Trinidad – ohne Tobago

Samstag 17.10.2015

Es geht zu dritt weiter Richtung Trinidad. Geplant ist, den Viazul Bus in Playa Larga um 09.00 Uhr zu nehmen. Wie üblich, warten aber schon diverse Taxifahrer bei der Busstation um den Touristen ein Auto für den gleichen Preis wie der Bus anzubieten.

Angeblich kommt der Bus erst um 10.00 statt 09.00 Uhr und wir entscheiden uns dementsprechend für ein Oldtimer Taxi. Da dieses Platz für 5 Gäste hat (3 Vorne, 3 Hinten) teilen wir diese Fahrt noch mit zwei Holländern die nur bis Cienfuegos wollen. Auf ca. halbem Weg kommen wir dann in Cienfuegos an wo die Holländer bereits eine Adresse parat haben. Der Fahrer ist mit dem logischstem Straßennetz der Welt (Schachbrett, Calles und Avenidas durchnummeriert) überfordert und schafft es erst mit unserer Hilfe die Casa der Holländer zu finden.

Nachdem die zwei abgesetzt wurden, geht es weiter nach Trinidad. Im Gegensatz zu den Holländern haben wir bei keiner Casa in Trinidad vorreserviert und lassen uns zu einer Freundin vom Taxifahrer chauffieren. Es ist ein eher mäßiges Haus, aber dafür ist es relativ billig und direkt im Zentrum. Gekauft.

Die Zimmerdekoration ist geschmacklich besonders interessant, leider hat nur Camilla ein Foto gemacht, unseres wäre das selbe in Giftgrün:

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Als nächstes genehmigen wir uns ein Mittagessen um dann frisch gestärkt auf Stadterkundung zu gehen.

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Bei der Hitze in Kuba haben wir (eh schon seit Havanna eigentlich) ein neues Lieblingsgetränk entdeckt, und haben es deshalb auch Camilla zeigen müssen: eine stinknormale, eiskalte, 08-15 Zitronenlimonade. Frisch!

Sie ist genauso begeistert wie wir, also heißt es nach der Stadttour wieder für Limonade einkehren!

Wir gehen dann zurück zu unserer Casa und schauen uns die Aussicht vom Dach an. Der Weg hinauf führt über eine gruselig instabil wirkende Wendeltreppe.

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Die Geschmacklosigkeiten der Hausbesitzer haben wir ja mittlerweile schon erwähnt, allerdings ist uns im Wohnzimmer dann noch der Wandbehang aufgefallen. Dieser arme Bub (Enkelsohn) hat es leider sehr hart erwischt:

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Er scheint jedoch seine Modelrolle bis heute nicht vergessen zu haben und posiert als Camilla ein Foto machen möchte in den tollsten Posen.

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Auch heute Abend spielen wir wieder dänisches Romy.

Sonntag 18.10.2015

Wir planen einen Ausflug in den nahegelegenen „Parque El Cubano“, der angeblich einen schönen Wasserfall mit Schwimmmöglichkeit zu bieten hat. Hierfür borgen wir uns drei Räder aus und düsen los.

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Keine Kotflügel, nur Rücktrittbremse, keine Gänge. Am Weg hinunter verstehen wir, warum uns so viele ihr Rad schiebende Kubaner entgegenkommen. Nach einer halben Stunde radeln stellen wir unsere Räder ab und es geht zu Fuß weiter auf einem Wanderweg. Davor müssen wir leider noch Eintritt zahlen: 9 CUC pro Person – Wucher! Das ärgert uns besonders, da der Herr der kassiert die Unfreundlichkeit in Person ist.

Nach etwa 45 Minuten kommen wir beim Wasserfall an und nützen diese nasse Abkühlung mit Vergnügen.

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Und ab gehts wieder zurück nach Trinidad, wo wir genau noch rechtzeitig vor dem Regen ankommen. Kaum stehen die Räder im Haus beginnt es wie aus Kübeln zu Schütten.

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Nach einer richtigen Dusche geht es in Regengewand auf Restaurantsuche für ein spätes Mittagessen und eine anschließende Nutellapalatschinke. Toll.

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Was sollen wir nur am nächsten Tag machen? Camilla möchte an den Strand gehen, was uns eher nicht so reizt, stattdessen gehen wir in ein Cubatur Büro und buchen eine Zugfahrt ins Valle de los Ingenios – einer alten Zuckeranbauregion.

Am Abend wird diesmal nicht Karten gespielt sondern das Nachtleben der „Stadt“ erforscht. Casa de la Musica heißt unser Ziel. Nach drei Mojitos haben auch wir uns den Mut angetrunken und stürzen uns auf die Tanzfläche. Unser Salsa ist wieder einmal mehr schlecht als recht, aber wir sind schon ein biiiiiiisschen besser geworden. ???

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Um 00:09 Uhr beginnt der Laden langsam dicht zu machen, Flo schaut aufs Handy und vergisst bereits 6 Minuten danach wieder wie spät es ist. Beim Blick auf Lisas Armbanduhr – die jetzt 00:15 Uhr zeigt – verwechselt er die Zeiger und bekommt die Panik bei dem Gedanken ans morgentliche Aufstehen: DREI UHR SCHON!? Sämtliche Einladungen der Kubaner in eine weitere Disko zu gehen werden folglich abgelehnt. „Lisa, wir müssen gehen. Es ist schon viel zu spät!“

Gesagt, getan. Zuhause ist Flo dann sein Fehler aufgefallen. Es war trotzdem angenehm schon jetzt im Bett zu sein.

Montag 19.10.2015

Heute sind wir wie erwähnt nur zu zweit unterwegs. Unser Zug verlässt Trinidad um 09.30 Uhr und wir erreichen ihn 5 Minuten davor. Alles voll mit einer deutschen Reisegruppe. Na das kann ja was werden. Anstatt uns auf irgendwelchen Gangplätze zu setzen, gehen wir also nach Hinten und setzen uns auf die Stiegen um auch etwas von der Landschaft mitbekommen zu können. Der Zug fährt immer wieder über ziemlich instabil wirkende Brücken ohne Geländer. Zum Glück sind wir schwindelfrei.

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Auch hier sind coole Fotos und Videos auf Flos Handy, die wir leider nicht zeigen können ?

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So sehen also Zuckerrohrpflanzen aus
So sehen also Zuckerrohrpflanzen aus

 

Nach einer Stunde und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15km/h erreichen wir unser Ziel Manaca Iznaga. Dort besteigen wir den 44m hohen Aussichtsturm der zum Überwachen der Sklaven verwendet wurde. ?

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Diese Glocke wurde zum Sklaven eintreiben verwendet
Diese Glocke wurde zum Sklaven eintreiben verwendet
Kolonialhaus des Plantagenbesitzers
Kolonialhaus des Plantagenbesitzers
Alte Zuckermühle, Pferdeantrieb
Alte Zuckermühle, Pferdeantrieb

Wir trinken zum ersten und letzten Mal den überall erhältlichen Zuckerrohrsaft mit dem Namen Guarapa. Es schmeckt uns nicht. Picksüß (war zu erwarten) und grauslich. Wir besteigen wieder den Zug und denken, dass wir zu einem verlassenen Fabriksgebäude gebracht werden. Leider ein Wunschglaube. Stattdessen fahren wir zu einem unspannenden alten Kolonialhaus, das heute  als Museum und Restaurant dient. Aufenthalt: 1:30 Stunden!

Gottseidank konnten uns 3 Wochen alte Hundewelpen die Zeit versüßen.

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Irgendwann haben wir uns doch für ein Mittagessen entschieden und verstehen nach 35 Minuten Warten die lange Aufenthaltszeit.

Auch nach diesem Kolonialhaus geht es leider nicht in ein altes Zuckerfabriksgebäude, sondern zurück nach Trinidad. Dort machen wir uns auf die Suche nach einem Transport zu Cayo Coco, wo es angeblich – laut El Chino – wunderschöne Strände und tausende Flamingos gibt.

Um 16:55 Uhr, also 5 Minuten vor der Sperrstunde betreten wir das Viazulbüro (Busgesellschaft) um uns wegen Verbindungen zu erkundigen.

Drinnen tratscht eine Dame lauthals am Telefon mit einer Freundin. Wir setzen uns also hin und warten bis sie uns helfen kann. In der Zwischenzeit füllt sich das Büro und es warten insgesamt 6 Personen auf Auskunft. Die Dame lässt sich nicht beirren und plaudert munter weiter. Als sie nach 15 Minuten endlich den Hörer auflegt erzählt sie uns, dass das Büro schon geschlossen hat und dass sie nur die Putzfrau ist (was auch stimmt, die eigentlichen Mitarbeiter waren anscheinend schon länger weg). Trotzdem konnte sie uns Auskünfte über die Preise und verfügbaren Strecken geben. Bustechnisch ist nach Cayo Coco leider nichts zu machen. Das ist eine Touristenhochburg und wird nur von Taxis bedient. ?

Oh well.. Taxi it is.

Am Abend spielen wir wieder unser neues Lieblingsspiel mit Camilla, die am nächsten Tag zurück nach Havanna reist.

To Camilla: we had a great time, travelling and playing 500 with you and hope you got home safely. Thank you, for giving us use some of your photos! ☺️?