütlichen Brunch wird weiter geshoppt diesmal allerdings Lebensmittel. Dazu teilen wir uns in zwei Gruppen auf: Jeanine und ich gehen auf den Obst- und Gemüsemarkt während Stephanie und Felix einen Supermarkt mit teilweise westlichen Lebensmitteln unsicher machen. Jeanine hat nämlich nächstes Wochenende Geburtstag und wir planen heimlich eine Torte zu backen. Dafür müssen eben aber auch einige Zutaten gekauft werden, weshalb wir sehr froh sind, dass das Geburtstagskind nichts gegen unseren heimlich ausgemachten Vorschlag sich aufzuteilen, einzuwenden hat.

Am frühen Nachmittag treffen wir uns mit Irmi – die heute auch in Arusha ist – vorm Fifis und fahren gemeinsam mit ihr in ihrem Auto zurück nach Momella.

Das Highlight des Wochenendes: unsere öfteren, kurzen Piki Piki- Fahrten, die innerhalb der Stadt so zwischen 50cent und 1 Euro kosten.

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Afrika, die erste Woche

Sonntag, 28.02.2016

Abschied nehmen ist schwer.  Vor allem wenn der Aufenthalt viel zu kurz war. Eine Woche in Wien hat mir wieder gezeigt wie toll diese Stadt, meine Familie und Freunde sind. Jetzt aber Schluss mit dem Gesülze:

Zum Flughafen werde ich vom Flo gebracht. Bevor mein Flieger um 10:35 Richtung Istanbul startet kaufen wir mir noch gemeinsam Mannerschnitten und eine Packung Haribo-Frösche (im Nachhinein betrachtet eine unglaublich gute Idee!). In Istanbul habe ich dann mehrere Stunden Aufenthalt den ich nach langem umher irren auf Internetsuche in einem kleinen Cafe verbringe. Nach diesem Nachmittag am Flughafen stellt sich mir mal wieder die Frage warum vor allem arabische Reisende oft mit riesen Gepäcksanhäufungen fliegen müssen. Und warum sie mit diesen Koffertürmen dann immer noch probieren Rolltreppe zu fahren wo man doch mit freiem Auge sehen kann, dass weder der Koffer geschweige denn der Gepäckswaagen durch die Absperrung davor passen. Ich habe tatsächlich versucht das zu googlen aber ohne Erfolg.
Um 17:45 geht’s dann für 6 Stunden weiter Richtung Kilimanjaro Airport, wo das Flugzeug allerdings nur zwischenlandet und danach mit dem endgültigen Ziel Mombasa weiter fliegt. Anna Karenina mit Keira Knightly begleitet mich die ersten 2 Stunden des Fluges. Schlaftrunken komme ich um etwa 01.30 in der Nacht an und stell mich mal brav in die Reihe um ein Volunteer/Business Visum zu beantragen.  Die Dame am Schalter fragt nicht einmal welches Visum ich denn gerne hätte sondern verlangt gleich den Preis für ein Touristenvisum – 50$. Ich erkläre höflich, dass ich ein Volunteer/Businessvisum für 3 Monate brauche. Dies wird mir aber gleich verwehrt, denn um diese Uhrzeit ist das angeblich nicht möglich, dazu muss ich morgen zum Immigrationoffice in Arusha gehen. Ich erkläre, dass ich heute Nacht noch 1,5 Stunden durch den Bush fahren werde und für morgen keine Transportmöglichkeit nach Arusha habe. Es folgt ein weiteres hin und her, in dem ich hartnäckig dabei bleibe mein Visum wie offiziell angegeben on arrival zu bekommen. Meine bisherigen Reisen haben mir gelehrt, dass nein nicht gleich nein bedeutet und auch diesmal sollte ich recht behalten. Schließlich steht die Dame auf geht ins Nachbarzimmer und kommt mit einem Wisch zurück, den ich dann brav ausfülle. In der Dauer unserer Diskussion hätte sie fünfmal das Formular holen können. Dann noch Fotos machen, Fingerabdrücke abgeben (ziemlich ausgestattet sind die hier) und Koffer holen. Draußen steht auch schon ein Driver der einen Zettel mit meinem Namen hält. Monish(i) heißt er. Völlig übernächtig merke ich mir diesen Namen natürlich nicht 😉 Schnell noch Geld abheben und dann in einen uralten Geländewagen weiter nach Momella. Beim verstauen meiner Koffer entschuldige ich mich für dessen Gewicht und bekomme gleich eine mir bekannte Antwort: „Hakuna Matata“. Ich muss schmunzeln wenn auch, wie ich später gelernt habe, im hier (Nord-Tansania) gesprochenen Suaheli „hamna shida“ die gängigere Variante ist.

Während der Fahrt bemüht sich Monish(i) immer wieder um eine kleine Konversation, was mir aber komischerweise extremst schwer fällt. Erstens bin ich im Halbschlaf und zweitens bin ich anscheinend noch auf asiatisches Englisch eingestellt und dieses Englisch hier ist ganz anders. So wird zum Beispiel,( wie ich in den kommenden Tagen feststelle) an fast allem ein i dran gehängt. Cake = cakei; chips =chipsi; seven = seveni (ACHTUNG! Verwechslungsgefahr mit „seventy“!), how oldi are you?… das kann beliebig weiter geführt werden.

Nun zurück in die Ankunftsnacht auf dem Weg nach Momella. Nach 1,5 Stunden Dirtroad falle ich um etwas 4 Uhr Ortszeit ins Bett.

Montag, 29.02.2016

Monish(i) meinte zwar ich soll, wenn ich aufwache ins Restaurant da vorne gehen er wird allerdings so ab 8 Uhr dort sein. Also stelle ich mir den Wecker auf 07:45 um wenigstens irgendein bekanntes Gesicht in der Früh im Restaurant zu sehen. Denkste. Dass die es hier in Afrika auch nicht so streng mit den Uhrzeiten haben hätte ich mir ja eigentlich schon denken können. Wie heißt es doch so schön: Wir haben die Uhr und sie haben die Zeit. Irgendwann kommt Felix, ein anderer Volontär (und erste Weiße) vorbei und setzt sich zu mir. Er erzählt mir ein wenig und ruft Cornelia (die Leiterin hier) an und meint ich soll noch warten, sie wird hier vorbeischaun. Kurz vor 09.00 Uhr lerne ich auch Jeanine und Stephanie kennen zwei weitere Volontäre, die sich dann aber gleich  mit Monish(i) als Fahrer auf machen mit einem (körperlich behinderten) Kind aus der Schule und seiner Mutter in ein Behindertenzentrum um dies der Mutter zu zeigen. (Später stellt sich heraus, dass die Mutter dort mit dem Kind eh regelmäßig hingeht und erst letzten Freitag dort war. Jeanine und Stephanie sind sich mehr als fehl am Platz vorgekommen als die Mutter beginnt Monish(i) den schnellsten Weh hin zu erklären… Diese kommunikativen Missverständnisse werde ich auch noch früh genug zu genüge erleben.)

Um 09.00 Uhr begrüßt mich auch schon Cornelia (eine der zwei Leiterinnen hier) herzlich und führt mich mal ein wenig herum und zeigt mir das Healing-Center in dem ich dann auch eventuell arbeiten kann/soll. Die erste Woche kann ich mich einfach mal so umschauen und in weiterer Folge würde es sehr hilfreich sein Übungsfolder für die Zeit nach mir zusammenzustellen und wenn geht auch ein paar Dinge den Mitarbeitern hier beizubringen. Klingt gut finde ich und nachdem ich auch noch einen weißen Kittel bekomme schau ich überhaupt wichtig aus. Doppelt weiß sozusagen: weißer Kittel und Muzungu, wie die Weißen hier genannt werden. Meine neuen Kollegen heißen Sabina und Tassy. Die Namen der anderen Mitarbeiter im Nachbarzimmer habe ich mir bis heute nicht gemerkt – shame on me!

Die Patienten (teils mehr als 200 am Tag) werden zuerst im Dispensary/Healthcenter von hier angestellten einheimischen Ärtzen untersucht (besser: angehört, denn angreifen tut hier kaum jemand wen ;)) und dort (auch je nach Medikamentenvorrat) Schulmedizinisch versorgt. Viele Patienten werden danach weiter ins Healing Center geschickt. Hier gibt es eine Heilmasseurin, Heilsalben, Akkupunktur, verschiedene Elektrogeräte (über dessen Funktion ich noch nicht ganz durchblicke – aber die Patienten lieben es!),… Und natürlich jetzt mich. Im Nachbarzimmer werden auch (lokale) Naturheilmittel und Homöopathische Medikamente ausgegeben. Eine nähere Schilderung über die Behandlungen der Patienten hier bekommt ihr wenn mich die Muse dazu küsst. Kurz sei gesagt, dass meiner Meinung nach – soweit ich das beurteilen kann und darf (ich bin ja kein Arzt) – die Schulmedizin hier leider öfters zu kurz kommt. Wobei auch gesagt werden muss, dass einige Patienten von weit hergereist kommen um nach Jahrelangen erfolglosen schulmedizinischen Therapien endlich einen neuen Ansatz suchen. Und wie bereits oben beschrieben lieben die Patienten diese Elektrogeräte und fühlen sich danach angeblich um vieles besser. Allerdings fühlen sie sich auch nach dem Röntgen plötzlich wieder wie neugeboren ;). Die meisten Patienten die hierher kommen sind Meru oder Maasai aus der Region und sind Bauern oder Viehhüter.

Am Nachmittag erkunde ich ein wenig die nähere Umgebung mit all den Bauten die zum Projekt dazugehören.

Plan-Momella
Plan von Momella
Dispensary
Dispensary
Dispensary rechts und Labor links
Dispensary rechts und Labor links
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Blick zum Restaurant
Patienten vorm Healingcenter
Patienten vorm Healingcenter
im Healingcenter
im Healingcenter

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Im Office begrüße ich Georgina, mit der ich bis jetzt nur per Mail Kontakt hatte und erfahre, dass ich in meiner schönen Unterkunft nur für eine Woche bleiben kann, bis das neue kleine Helferhaus frei wird. Ich habe mich eh schon gewundert, dass meine Unterkunft so schön ist und Warmwasser hat 😉

Meine schöne Unterkunft die erste Woche:

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Blick aus der Terrassentür.
Blick aus der Terrassentür

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Blick von der Terrasse :)
Blick von der Terrasse 🙂

Am Nachmittag lerne ich noch Sara und Juanma zwei spanische Volontäre kennen die mich am frühen Abend kurz mit ins nächste Dorf (Ngare Nanjukey) nehmen wo ich mir auch schon eine lokale Sim-Karte organisiere. Die beiden reisen jedoch am nächsten Tag für eine Woche ab. Gemeinsam entdecken wir auch ein Chamäleon. Zum Abendessen werde ich von Jeanine und Stephanie und Felix auf ihre Terrasse eingeladen.

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Dienstag, 01.03.2016 – Freitag. 04.03.2016

Der Ort „Momella“, in dem ich jetzt lebe liegt am Fuße des Mount Meru auf 1600 Meter, was zu einem angenehmen nicht allzu heißen Klima führt. In nicht allzu weiter Ferne kann man auch den Kilimanjaro bewundern. (Ich sogar von meiner Terrasse)

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Die Ärzteunterkünfte links und rechts meine Unterkunft. (Die Helferhäuser sind gleich dahinter) und der Mt. Meru im Hintergrund
links die Ärzteunterkünfte und rechts meine Unterkunft. (Die Helferhäuser sind gleich dahinter) und der Mt. Meru im Hintergrund
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links das Helferhaus
Mukuru, ein heiliger Berg der Maasai
Mukuru, ein heiliger Berg der Massai

Im Laufe der Woche bekomme ich neue Nachbarn, die von einer Woche Safari zurückkommen: Zwei ältere Ehepaare und Nina, Nichte von Fredi. Fredi, ein pensionierter Radiologe ist nun schon zum dritten Mal hier und führt die hiesigen Ärzte ein in die Kunst des Röntgens und vor allem des korrekten Interpretieren des Gesehenen (sofern es die Stromversorgung hier zulässt).

Die erste Woche verbringe ich Vormittags meist ab 09.30 Uhr im Healingcenter und Nachmittags ich oft mit Stephanie und Jeanine. Ich mache mit bei ihrem Müllprojekt oder lerne das Waisenhaus kennen, bestaune den Kilimanjaro, und, und, und,…. Fad wurde mir auf jeden Fall nie. Abends esse ich meistens bei Jeanine, Stephanie und Felix auf der Terrasse und wir essen gemeinsam zu Abend. Mal besucht uns Monish(i), Irmi (eine sehr liebe Dame, die bis vor kurzen für die Organisation gearbeitet hat und jetzt in einem Haus ein wenig weiter oben wohnt) oder Christine, eine Voluntärin aus dem Waisenhaus, die jedoch am Freitag nach 6 Monaten hier abreist.

für das Müllprojekt werden die Tonnen bemahlt
für das Müllprojekt werden die Tonnen bemahlt

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vorm Waisenhaus...
vorm Waisenhaus…

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für die Kamera werden alle möglichen Kunststücke ausprobiert
für die Kamera werden alle möglichen Kunststücke ausprobiert

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Jeden Freitag ist Markttag in Ngare Nanjukey, wo man sich sein Essen für die nächste Woche kaufen kann. Ohne Kühlmöglichkeit ist es allerdings eine ganz schöne Challenge das richtige Obst und Gemüse auszusuchen. Nach Ngare Nanjukey geht es mit dem Schulbus, der so um 14.00 Uhr los fährt. Hier lerne ich auch gleich Marlene kennen, eine Voluntärin die bis jetzt leider bei den Guesthouses etwas weiter oben untergebracht ist. Sie ist Gynäkologin und wird, wie ich, auch bis Mitte Mai hier bleiben. Das freut mich, und auch dass sie dann hoffentlich bald auch hier runter ziehen kann, denn bis jetzt hat sie 20 Minuten Wegzeit ins Dispensary. Am Markt werden wir von vielen Seiten belagert und oft mit „Muzungu, Muzungu“ Rufen beschallt. Ein starker Regenschauer überrascht uns und so bleibt uns nur wenig Zeit alle notwendigen Dinge zu besorgen.

Die Schule
Die Schule

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lange Schlange für den Schulbus
lange Schlange für den Schulbus
mit dem Schulbus geht es ins nächste Dorf zum Markt
mit dem Schulbus geht es ins nächste Dorf zum Markt
am Stoffmarkt (Jeanine, Christine und Stephanie)
am Stoffmarkt (Jeanine, Christine und Stephanie)

am Lebensmittelmarkt

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am Lebensmittelmarkt
am Lebensmittelmarkt

Trek to Inle

Samstag, 13.02.2016

Um etwa 04.00 Uhr Früh kommen wir in Kalaw an. Schlaftrunken verlassen wir den Bus und schauen ein wenig herum wegen einem Zimmer. Wir finden ein mäßig Günstiges und liegen um 04:30 im Bett. Um 07.00 Uhr heißt es wieder aufstehen, frühstücken (leckere Jelly-Marmelade) und uns nach Tekking-Touren von Kalaw zum Inle Lake zu erkundigen. Wir finden dann eine günstige Tour, die auch erst um 9.30 Uhr losgeht. Mit uns in der Gruppe sind Karolina, eine in China lebende Polin, Isaac und Kavita aus England und zwei Spanier, die uns aber bald verlassen, weil wir am Weg eine 100% spanische Gruppe treffen und da haben sie sich doch ein bisschen wohler gefühlt. Unser Guide ist eine 22 jährige Einheimische, sehr herzige und noch recht unerfahrene (seit drei Monaten dabei) Reiseführerin und heißt Shwe U.

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Bäuerin am Chilifeld
Bäuerin am Chilifeld

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Zu Mittag müssen wir leider feststellen, dass das Essen auf diesem Trek wohl nur halb so gut wie in Hsipaw sein wird 🙁 Ein weiterer Unterschied zu dem Trek in Hsipaw ist, dass wir etwas mehr gehen und nicht nach dem Mittagessen das Tagespensum erreicht haben. Das finden wir aber gar nicht schlimm und um 16.00 erreichen wir unseren Homestay für die Nacht. Die Zeit bis zum Abendessen verbringen wir kartenspielend auf der kleinen Terrasse vor dem Häuschen. Immer mehr Kinder aus dem Dorf kommen und schauen und gebannt dabei zu. Zu gebannt, denn vor lauter Staunen fließt dem einen Kind schon der Speichel mit Reisresten seitlich aus dem Mund und tropft Lisas Knie damit voll. Mmhh. Dasselbe Kind möchte dann auch gleich ein Bussi auf seine mit Reis und Rotzresten überzogene Wange haben. Nein, leider nicht. Wiederrum anderen Kindern hat es Flos Bart angetan: Heimlich kommt immer wieder von hinten eine kleine Hand und fährt ihm dann durch den Bart was allein auch wegen dem folgenden Gekicher und Gekuder nicht unbemerkt bleiben kann.

Das Abendessen ist dann zum Glück besser als das zu Mittag und nachdem wir uns damit die Mägen vollgestopft haben ist es auch schon Zeit schlafen zu gehen. Es erinnert uns ein bisschen an das Camping-Leben in den USA. Kaum ist es Dunkel, geht man ins Bett. ?

Sonntag, 14.02.2016

Um Punkt 07.00 Uhr gibt es Frühstück: fettige Teigfetzen mit Apfelstücken oder Melanzani-Gatsch. Höchstens akzeptabel. Eine Stunde später sind alle wieder fertig gepackt und marschieren los.

Unser Schlafzimmer am Morgen
Unser Schlafzimmer am Morgen

Das Mittagessen war genau das gleiche wie Gestern: fettige Nudeln mit Ei. Das Essen kann zwar mit dem von unserem letzten Trek in Hsipaw nicht mithalten dafür ist die Landschaft hier beeindruckender. Wir kommen noch bei einem Fluss vorbei, wo wir theoretisch schwimmen gehen könnten, aber wir beobachten lieber den süßen Wasserbüffel, der uns das vormacht.

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Lisa mit Thanaka, die Farbe/Creme die sie sich hier überall ins Gesicht schmieren (angeblich gesund)
Lisa mit Thanaka, die Farbe/Creme die sie sich hier überall ins Gesicht schmieren (angeblich gesund)

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WEIZEN?!!? Wo bleibt das gute Brot?
WEIZEN?!!? Wo bleibt das gute Brot?

Wir erreichen unser Tagesziel – ein buddhistisches Kloster – gegen 16:30 und ruhen uns erst mal aus. Flo bleibt aber nicht lange ruhig sitzen, und spielt mit den Mönchs-Buben ein schnelles Fußballmatch.

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Unser Schlafsaal im Kloster
Unser Schlafsaal im Kloster

Den aufgewirbelten Staub wäscht sich Flo mit eiskaltem Wasser von der Haut und aus den Haaren und lernt abermals den Luxus einer heißen Dusche zu schätzen.

Die Welt ist klein, das wissen wir mittlerweile schon genau. Aber auch hier werden wir wieder daran erinnert und treffen, mitten im Hochland von Myanmar, zwei Wiener aus dem 4. Bezirk. Den restlichen Abend verbringen wir mit unserer Gruppe und den zwei Wienern Kartenspielend und mit ausgezeichnetem Essen im Gemeinschaftssaal.

Trotz des wirklich tollen Essens verbringt Lisa leider die folgende Nacht sowohl sitzend, als auch vornübergebeugt auf dem Klo. ?

Montag, 15.02.2016

Flo hat Geburtstag! Eigentlich wird er durch die Zeitverschiebung erst um 23.30 Uhr 25 aber das ist ja alles nicht so genau zu nehmen. Aufgrund Lisas eher unangenehmen Nacht, beginnt der Tag aber trotzdem vorerst nicht sehr feierlich. Das Frühstück mit Pancakes hingegen gibt schon einen kleinen Vorgeschmack auf die noch folgenden kulinarischen Highlights. Nach dem Frühstück geht es weiter. Cola und Immodium sei Dank erreichen wir ohne böse Zischenfälle um 13.00 das südwestliche Ufer des Inle Sees. Noch ein letztes gemeinsames Mittagessen und danach werden wir mit einem Boot nach Naungshwe am nörlichen Ende des Sees gebracht. Dort wartet auch schon unser Gepäck auf uns und gemeinsam mit Karolina machen wir uns auf zu einer ihr empfohlenen Unterkunft. Diese ist zwar etwas weit weg vom Zentrum aber dafür (für hiesige Verhältnisse) preiswert und schön. Warme Dusche und saubere Bettwäsche und wir sind glücklich. 🙂 Flo bekommt dann auch noch eine tollen „Geburtstagstorte“ und seine Geschenke bevor wir uns am Abend mit Isaac und Kavita im french touch treffen. Ein gutes Restaurant, welches uns schon von mehreren Seiten empfohlen wurde. Ziegenkäse-Salat, Schokolade-Soufflee,… der Himmel auf Erden. Selbst Lisa beginnt wieder zu Essen.

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Lisa ist die letzte Nacht ins Gesicht geschrieben
Lisa ist die letzte Nacht ins Gesicht geschrieben
Am Wegesrand ein kleiner Brand
Am Wegesrand ein kleiner Brand

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Ein letztes Gruppenfoto mit unserem Guide (v.l.n.r.: Isaac, Shwe U, Kavita, Flo, Lisa, Karolina)
Ein letztes Gruppenfoto mit unserem Guide (v.l.n.r.: Isaac, Shwe U, Kavita, Flo, Lisa, Karolina)

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Hier am Inle See rudert man komisch
Hier am Inle See rudert man komisch
Happy Birthday!!!!
Happy Birthday!!!!
Dudu, der Bär
Dudu, der Bär

Mrauk U

Dienstag, 09.02.2016 / Mittwoch, 10.02.2016

Also diese Busfahrt: nachdem wir aus dem Tuktuk in unseren Bus gestiegen sind, heißt es nach etwa einer Stunde, dass wir und alle anderen die nach Mrauk U wollen, aussteigen müssen um auf einen anderen Bus zu warten. Gesagt getan.

Dort erwartet uns eine unglaublich unfreundliche und bestimmerische Frau. Sie erklärt uns, dass unser Bus erst so in 45 Minuten kommen wird und wir sollen dich dort drüben Abendessen. Sie bringt uns dann auch dort hin, denn anscheinend zeigen wir für ihre Ungeduld zu wenig Tatendrang. Beim überqueren der Straße heißt es dann: „Be careful! Be careful!“ Während wir brav den direkten und schnellen Weg über die Straße nehmen quert sie nur langsam und diagonal die Straße dabei steuert sie direkt auf ein fahrendes Moped zu. Wir sind schon an die waghalsigen Fußgänger hier gewöhnt, finden es aber trotzdem lustig wie sie die einzige ist, die in eine brenzlige Situation gerät, aber uns laut „be careful!“ zuruft.

Das Essen bestellt sie dann quasi für uns…

– Sie: „OK, you want the fried noodles? Good noodles!“
– Wir: „Do you also have local food, myanmar food?“
– Sie: „No myanmar food. Good noodles, take noodles“.

Wir zögern, weil wir keine Lust auf fettiges Touristenessen haben, aber damit die Arme nicht vor Ungeduld platzt bestellen wir halt die deppaten fried noodles, die sich dann als – wie erwartet – mäßig gut herausstellen. Ungefähr zehn mal wird uns im Befehlston erklärt, dass wir in etwa 30-45 Minuten wieder drüben bei ihrem Shop sein müssen. Ja wir haben es gecheckt. Gott sei Dank trennen sich unsere Wege sobald wir in den nächsten Bus einsteigen.

Dort allerdings gibt es eine junge Busangestellte, die anscheinend immer das Gefühl hat vor allem der Lisa mit Ziehen und Schieben bzw. Halten des Armes behilflich zu sein. Sei es um den Weg zum Sitzplatz zu navigieren (man kann sich anscheinend auch im Gang zwischen den Sitzen verirren) oder ihr die Stufen aus dem Bus hinaus zu „zeigen“ (zum Glück zieht sie Lisas Arm rechtzeitig nach rechts, sonst wäre sie fast geradeaus weiter durch die Windschutzscheibe gegangen). Hinter unseren Sitzen stapelt sich das Gepäck, welches nicht mehr in den Gepäckraum passt. Wir beanstanden sofort, dass wir unsere Sitze zum schlafen nach hinten kippen wollen. Nach einiger Zeit Herumgeräume haben wir dann auch genug Platz dafür. Allerdings merken wir das Lisas Sitz sich zwar nach hinten lehnen lässt, dort dann aber nicht in dieser Position bleibt. Lisa – das Fliegengewicht – muss sich mit Hilfem ihrer am Vordersitz abgestützten, Beine nach hinten stemmen um zurückgelehnt zu bleiben. Also tauschen wir dann Plätze basteln eine Konstruktion aus unseren Gürteln und dem Hintersitz, so dass der „schwere“ Flo den kaputten Sitz problemlos übernehmen kann.

Weil das aber trotzdem nicht die idealste Schlafposition ist, nimmt sich Flo zwei Decken und legt sich „gemütlich“ im Beinbereich auf den Boden, während Lisa versucht auf den zwei Sitzplätzen zu schlafen. Das klappt trotz der vielen Kurven und des öfteren Steckenbleibens im Sand der Straße relativ gut.

Im Laufe der Nacht werden wir (oder vor allem Lisa) allerdings noch 5 mal geweckt: 4 Mal um unsere Pässe abzugeben bzw. zurück zu bekommen (mitten im Land ohne Grenzübergang), ein weiteres Mal um mitten in der Nacht aus dem Bus auszusteigen. Da wir aber schon oft nur wegen Essen zu verrückten Uhrzeiten unsere Nachtbusse verlassen mussten, fragt Lisa: „Why? Do we have to change the Bus or eat food?“ „Ahhh no“. Der Deutsche auf der anderen Seite des Ganges schläft auch noch und somit beschließen auch wir liegen zu bleiben. Als dann der Bus wieder losfährt setzen wir uns auf und sehen, dass wir die einzigen drei Passagiere sind, die den Bus nicht verlassen haben. Zwanzig Meter weiter steigen alle wieder ein und erzählen, dass wir gerade eine Klippe entlang gefahren sind und dass es anscheinend wirklich, wirklich eng war. ?

Der nächste Stop ist dann das Frühstück. Im gleichen Ort müssen wir auch einige Zeit auf ein Fähre über den Fluss warten. (Eigentlich gab es hier eine Brücke, aber die ist beim letzten Monsun scheinbar weggeschwemmt worden – das schafft Vertrauen!)

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Es folgen ein paar weitere Stunden der Busfahrt bis wir kurz nach 1 Uhr Mittags nach insgesamt 19(!) Stunden Busfahrt endlich Mrauk U erreichen. Wir finden ein günstiges Zimmer und sind völlig fertig von dieser Odyssee. Während wir da so in unserem Bett dösen bekommen wir Besuch von einer Fledermaus, einer Ratte und einigen Geckos. Wie wird das erst in der Nacht werden?

Nachdem wir bis um 16.00 Uhr im Bett dösen, beschließen wir, dass es so nicht weitergehen kann und dass wir unsere kurze Zeit hier im Ort nutzen müssen! Also spazieren wir durch das Dorf und erkunden die Palastruinen und die zwei wichtigsten Tempel in der Nähe. Im Gegensatz zu Bagan erinnert die Architektur hier von außen eher an Militärbunker und von innen an mysteriöse Höhlen mit spiralförmig verlaufenden Gängen.

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Ein Blick in die äußere Spirale
Ein Blick in die äußere Spirale
Nirgendwo sind wir sicher vor der Betelnussspucke
Nirgendwo sind wir sicher vor der Betelnussspucke
Badezimmerlook deluxe
Badezimmerlook deluxe

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angeblich Buddhas Fußabdruck
angeblich Buddhas Fußabdruck

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Donnerstag, 11.02.2016

Zum Frühstück haben wir etwa 30 Minuten damit zu kämpfen eine leere (Tee)Tasse zu bekommen. Nachdem auch das nach drei vollgefüllten Tassen (2x Kaffee und einmal Schwarztee) geklappt hat, machen wir uns auf zu einem Reisebüro.

Unsere Tassensammlung bevor wir endlich die gewünschte leere Tasse bekommen. (Wie man sieht unterscheiden sich hier Kaffee und Schwarztee farblich nicht wirklich)
Unsere Tassensammlung bevor wir endlich die gewünschte leere Tasse bekommen. (Wie man sieht unterscheiden sich hier Kaffee und Schwarztee farblich nicht wirklich – geschmacklich auch kaum: Zuckermilch mit Aroma)

Wie kommen wir von hier zum Inle Lake ohne 24 Stunden im Bus und eine Nacht in einem Kaff zu verbringen? Fazit: das Verkehrsnetz hier in Myanmar entzieht sich jeglicher Logik, ist ein ziemlicher Dreck und nebenbei noch ziemlich teuer. Wir bitten noch bei zwei weiteren Travelagencies um Hilfe, doch die kennen sich schlechter aus als wir. Nach nur 5 Minuten Eigenrecherche (lokale SIM-Karte sei Dank) könnten wir ihren Job übernehmen und dabei noch bessere Auskunft geben. An diesem Morgen bekommt Lisa einen kleinen Grant: nicht nur wegen der Unfähigkeit der Travelagencies (sie haben EINEN Job) sondern aufgrund zweier anderer Gründe:

  1. Es gibt keinen passenden Flug, nicht einmal einen nur halb passenden. Alle Flüge gehen nur sternförmig von Yangon aus. Stimmt nicht ganz, denn es gibt einen Flug vom Inle Lake hier in die Nähe, ABER der existiert NICHT in die ANDERE RICHTUNG!?!?
  2. Wir wollten ein Moped ausborgen aber das ist hier für ausländische Touristen nicht erlaubt! „Grund“: ein Tourist hat sich einmal verletzt. Was bei den Verkehrsverhältnissen hier definitiv nicht die Schuld des Touristen war. Abgesehen davon, sind wir Erwachsene Menschen, die selbst entscheiden können, welche Risiken wir eingehen möchten. Das ist ja so als würde Österreich nach dem Unfall von Prinz Friso allen Holländern das Ski fahren verbieten.

Genug geärgert nun zurück zur Planung unserer Weiterreise:

Im Endeffekt entscheiden wir uns für ein Boot nach Sittwe, ein Flugzeug von Sittwe nach Yangon und anschließend ein Nachtbus von Yangon nach Kalaw. Das ganze dauert zwar auch fast 24 Stunden, ist aber wesentlich komfortabler und mit vielen Verschnaufpausen verbunden. Außerdem ermöglicht es uns den geplanten Trek zum Inle Lake um einen ganzen Tag früher zu starten, als wenn wir die Reise nur mit Bussen antreten würden.

Und statt des Mopeds werden es halt zwei Räder um die etwas weiter entfernten Tempel zu besuchen. ?

Kurze Nebenbemerkung zum Busticket:
Das haben wir übers Telefon bei Greentickets bestellt, einem Anbieter den wir in Mawlamyine über ein Poster entdeckt haben. Der Mitarbeiter war völlig erstaunt, dass am anderen Ende des Telefonhörers ein ausländischer Tourist sitzt. Es hat aber alles sehr gut geklappt, sie haben das Ticket für uns gekauft und einfach darauf vertraut, dass wir es schaffen werden ihnen per Banküberweisung das Geld zukommen zu lassen. Endlich eine Travelagency, die was auf dem Kasten hat! Außerdem können wir jetzt sagen, dass wir in Myanmar Geld überwiesen haben. Auf die altmodische Art in der Bankfiliale und ganz ohne elektronische Hilfe. ?

Und weil wir schon bei Nebenbemerkungen sind, folgt jetzt auch noch eine ganz witzige Geschichte:
Vor ein paar Tagen haben wir bemerkt, dass der Sensor unserer Kamera anscheinend dreckig ist. (Nicht die Linse, denn die haben wir schon brav geputzt). Als wir dann hier in einem der Tempel einen Hobbyfotografen mit relativ großer Kameratasche sehen, fragt Lisa gleich mal ob er zufällig einen Putz-Pinsel für den Sensor hat. „I don’t speak English. French?“ OK, theoretisch sollte Französisch ja für uns auch kein Problem darstellen. Flo hat ja sogar drei Monate in Frankreich in der Schule verbracht, in Französisch maturiert und ein Semester Französisch auf der Uni als Wahlfach belegt. Lisa setzt also alle Hoffnung auf Flo und schaut ihn erwartungsvoll an während sie ihm die Kamera reicht. Er nimmt sie in die Hand und bereitet sich auf einen französischen Satz vor. „Le Sensor.. eeeh…“ Flo schraubt das Objektiv ab und zeigt auf den Sensor: „Not. clean.“ Aaaahja, das hätte Lisa auch ohne Probleme hinbekommen ?

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Die vielen "Monster" hier in den Tempeln finden wir ja eher lieb als furchterregend
Die vielen „Monster“ hier in den Tempeln finden wir ja eher lieb als furchterregend

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Freitag, 12.02.2016

Pünktlich um 06:30 stehen wir am Hafen, wo wir uns an einem Strassenstand noch schnell eine Suppe kaufen. U.N.E.S.S.B.A.R. S.C.H.A.R.F.

Schnell springt noch ein unpünktlicher Fahrgast an Board
Schnell springt noch ein unpünktlicher Fahrgast an Board
Maßanzug
Maßanzug
Beim Versuch uns zu überholen ist der Kapitän dieses kleinen Schiffes scheinbar eingeschlafen und mit uns kollidiert
Beim Versuch uns zu überholen ist der Kapitän dieses kleinen Schiffes scheinbar eingeschlafen und mit uns kollidiert

Die Bootsfahrt dauert etwa 5 Stunden. Wir essen noch schnell ein Mittagessen in der Stadt und fahren anschließend zum Flughafen. Abflug: 16:20. Es stellt sich heraus, dass unsere Fluglinie scheinbar erst seit November existiert und dementsprechend zeigt sie sich noch hoch engagiert. Es gibt während des 60 minütigen Fluges Getränke, zwei Kuchen, Gesichttücher und zum Abschied auch noch Zuckerln. Wir sind begeistert. Nur verstehen konnten wir nichts, selbst die angeblich englischen Durchsagen. Während wir in Yangon auf unser Gepäck warten – welches man sich übrigens einfach selbst aus dem Gepäckswagen holt – reden wir mit einem älteren holländischen Ehepaar und stellen mal wieder fest wie klein diese Welt eigentlich ist: Ihre Eltern stammen ursprünglich aus Österreich/Eggenburg und ihre Tante besitzt dort noch eine Wohnung und kannte wahrscheinlich Flos Großmutter.

Noch schnell eine riesige Pagode in Sittwe besichtigen....
Noch schnell eine riesige Pagode in Sittwe besichtigen….
Check-in Schalter
Check-in Schalter

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Gepäcksannahme
Gepäcksannahme

Mit dem Taxi geht es weiter zum Busbahnhof, wo wir Abendessen und anschließend um Punkt 19.00 Uhr in unseren VIP Bus nach Kalaw einsteigen.

Bagan

Samstag, 06.02.2016

Um Punkt 06:00 Uhr erreichen wir Nyaung U bei Bagan. Eines muss man den Burmesischen Bussen lassen: ihre Abfahrts- und Ankunftszeiten halten sie verglichen mit den restlichen Ländern hier bis jetzt besonders gut ein.

Wie immer, werden wir gleich nach dem Aussteigen von einem Taxifahrer gefragt wo, wie und wann es denn weiter geht. Irgendwie hat es dieser Fahrer aber geschafft, das ganze auf eine sympathische Art und Weise zu machen (vielleicht auch wegen seinem lieben Kugelbauch), weswegen wir uns letztendlich zu ihm ins Auto gesetzt haben. Er hat uns nämlich einen kleinen Deal angeboten: wir umfahren mit ihm den hiesigen Ticketschalter in die 104 km²(!) große Tempelzone und sparen uns jeweils 25.000 kyats, dafür kostet die Fahrt mit Sonnenaufgangsstopp und anschließender Hotelsuche insgesamt 30.000. Ein fairer Deal!

Für den Sonnenaufgang bringt er uns zu einer recht touristischen Pagode, von der aus man aber eine ausgezeichnete Sicht auf die Landschaft hat. Trotz Touristen-Mengen können wir diese atemberaubende Stimmung des Sonnenaufgangs mit den Heißluftballons, die hier täglich in der Früh hochsteigen, genießen.

Info: Bagan war ursprünglich die Hauptstadt des Königreichs Pagan. Das erste Reich, welches die Regionen des heutigen Myanmars vereint hat. Die über 2000 Pagoden und Tempel hier wurden zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert erbaut. Könige, Adelige aber auch reiche Bürger und Händler ließen eigene Pagoden erbauen um sich so eine bessere Position im nächsten Leben zu sichern.

Gerade aufgegangen...
Gerade aufgegangen…

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Ein Blick in die andere Richtung...
Ein Blick in die andere Richtung…

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Die anschließende Hotelsuche in New Bagan dauert aufgrund der abartigen Preise länger als erhofft, und wir landen letztendlich im Bagan Beauty Hotel für 20$. Welches dem Namen leider nicht gerecht wird: Ein schäbiges Zimmer mit undichter Toilette und Sandsäcken als Pölstern, aber wir nehmen es trotzdem. Zum ersten mal verstehen wir, warum uns die Leute vor den hohen Preisen in Myanmar gewarnt haben. Ein Vergleichbares (eigentlich besseres) Zimmer hat in Kambodscha zb 4$ gekostet.

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Nach einem leider enttäuschenden Frühstück in einem „european friendly“ Restaurant gehen wir wieder zurück zum Hotel. Die Zeit vergeht im Flug und wir trödeln bis 13:00 Uhr im schäbigen Zimmer auf unseren elektronischen Geräten herum. So kann das nicht weiter gehen! Wir sind hier um die Tempel zu sehen, also nichts wie raus aus den Federn und rein ins nächste Restaurant ?.

Nach der Stärkung geht es aber wirklich los, wir mieten uns ein Elektromoped und fahren damit zu unserer ersten Pagode. Die Hitze ist kaum auszuhalten! Kein Schatten weit und breit! Lisa hat sich im Gesicht bereits einen kleinen Sonnenbrand zugezogen und da sich Flo auf den Sandstraßen mit dem fahren schwer tut, entscheiden wir bereits nach 20 Minuten, dass wir mit dem Erkunden wohl doch auf den späteren Nachmittag warten sollten. Mit Staub- und Sonnenschutz gehts zurück ins Hotel

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Um 16:30 geht es dann wieder los, wir suchen eine einsame Pagode für den Sonnenuntergang und werden bei der Riesenauswahl auch schnell fündig: Sin Byu Shin.

Wir sehen zwei Touristen am Dach der Pagode und wundern uns wie die da rauf gekommen sind. Selbst nach einer Umrundung und genauen Inspektion finden wir keinen Weg außer freeclimbing. Zum Glück kommen in diesem Moment diese Zwei aus dem Tempel heraus und wir fragen gleich nach ihrem Geheimweg. Es stellt sich heraus, dass all diese Pagoden innen kleine, versteckte Türen mit Stiegenaufgang haben. Wir sind froh, dass wir uns das Klettern ersparen und wissen worauf wir in Zukunft achten müssen. In den kommenden Tagen erkunden wir so noch viele Pagoden und obwohl wir wissen, wie wir suchen müssen, ist es nicht immer leicht den Aufgang zu finden bzw. durch zu passen. ?

Im Laufe der nächsten halben Stunde steigt die Zahl der Schaulustigen zwar von 2 auf 12, verglichen mit der Pya tha da Pagode, die im Lonely Planet als „Geheimtipp“ erwähnt wird sind wir aber immer noch ein Minigrüppchen.

Sin byu shin
Sin byu shin

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Schon oben am ersten Dach geht es mit Außentreppen weiter die nächste Ebene
Schon oben am ersten Dach geht es mit Außentreppen weiter die nächste Ebene

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Wie schön kann das doch sein wenn Natur und Architektur sich einander so toll ergänzen!

Das Elektromoped müssen wir um 19:00 Uhr wieder beim Vermieter hinterlassen, damit er es bis Morgen wieder voll aufladen kann. Wir versichern uns, dass er Morgen eh schon um 06:00 Uhr früh wieder da sein wird, damit wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang zu einer weiteren Pagode flitzen können und zahlen den für Heute ausgemachten Mietpreis von 5000 kyats. Hier sei angemerkt, der Vermieter hatte keinerlei Informationen von uns, weder Pass, noch Name, noch sonst irgendwas, und er wollte nicht einmal das Geld im Voraus haben! Sehr vertrauenswürdig, wenn doch vielleicht ein bisschen naiv ?.

Ohne elektrischem Hinterantrieb, sondern mit unseren eigenen 4 Beinen gehen wir zu dem auf Tripadvisor empfohlenen Kyaw Restaurant. Gleich als wir vor der Türe angekommen sind erwartet uns auch schon ein Kellner um uns die schlechten Nachrichten zu überbringen: es ist leider alles aus. Kein Besteck, keine Gläser, keine Tische, alles in Verwendung weil zu viele Gäste hier sind. Naja, dann halt morgen ?

Stattdessen gehen wir beim Nachbarn Essen und trinken zwei billige, aber schrecklich grausliche Cocktails zu unserem Dinner. Danach schauen wir noch im berühmtesten Party-Hostel der Stadt (Ostello Bello) vorbei, wo gerade ein Pubquiz stattfindet. Es wurden zwar schon mehr als die Hälfte aller Fragen gestellt, aber wir setzen uns dennoch zu einer kleinen Gruppe dazu um ein wenig auszuhelfen/mitzudenken.

Trotz unserer (mäßigen) Hilfe, schafft es unser Team nur auf Platz sieben von neun.

Danach gehts ab in die Heia!

Sonntag, 07.02.2016

Der Wecker läutet um 05:45 Uhr und wir sind „nur“ 20 Minuten später auf der Straße. Der Mopedvermieter vom Vorabend der uns noch gestern versprochen hat, dass er um 06:00 Uhr aufsperren wird, war natürlich nirgendwo zu finden. Wir sind also die Hauptstraße weiter gegangen und haben 200 Meter weiter bei jemand anderem gemietet. Zum Glück! Denn das heutige Moped ist um Welten schneller als das Gestrige, und außerdem hat es unter dem Sitz ein bisschen Stauraum. Für den Sonnenaufgang düsen wir dann in Richtung Westen, um außer der Sonne auch ein paar Pagoden im Blick zu haben.

Jede Pagode beinhaltet einen Buddha (meist eher 4)
Jede Pagode beinhaltet einen Buddha (meist eher 4 oder mehr)
Hier hat jemand den kleinen Aufgang zum Dach besonders schön gestaltet
Hier hat jemand den kleinen Aufgang zum Dach besonders schön gestaltet

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Den restlichen Tag verbringen wir auf kleinen Sandstraßen und in kleinen bis großen Tempeln. Zu Mittag ziehen wir uns ins Hostel zurück und spüren am eigenen Leib warum sich in Spanien und Italien die Siesta so durchgesetzt hat. Blog-Time! Bilder raussuchen und Artikel schreiben dauert insgesamt fast 3 Stunden, so dass wir es gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder auf unser Moped schaffen. Diesmal auf eine ganz kleine Pagode.

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Ab durch die Marktstände  (laut Navi der richtige Weg)
Ab durch die Marktstände (laut Navi der richtige Weg)

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Ananda Pahto
Ananda Pahto
Hier hat ein Welpe es auf Flos Sarong abgesehen
Hier hat ein Welpe es auf Flos Sarong abgesehen

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Ab durch die Pampa
Ab durch die Pampa

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Am Abend essen wir beim Kyaw Restaurant ganz anständiges Risotto und ein köstliches, traditionelles Schweinecurry. Unser Hsipaw-Trekking Partner Ben ist heute auch in Bagan angekommen, also treffen wir uns auf einen Tee, schauen Fußball und tratschen ein bisschen.

Montag, 08.02.2016

Heute verzichten wir ausnahmsweise auf den Sonnenaufgang. Wir sind aber trotzdem relativ früh außer Haus (08:00 Uhr) und erkunden mal wieder die Tempellandschaft. Diesmal hat sich Lisa aber ein paar wichtige Pagoden mit schönen Wandmalereien aus dem Lonely Planet rausgesucht, die wir mit Taschenlampe ausgerüstet nacheinander abklappern. Fazit: wo sind hier die schönen Malereien? Es ist stockdunkel und wir fragen uns wofür diese Kunstwerke existieren, wenn man sie eh nicht sieht…

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Der viele Sand bereitet uns ein paar Schwierigkeiten.
Der viele Sand bereitet uns ein paar Schwierigkeiten.

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Zum Glück haben uns die Einheimischen gewarnt: "Watch your head"
Zum Glück haben uns die Einheimischen gewarnt: „Watch your head“
Dieser hässliche Tower ist wohl einer der vielen Gründe weshalb die Unesco Bagan nicht ins Weltkulturerbe aufnehmen will.
Dieser hässliche Tower ist wohl einer der vielen Gründe weshalb die Unesco Bagan nicht ins Weltkulturerbe aufnehmen will.

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Lisa fährt!
Lisa fährt!

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Das Mittagessen mit anschließender Ausruhpause verbringen wir in einem kleinen Dorf zwischen den vielen Tempeln. Die Palatschinke, die wir uns als Nachspeise gönnen, wurde in Schweinefett gebraten und erinnert mehr an Bernerwürstel als an ein Dessert.

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Nach dem Pflichtprogramm cruisen wir noch weiter herum und suchen nach einem schönen (einsamen) Platz für den Sonnenuntergang. Bei den Touristenmassen ist das aber leider nicht so einfach. Letztendlich landen wir bei der selben Pagode wie am Vorabend, die ist aber leider auch schon besetzt.

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Interessante "Restaurationstechnik": Ãœbermalen
Interessante „Restaurationstechnik“: Übermalen(?)

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Einmal heißt es auch durch eine Ziegenherde fahren
Einmal heißt es auch durch eine Ziegenherde fahren

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der "Geheimtipp" vom Lonely Planet
der „Geheimtipp“ vom Lonely Planet

Den Abend verbringen wir wieder mit Ben in einem Restaurant.

Dienstag, 09.02.2016

Sonnenaufgang! Ein letztes mal wollen wir die Heißluftballone beobachten und fahren wieder zu unserer (Sunset-) Stammpagode, weil wir hoffen sie von dort aus sehr nah sehen zu können. Wir warten, und warten, und warten. Die Ballone kommen nicht, und das obwohl die Sonne schon besonders hoch ist. Es scheint etwas mit dem Wetter nicht zu passen, also geben wir auf und machen uns auf den Weg zurück zum Hotel. Aber HALT! was ist das? Ein Ballon am falschen Ende der Tempellandschaft? Der Wind geht heute scheinbar in die andere Richtung als die Tage zuvor, wir haben einfach die ganze Zeit in die falsche Richtung geschaut. Also schnell zurück zur Pagode.

Kein Ballon weit und breit. Wir googeln das Problem.
Kein Ballon weit und breit. Wir googeln das Problem.
Flo hält Ausschau (in die verkehrte Richtung)
Flo hält Ausschau (in die verkehrte Richtung)

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Das Moped geben wir direkt nach dem Sonnenaufgang ab und gehen dann packen, duschen, fertigmachen, da wir heute Abend mit dem Bus nach Mrauk U fahren werden.

Die Tempel interessieren uns heute nicht mehr, wir verbringen den ganzen restlichen Tag im Ostello Bello (WLAN & Blog), wo wir mal wieder Ben und zufällig auch Erin vom Hsipaw Trek treffen.

Um Punkt 17.00 Uhr warten wir brav vor unserem Hotel auf den Pickup, der aber erst eine ¾ Stunde später auftaucht. Das war dann der Beginn einer 19 stündigen Busfahrt, noch ahnen wir aber nichts von unserem Glück.

Mandalay und der Nordosten

Freitag, 29.01.2016

Wir erreichen Mandalay um etwa 06:00 Uhr in der Früh. Am Busbahnhof lehnen wir alle Taxi-Angebote ab und gehen zur Hauptstraße, wo trotz der recht frühen Zeit viele Pickup-Sammeltaxis stadteinwärts fahren. Daumen hoch und schon werden wir mitgenommen. Einen Häuserblock von unserem Hotel entfernt springen wir ab. Unser Zimmer können wir leider noch nicht beziehen aber zumindest Zähneputzen und unser Gepäck abgeben. Nach einem Frühstück in der Umgebung mieten wir uns ein Moped und erkunden einen der unzähligen Tempel der Stadt: Mahamuni.

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Bis zum goldenen Buddha dürfen nur Männer
Bis zum goldenen Buddha dürfen nur Männer

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Dieser Bildschirm ist für die Frauen, die draußen sitzen müssen.
Dieser Bildschirm ist für die Frauen, die draußen sitzen müssen.

Danach machen wir einen kurzen Zwischenstop in unserem Hotel, beziehen unser Zimmer und essen Mittag um anschließend Mandalay Hill zu erkunden. Oben befindet sich eine Pagode (was sonst?) und andere religiöse Bauten. Außerdem hat man eine tolle Sicht auf die teils versmogde Stadt. Des öfteren wird uns auch angeboten unsere Hände lesen zu lassen, was sicherlich ein Spaß gewesen wäre. Leider müssen wir ablehnen, denn den Sonnenuntergang wollen wir bei der angeblich ältesten Holzbrücke der Welt verbringen und bis dorthin ist es noch ein weiteres Stück zu fahren. Weiter als wir dachten, und so kommt es, dass wir die Brücke erst exakt eine Minute vor Sonnenuntergang erreichen. Es war trotzdem schön ?

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Lisa lässt sich mit Tanarka-Paste beschmieren, was hier Gang und Gebe ist
Lisa lässt sich mit Tanarka-Paste beschmieren, was hier Gang und Gebe ist

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Flo versucht im Sarong zu verführen
Flo versucht im Sarong zu verführen

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Leider etwas zu spät für den schönen Sonnenuntergang
Leider etwas zu spät für den schönen Sonnenuntergang

Zum Abendessen erkunden wir den Nightmarket mit seinen Essenständen. Nachdem wir bei einem Dessert-Stand von allem etwas gekauft haben, müssen wir leider feststellen, dass uns genau eine der 8 Süßspeisen davon schmeckt und so schenken wir den Rest einem Straßenkind. Der kleine Bub wollte sich anfänglich nur ein kleines Stück nehmen, als wir ihm dann den ganzen Karton voll Süßkram in die Hand drücken, geht er mit einem breiten Grinsen und schnellen Schrittes davon.

Samstag, 30.01.2016

Unsere Frühstücks-Spiegeleier schwimmen in Fett. So sehr, dass wir zum abtupfen beinahe eine ganze Klopapierrolle (welche hier in Asien oft als Servietten dienen und auf jedem Tisch stehen) aufbrauchen. Was sich die Kellner wohl gedacht haben?

Heute geht es für uns weiter ins etwa 1,5 Stunden entfernte Pyin Oo Lwin. Da wir aber versuchen so günstig wie nur möglich unterwegs zu sein brauchen wir anstatt dieser 1,5 Stunden ganze 6?!? Da wären die 3€ mehr pro Person möglicherweise eine Investition wert gewesen.

An der uns empfohlenen Kreuzung finden wir zwar gleich einen Pickup der nach Pyin Oo Lwin fährt, dank Sprachbarrieren und dem hiesigen Zeitmanagement finden wir uns zwei Stunden später immer noch an der Kreuzung stehen. Die angeblich 30 Minuten bis zur Abfahrt haben sich zwar bei jedem Mal nachfragen nicht geändert, die tatsächliche Uhrzeit aber schon ?

Die Fahrt selber besteht dann neben einer langen Essenspause hauptsächlich aus ein- und ausladen von Waren die von A nach B gebracht werden. Sogar ein Moped wird mitgenommen. Wir machen uns nichts draus und finden, dass man so das Land ja am besten kennenlernt.

Die Autos werden in der Mittagspause mit Wasser gekühlt
Die Autos werden in der Mittagspause mit Wasser gekühlt

Pyin Oo Lwin diente  seinerzeit als Sommerfrische (frisch ist es tatsächlich hier!) für die Engländer aus Mandalay und ist bekannt für seine Erdbeeren. Kolonialgebäude und Kutschen erinnern noch an diese Zeit. Sowie unsere Unterkunft, die früher einmal einem reichen Engländer gehört haben muss.

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Sonntag, 31.01.2016

Nachdem Frühstück mit einer wirklich guten Erdbeermarmelade verbringen wir den heutigen Tag hauptsächlich in unserem Hotelgarten: Hängematte, Bücher, Federball, Welpen,…

 

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Unsere Hängematten
Unsere Hängematten

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Die Tischbauweise hier ist nicht gerade durchdacht
Die Tischbauweise hier ist nicht gerade durchdacht

Montag, 01.02.2016

Wecker um 06:45 und um 07:30 nehmen wir auch schon den Shuttle zum Bahnhof. Das heutige Tagesprogramm: Zugfahren! Tatsächlich soll die Landschaft zwischen Pyin Oo Lwin und unserem Zielort Hsipaw schön sein und vor allem über eine waghalsige Brücke führen: Goteik Viadukt.  Mit uns reisen Jess und Phil aus England (und Nord-Irland), die schon richtige Zugprofis sind, denn sie haben die letzten Monate Russland und die Mongolei per Zug bereist. Mit den zweien als Gesprächspartner wird einem nicht fad und so vergeht die eigentlich recht lange Zugfahrt relativ schnell. Phil ist seit heute Früh Veganer (für 30 Tage geplant, wegen seiner momentan schlechten Haut) und macht das bis jetzt schon ganz gut, denn er erzählt uns auch gleich davon und es vergeht kaum ein passender (oder auch unpassender) Moment wo dies unerwähnt bleibt. ?

Güter für den Zug
Güter für den Zug
auch Ziegen werden transportiert
auch Ziegen werden transportiert

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gleich gehts über die Brücke...
gleich gehts über die Brücke…
Mal wieder ein Hochzeitsshooting...
Mal wieder ein Hochzeitsshooting…

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Um etwa 14.00 Uhr kommen wir in Hsipaw an und  verabreden uns noch für den Abend bevor wir getrennte Wege zu unseren verschiedenen Unterkünften gehen.

Bei unserem Guesthouse buchen wir gleich eine 3-Tages Trekking-tour durch die umliegenden Bergdörfer für den nächsten Tag um 08:30. Ursprünglich wollten wir eine Tour machen, die sehr weit ins Hinterland bis zu dem Shan-Dorf Namsan führt, doch leider finden dort zur Zeit gerade wieder Kämpfe statt weswegen dieses Gebiet für Touristen gesperrt ist. (Info: Hsipaw gehört zum Shan State (eine ethnische Gruppe)) Es heißt, dass mit uns zwei weitere an der Trekkintour teilnehmen werden. Wir freuen uns, denn so wird es auch ein wenig günstiger.

Den Abend verbringen wir lachend und tratschend gemeinsam mit Jess und Phil.

Dienstag, 02.02.2016

Flo gehts schon seit gestern verdauungsmässig nicht so toll und auch die Nacht war nicht berauschend. Wir versuchen also diese 3-Tages-Wandertour um einen Tag zu verschieben. Und tatsächlich können die zwei Anderen (Erin aus Schottland und Tom aus Melbourne), die mit uns eingetragen sind die Wanderung um einen Tag verschieben. So verbringend wir den Vormittag gemütlich im Bett und am Nachmittag erkunden wir ein wenig die Umgebung der Stadt. Einige Pagoden und ein Kloster sind unter anderem die Highlights. Leider hat der Shan-Palast zu.

Das Kloster
Das Kloster
Flo passt sich brav an die Einheimischen an
Flo passt sich brav an die Einheimischen an

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Am Weg treffen wir zufällig wieder auf Jess und Phil und machen uns erneut ein gemeinsames Abendessen aus. Diesmal bei Mr Shake und nicht bei Mr Food wie am Vortag. Hier in Hsipaw muss man anscheinend um ein Gewerbe zu starten einfach ein Mr oder Mrs voran setzten und schon kann das Geschäft beginnen.

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Mittwoch, 03.02.2016

Heute gehts aber wirklich los auf unsere Trekking-Tour. Gestern haben sich noch zwei weitere Teilnehmer gemeldet und somit sind wir gemeinsam mit unserem Guide Sisi (gesprochen: Siesie) zu siebent unterwegs: Ben aus Manchester, Erin aus Schottland, Tom aus Melbourne, Yana aus Houston/Ukraine und wir zwei.

Es ist ziemlich heiß und somit ist es sehr angenehm, dass wir öfters eine kleine Pause einlegen. Wir wandern quasi von einem Snack zum nächsten.

Reisnudeln trocknen
Reisnudeln trocknen
Gewaschen wird im Flus
Gewaschen wird im Fluss

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Wachteleier als Snack
Wachteleier als Snack

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Alle haben hier kleine Solarpanele
Alle haben hier kleine Solarpanele

Um etwa 14:30 erreichen wir auch schon unsere Unterkunft für die Nacht. Beim Mittagessen wird allen mit Verdauungsproblemen ein „Wunder-Pulver“ angeboten. Fazit: Zimt-challenge auf gesund.

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Es folgt eine gemütliche Siesta. Am späten Nachmittag erkunden wir noch das Dorf und eine nahegelegen Teeplantage.

Frauen bringen Feuerholz ins Dorf
Frauen bringen Feuerholz ins Dorf

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Mit diesem Gerät wird der Tee klein gemacht
Mit diesem Gerät wird der Tee klein gemacht
Die Küche unserer Unterkunft
Die Küche unserer Unterkunft
Wohnzimmer
Wohnzimmer

 

Donnerstag, 04.02.2016

Zweiter Tag der Trekkingtour. Wir wandern gemütlich 5 Stunden bis zu unserem nächsten Homestay. Homestay mit Welpe! Lisa ist begeistert!

kurze Teepause mit coolen "Teetassen"
kurze Teepause mit coolen „Teetassen“

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Später erkunden wir noch das Dorf und bestaunen den „amazing tree“.

Wie auch schon am Vortag werden wir Touristen vor allem von den ganz kleinen Dorfbewohnern bestaunt. Und als Lisa mit Erin etwas abseits der Gruppe spaziert schwindet auch ein wenig die Scheu der Kinder.

Flo besteigt den "amazing tree"
Flo besteigt den „amazing tree“

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Diesmal haben wir unsere Schlafplätze im Wohnzimmer der Gastfamilie. Was ja eigentlich ganz gemütlich ist aber da sie mit offenen Feuer kochen und heizen und über keinen Rauchfang verfügen ist es ziemlich verraucht. Die Frage, weshalb sie hier alle keinen Rauchfang oder Kamin verwenden beschäftigt uns noch die nächsten Tage. Wir haben bis jetzt keine Ahnung.

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Wohn- und Schlafzimmer
Wohn- und Schlafzimmer

Freitag, 05.02.2016

Letzter Tag unserer Trekkingtour. Lisa hat ihren Schlafplatz direkt neben den hauseigenen Gebetsschrein. Und sowohl zum Einschlafen als auch zum Aufwachen knien 20cm neben ihr die Hausbesitzer und murmeln mit ihrer Mala (Gebetskette) in der Hand ihre Mantras. Auch ok nur Lisa ist sich unsicher, ob sie sich denn in diesen heiligen Minuten einfach daneben umziehen darf und so ist sie die letzte beim Frühstück.

Nachdem Frühstück heißt es Abschied nehmen von Nio dem kleinen Welpen. Lisa wird angeboten ihn mitzunehmen. Aber das lassen wir dann doch lieber sein. ?

Gegen Mittag erreichen wir eine Schule, wo wir dann auch Mittagessen. Danach gehen wir gemeinsam mit einer Schar an Schülern zu einem nahegelegenen Wasserfall und reden dabei mit den Teenagern englisch. Jedoch jeder Versuch die Konversation weiter zu führen als es die gelernten Phrasen zulassen ist unmöglich. Wir wurden alle etwa 1000 Mal dasselbe gefragt. Bei manchen Sätzen war es aber auch schwer herauszuhören, dass es eine neue Frage ist. Zum Beispiel waren „Are you happy?“ und „What are your hobbies?“ kaum auseinander zu halten. Vergeblich haben wir versucht heraus zu finden, ab wann und wie lange man in Myanmar in die Schule gehen muss.

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Im Pickup nach Hsipaw
Im Pickup nach Hsipaw
Ein Abschieds-Gruppenbild: v.l.n.r.: Ben, Tom, Sisi, Flo, Lisa, Yana, Erin
Ein Abschieds-Gruppenbild: v.l.n.r.: Ben, Tom, Sisi, Flo, Lisa, Yana, Erin

Anschließend fahren wir mit einem Pick-up Tuktuk zurück nach Hsipaw. Gemütlich packen wir unsere Sachen um, duschen und essen bevor wir um 18:30 Uhr von unserem Hotel abgeholt werden für unseren Nachtbus nach Bagan. Einer der Mitarbeiter steigt mit uns in den Pickup Truck und führt uns zur Busstation. Dort wartet schon ein luxuriöser Bus, ähnlich wie die, mit denen wir bisher gefahren sind, allerdings ist der nicht für uns.

Es heißt also warten, die eigentliche Abfahrt ist ja sowieso erst für 19:00 Uhr geplant. Um Punkt sieben kommt dann unser Gefährt angerollt. Ein schäbiger, alter Reisebus mit den schlechtesten Sitzen, die wir je fühlen durften. Keine einzige Sitzposition ist angenehm, weil sich immer irgendeine Metallstange durch die Rückenpolsterung drückt.. Das wird wohl eine schlaflose Nacht. ?

Die Fahrt ist lang und teilweise sehr kurvig, aber irgendwie schaffen wir es beide trotz der unangenehmen Sitze einzuschlafen und gar nicht mal so oft aufzuwachen.

Goldenes Birma

Sonntag, 24.02.1016 24.01.2016

Unser erster Tag in Myanmar (Burma). Zu aller erst die Frage: Burma, Birma oder Myanmar? Eine sehr schwierige Frage mit eigentlich keiner richtigen Antwort. Im Jahre 1988 änderte die damalige Militärregierung den offiziellen Namen des Landes von Burma auf Myanmar. Oppositionelle Gruppen verwenden jedoch bis heute den vorherigen Namen Burma. Tatsächlich ist aber Myanmar der ältere Name und wurde unter anderem schon im Jahre 1190 in einer Inschrift in Bagan verwendet. Der Name Burma hingegen stammt von den britischen Kolonialherrschern und bezieht sich eigentlich nur auf eine der vielen ethischen Gruppen des Landes: die Birmanen/Burmesen/Bamar.

Unser erstes Frühstück besteht aus Toast, „Erdbeer“-Jelly und einem harten Ei, welches, nachdem Versuch es zu schälen nur mehr die hälfte der Größe aufweist. Danach gehts auf zum Markt. Alles hier ist viel indischer als wir gedacht hätten. Die Männer tragen wieder (wie in Sri Lanka) Sarongs und kauen auch leider wieder ihre widerlichen Betelnüsse. Eine Art Aufputschdroge, die gekaut wird und den Speichel und Mund rot färbt. Doch dazu werden wir uns noch ein andres Mal detaillierter auslassen. (Widerlich). Der Markt stellt sich leider als sehr uninteressant heraus, und wir setzen uns an einen Straßenstand um einen „Shake“ zu trinken. Überall sehen wir die frischen Erdbeeren und freuen uns auf unseren Erbeershake. Dies stellt sich dann als ein mit der Hand zerquetschter Erdbeergatsch mit Wasser und viiiiieeel Zucker heraus. Und als wir dann sehen wie neben uns ein kleines Kind diese Erdbeeren zerstampft wird uns klar, dass dieser Shake-kauf wohl nachhaltig nicht korrekt war. ? Wir werden in Zukunft darauf achten.

Kolonialer "Charme" wie ihn der Lonely Planet beschreibt
Kolonialer „Charme“ wie ihn der Lonely Planet beschreibt
Coole Nähmaschinen
Coole Nähmaschinen
Betelnüsse werden mit irgendeinem Kleister zusammen in ein Blatt gesteckt und zum Kauen verkauft
Betelnüsse werden mit irgendeinem Kleister zusammen in ein Blatt gesteckt und zum Kauen verkauft
Unser Shake/Gatsch
Der Shake/Gatsch..
Unsere "Shake-Köche"
..und unsere „Shake-Köche“ 🙁

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Anschließend gehen wir weiter und kosten an verschiedenen Straßenständen das angebotene Streetfood. Teilweise sehr gut, teilweise sehr scharf. Nach diesem Mittagessen geht es auf zur Shwedagon Pagode, dem wichtigste buddhistischen Tempel der Stadt und möglicherweise auch des Landes. Angeblich beinhaltet diese 100 Meter hohe Pagode 8 Haare des Gautama Buddha und weitere Reliquien dreier früherer Buddhas. Laut Lonely Planet besteht diese mit Goldplatten und Edelsteinen besetze Pagode aus insgesamt 27 Tonnen Gold (!).

Doch nicht so hastig: sind wir denn überhaupt korrekt gekleidet? Laut dem strengen Türsteher-Team nicht. Lisa hat sich in weiser Voraussicht extra einen bodenlangen Rock angezogen und ein Tuch für die Schultern und Arme mit. Dieses Outfit hat bis jetzt immer ohne Probleme funktioniert und Flo hatte soundso noch nie Probleme, da er ein Mann ist. Doch diesmal reicht es wohl nicht, denn als sie uns einmal von oben bis unten von jeder Seite begutachtet haben meinen sie, dass Lisas Rock einen Schlitz auf der Seite aufweist, der möglicherweise Beinhaut zeigen könnte und Flos Hose zwar die Knie bedeckt aber nicht vollständig. Wir müssen jeweils zusätzlich zu dem Eintrittspreis von 8$ noch 5$ für einen Sarong bezahlen. Vor allem Lisa ärgert sich, da sie ja extra dran gedacht hat und der Grund wirklich lächerlich ist. Praktischerweise haben wir eine Sicherheitsnadel mit, mit der das Problem des teuflischen Schlitzes behoben wird. Und Flo muss sich halt wohl oder übel hier einen Sarong kaufen. Noch schnell die Schuhe ausziehen und schon können wir endlich die Gold- und Glitzerlandschaft begutachten.

Leider Gottes haben wir uns in der schon langen Zeit hier in Asien noch nicht an die (unser Meinung nach grauslichen) Gewohnheiten Rotz und Speichel betreffend gewöhnen können. Überall wird gespuckt und der von den Betelnüssen rot gefärbte Speichel klebt an vielen Wänden. So auch hier an diesem eigentlich heiligen Ort. Die Tatsache, dass wir hier barfuß herumgehen müssen wird uns zum Verhängnis. Jeder von uns schafft es einmal in einen undefinierbaren Schleim zu steigen. Mmmmmhmhh

Außerdem stellen wir fest, dass die Burmesen diese Tempelanlage auch als Schlaf bzw. Picknickort verwenden. Flo passt sich gleich an die hiesigen Bräuche an und schläft auch ein Weilchen während Lisa brav Fotos schießt.

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Handy aus der Tasche holen schaut mit Sarong sehr interessant aus
Handy aus der Tasche holen schaut mit Sarong sehr interessant aus
Buddhas werden mit Wasser übergossen und wir sind eifersüchtig auf die Dusche
Buddhas werden mit Wasser übergossen und wir sind eifersüchtig auf die Dusche

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Alle schlafen..
Alle schlafen..

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Flo passt sich an
Flo passt sich an

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Auch Katzen sind brave Tempelbesucher
Auch Katzen sind brave Tempelbesucher

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Flo ist eindeutig zu groß für die hiesigen Teleskope
Flo ist eindeutig zu groß für die hiesigen Teleskope
Ein bisschen Schlatze hier und da macht alles authentisch
Ein bisschen Schlatze hier und da macht alles authentisch

Anschließend besuchen wir noch einen nahe gelegenen Park und treffen eine Gruppe junger Westler, die hier z.B. als Lehrer in Privatschulen unterrichten.

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Wie so oft in Südostasien, werden wir auch hier Zeugen eines Hochzeits-shootings
Wie so oft in Südostasien, werden wir auch hier Zeugen eines Hochzeits-shootings

Am Abend geht es Richtung China Town um erneut burmesisches/chinesisches Streetfood zu kosten.

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Lisa probiert Kokosgatsch in Teighülle
Lisa probiert Kokosgatsch in Teighülle

Montag, 25.01.2016

Heute wollen wir weiter in den Süden nach Kinpun zum Golden Rock. Laut dem Hotelangestellten können wir einen Zug um 12.00 Uhr Mittags nehmen. Diese Information stellt sich am Bahnhof dann leider als falsch heraus und der nächste Zug geht erst um 18.45 Uhr am Abend. Hmm. Nagut dann nehmen wir halt den. Die Alternative wären Busse, diese sind jedoch um ein vielfaches teurer und fahren angeblich auch erst frühestens um 16.00 Uhr ab. Wir treffen ein deutsches Pärchen, dass ebenfalls vor hat unseren Zug zu nehmen. Um die Zeit mit unserem Gepäck tot zu schlagen beschließen wir spontan eine vom Lonely Planet vorgeschlagene Rundfahrt mit dem Zug zu machen. Dazu werden wir zuerst zu einem anderen Ticketschalter verwiesen und anschließend zum Bahnsteig 7. Am Weg dorthin werden wir aufgehalten und doch zu Bahnsteig 4 gelotst. Dort steigen wir auch schon in den noch stehenden Zug ein und warten auf die Abfahrt. Doch schon nach 5 Minuten steigen nach einer Durchsage alle Einheimischen aus und erklären uns, dass es der falsche Zug ist und wir alle zu Bahnsteig 1 müssen. Wieder werden wir am Weg von einem Bahnhofbeamten aufgehalten der meint, dass wir und paar Andere zurück in den Zug gehen sollen und weiter warten sollen. Ok. Schlussendlich werden wir erneut aus dem Zug geholt und zum Bahnsteig 5 verwiesen wo wir in den einfahrenden Zug steigen sollen. Dieser Zug stellt sich dann als tatsächlich richtig heraus und wir starten die Rundfahrt. Diese dauert etwa 3 Stunden und man tuckert dabei durch die Vororte Yangons während Einheimisch ein – und aussteigen.

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Essen ist auch immer im Angebot, Bussis darf man sich aber keine geben
Essen ist auch immer im Angebot, Bussis darf man sich aber keine geben
Einheimischer kurz vorm Absprung bei seiner Kreuzung
Einheimischer kurz vorm Absprung bei seiner Kreuzung
Zum Flugzeug-schauen wird schon mal geklettert
Zum Flugzeug-schauen wird schon mal geklettert
Up-Cycling nach Myanmar style
Up-Cycling nach Myanmar style

Während der Fahrt beginnen wir richtig hungrig zu werden und so gehen wir gleich nach der Wieder-Ankunft in Yangon zu einem Shan-Noodle-Shop (die Shan sind eine der 15.916.270.476.300.158 ethnischen Gruppen hier in Myanmar) und sind überrascht, wie gut es schmeckt, denn viele haben uns vorgewarnt und gemeint, das Essen in Myanmar sei nicht gut. Um die letzten 2 Stunden vor der Zugfahrt noch gemütlich zu verbringen setzen wir uns in ein nett aussehendes Cafe, das unter anderem Acid Trips anzubieten hat.

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In der Bar bitten wir die Angestellten ein Hotel in Kinpun anzurufen, da wir planmäßig erst um 23.00 Uhr in Kyaikto (10km von Kinpun entfernt) ankommen und da wahrscheinlich keine Busse/Pickups mehr nach Kinpun fahren werden und die Unterkünfte direkt beim Bahnhof eventuell bereits geschlossen haben könnten. Eine/r amerikanische BurmesIn (wir sind uns bis jetzt über das Geschlecht unklar) mischt sich ein und meint, dass der Zug den wir haben eine Katastrophe ist und überhaupt nichts für uns und wir sollen doch den Bus nehmen, der fährt direkt nach… und dort ist dann auch ein Raum wo wir schlafen können gratis.  Und überhaupt das Zugticket haben wir zwar schon gezahlt aber „that’s 2$, that’s nothing!“. Das die Cafe-Angestellten im Hintergrund alles mithören scheint ihr/ihm nicht unangenehm zu sein. Uns dafür umso mehr. Leider war sie schwer abzuwimmeln und wir wussten ja nicht wirklich bescheid und so ging Flo mit ihm/ihr zum Busschalter 3 Minuten entfernt und kauft uns zwei Tickets für 21.00.

Im Bus: EISKALT wie erwartet. Wir kennen die asiatischen Busfahrer und ihre Liebe zum sibirischen Winter zwar schon aber dennoch haben wir mal wieder unterschätzt wie kalt es wirklich wird. Nicht so die Einheimischen, die kommen bei einer eigentlichen sommerlich warmen Außentemperatur mit Daunenmänteln und Wollmützen bekleidet in den Bus (kein Scherz!). Über unseren Sitzen sind zwei Wolldecken verstaut und da in fast allen Nachtbussen der letzten Wochen Decken für jeden Fahrgast vorhanden waren, nehmen wir sie uns. Diese stellen sich im Laufe der Fahrt leider als privates Eigentum eines weiter vorne sitzenden Fahrgastes heraus. Dieser macht uns nämlich nach einiger Zeit des Nutzens mit einem sehr unliebsamen „DON’T TOUCH! DON’T TOUCH!“ darauf aufmerksam.

Um 2.00 Uhr Nachts erreichen wir den Ort Kinpun. Hier ist die Außentemperatur dann tatsächlich kaum wärmer als im Bus und wir bekommen einen Ort im „Schlafsaal“ zugewiesen. Wir hängen unsere Hängematten auf und stellen fest, dass es trotz mittlerweile 10 Kleidungsschichten eiskalt von unten kommt. Es ist nun das erste und bis jetzt einzige Mal an dem wir unsere Isomatten vermissen. Wir planen eventuell, gemeinsam mit einigen der Einheimischen aus dem Bus um 4 Uhr morgens die Pilgerwanderung auf den Berg zu starten. Jedoch beginnt es leider um etwa 03.00 Uhr furchtbar zu schütten, so dass wir diesen Plan gleich wieder verwerfen. Das waren also unsere willentlichen 30-40 Minuten des Pilgerdaseins.

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Dienstag, 26.01.2016

Regen, kalt, regen, kalt. Trotzdem bleiben wir bis etwa 09.00 in unseren Hängematten liegen. Anschließend machen wir Bekanntschaft mit dem wohl grindigsten Klo der Welt. Der Gestank war (un)menschlich und dank der vermeintlichen Betelnuss-Schlatze an den Wänden könnte man meinen hier wurde jemand umgebracht. Ein kleines Loch in der Ecke dienst als Abfluss… (Also nichts fürs große Geschäft ;))

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Bei den Temperaturen verstehen wir dann auch warum hier alle Suppe zum Frühstück essen und tun es den Einheimischen gleich. Wir machen und auf die Suche nach einem Hotel und verbringen die nächsten Stunden am Lesen unter einer warmen Wolldecke. Als dann der Regen tatsächlich aufhört beschließen wir schnell doch noch heute den Golden Rock zu besichtigen und gehen zur „Bus“station. Dort dienen Laster mit Bänken auf der Ladefläche als Shuttle um in nur 30 Minuten die Pilgerstätte am Berg zu erreichen. Abgefahren wird erst wenn (mehr als) genug Passagiere da sind.

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Wir haben großes Glück, denn wir erreichen die Endstation noch trocken. Kaum oben angekommen beginnt es zu Schütten. Der Weg zum Golden Rock ist gesäumt von kleinen Lokalen und Souvenirständen. Nicht für westliche, sondern für einheimische Touristen und Pilger. Wir setzen uns wo unter und trinken Tee bis der Regen aufhört.

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Disneyland Eingang
Disneyland Eingang

Jetzt aber auf zum Heiligtum. Dann heißt es Schuhe (und Socken) ausziehen. WAS? Bei den Temperaturen? Es sind ja noch 800 Meter bis zum Golden Rock und das hier kann doch unmöglich zu heilig für Schuhe sein: burmesischer Tschesolo-Mariazell-Mix mit unendlich hässlichen Souvenirständen, Handy- und Mobilfunkläden, Hotels,…. Das ganze denken wir uns natürlich nur und ziehen brav unsere Schuhe UND SOCKEN aus.

Es ist echt ein Jammer wie es tatsächlich möglich ist, eine doch wirklich tolle Naturformation und alte buddhistische Stätte so zu verschandeln. Hat man es allerdings erstmal geschafft den Badezimmerfliesen-Look der Umgebung auszublenden, so kann man sich doch die Schönheit und Spiritualität/Magie dieses Ortes vorstellen und vielleicht sogar ein wenig wahrnehmen.

Die gesamte Anlage um den Golden Rock..
Die gesamte Anlage um den Golden Rock..
..ist nicht die schönste
..ist nicht die schönste

 

Lisa darf leider nicht hinein..
Lisa darf leider nicht hinein..
..dafür möchten die Einheimischen mit ihr fotografiert werden
..dafür möchten die Einheimischen mit ihr fotografiert werden
Er kann auch schön sein
Er kann auch schön sein

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"Scherper" schleppen die Gepäckstücke der Pilger nach zu den Hotels am Gipfel
„Scherper“ schleppen die Gepäckstücke der Pilger nach zu den Hotels am Gipfel

Mittwoch, 27.01.2016

Heute geht es mit einem Pickup-Bus weiter nach Hpa-An. Der Fahrer ist einem Höllentempo unterwegs und nicht nur einmal haben wir Angst unser letztes Stündlein hätte geschlagen.

Eigentlich haben wir vor am Nachmittag den Berg Zwegabin zu besteigen und die Nacht in dem Kloster am Gipfel zu verbringen. Kaum in Hpa-An angekommen wird uns jedoch mitgeteilt, dass es angeblich regnen soll und tatsächlich kann man in der Ferne Regenwolken erkennen. Nach dem Mittagessen entscheiden wir uns doch in der „Stadt“ zu bleiben und suchen eine Unterkunft. Da fast ganz Hpa-An ausgebucht ist, ist das auch unser Nachmittagsprogramm. Zum Sonnenuntergang besuchen wir die nahe gelegene Bat-Cave aus der in der Dämmerung abertausende Fledermäuse fliegen. Die Armen machen das jeden Abend aufs gleiche und werden dabei von hungrigen Raubvögeln gejagt. Ein paar Fledermäuse werden täglich vernascht.

Am Weg zur Höhle
Am Weg zur Höhle
Bald ist es so weit, die Sonne ist schon untergegangen
Bald ist es so weit, die Sonne ist schon untergegangen

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Zufällig treffen wir dort auch auf das deutsche Pärchen, welches wir am Bahnhof in Yangon gesehen haben. Wir beschließen anschließend gemeinsam essen zu gehen und verbringen einen sehr lustigen Abend zu viert.

Donnerstag, 28.01.2015

Und es geht wieder weiter. Diesmal nach Mawlamyine. Dort organisieren wir uns gleich für den selben Tag einen Nachtbus nach Mandalay. In der Zeit bis dahin erkunden wir ein wenig die kleine Stadt:

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Hier können wir den kolonialen Charme tatsächlich sehen

Am Abend geht es dann 13 Stunden in einem eisigen Bus (was sonst) nach Mandalay. (13 Stunden kommen uns jetzt beim schreiben abartig lang vor, doch im Travel-Alltag nehmen wir diese Fahrzeiten schon als normal hin)