Wir haben einige Dinge und Eigenheiten über das Land und seine Einwohner gelernt:
Guter Käse ist teuer, und sämtliche uns bekannteKäsenamen halten sich hier nicht so strikt an die von uns bekannten Formen und Farben:
Um es dem Kunden daher einfacher zu machen gibt es prinzipiell mal immer drei verschiedene Sorten: swiss, cheddar oder american cheese. Was auch immer das heißen mag. Trotz dieser marginalen Käseauswahl und Qualität lieben die Amerikaner ihren Käse und hauen ihn überall in Unmengen auf ihr Essen.
Dieser Salat besteht zu 65% aus Käse.. Als Dressing: Blue Cheese Dressing
Amerikaner haben scheinbar große Angst vor Haarverlust. Allein in einer Zeitschrift haben wir drei verschiedene Werbungen für Haartransplantationen gezählt:
Weiters führen sie Lockenstäbe mit äußerst fragwürdigem Erscheinungsbild:
Auch beim Straßenverkehr gibt es so manche Eigenheiten:
Ein Amerikaner, der einen Pickup Truck fährt (also eigentlich jeder Zweite) legt besonders großen Wert darauf, dass er kein Auto/car fährt, sondern in einem TRUCK (man lese dies in texanischem Akzent) unterwegs ist!
Im Gegensatz dazu fährt in San Francisco ca. jeder zweite einen Hybrid Wagen und in Los Angeles sind uns knapp 100 Teslas begegnet. Beides ist übertrieben, aber wir waren begeistert. Genauso wie von der Tatsache, dass unser Freund Helge in Newport Beach (also quasi in der Autohauptstadt L.A.) tatsächlich OHNE Auto lebt.
Überholt wird (auf der Autobahn) sowohl links als auch (teilweise bevorzugt) rechts. Trotz aller Bemühungen von Lisa konnte sie die Folgeautos nicht davon abhalten sie rechts zu überholen.
Dass man bei rot rechts abbiegen darf, war uns zwar bewusst aber wir haben es trotzdem andauernd vergessen. Das bescherte einige Hupkonzerte.
Amerikaner lieben Stoppschilder (fast so sehr wie ihren grauslichen Käse). Am besten gleich 4 pro Kreuzung und dass alle 500 Meter. Vorausschauendes Fahren adé! Die Rechtsvorrangregel wird bei diesen Kreuzungen scheinbar ignoriert. Es wird theoretisch in der Reihenfolge losgefahren in der man die Kreuzung erreicht, was oft aufgrund mangelnder Gedächtnisleistung zu Verwirrung führt. Es kommt daher nicht selten vor, dass am Ende alle Autos stehen und jeder darauf wartet, dass der andere fährt.
Amerikaner blinken nicht. Nicht beim Spurwechseln und nicht beim Abbiegen. Apropos Blinken: die meisten Autos besitzen kein eigenes Blinklicht es blinkt das Bremslicht einseitig (rot). Es könnte daher auch sein, dass manche Leute eh brav geblinkt haben, wir es aber nicht wahrgenommen haben.
Eine weitere Eigenheit amerikanischer Autos ist, dass sie beim Absperren kaum sichtbar blinken. Wenn man dann allerdings zur Sicherheit ein zweites Mal den Absperrknopf betätigt hupt das Auto. Sehr mühsam.
Die Selbstreflexion mancher Amerikaner hat uns verwundert:
Ein aktives Mitglied des US Militärs erklärt uns wie toll er das Haight/Ashbury Viertel in San Francisco findet, da dort die Hippiebewegung ihren Ursprung hat: „a completely new way of thinking.. it all happened in this small area! That’s just so cool“
Aja.. aber er geht zum Militär. Passt.
Ein weiteres Beispiel wäre sein Kollege, der am liebsten sein Auto (Suburban) gegen einen Truck mit doppelter Bereifung und großen Felgen tauschen würde.
Sein aktuelles AutoDieses Auto, mit größeren Felgen, hätte er gern
„Just burning gas! I know it’s stupid but that’s the american way!“ Er weiß ja eh, dass das blöd ist. Aber er kann es nicht lassen.
Trotz all dem hat es uns wirklich sehr, sehr gut gefallen und wir beenden hiermit also nach
7491,5 Kilometern (125 Stunden!) Autofahrt
7 Bundesstaaten
ca. 375 Liter Benzin
bei 15 Tankstellen
8 Nationalparks
2 Indianerreservoirs
18 Nächten im Zelt
5 Nächten im Motel
3 Nächten bei Helge
jeweils einer Nacht im Hotel, Dorm, Auto und bei Cheryl & Charbel
3 Großstädten
3 gefüllten Waschmaschinen
bei Temperaturen von -2°C bis 45,5°C
auf einer Höhe von -80 bis 3030 Metern
3 Blasen auf den Füßen
einer zerrissenen Hose
einem vergessenen Necessaire
einem verlorenen iPhone
2 mal vergessener Geldbörse
und einer vergessenen Sonnenbrille
unseren Aufenthalt in den USA. Es war uns ein Vergnügen und wir können die Route nur wärmstens weiterempfehlen. Den Startpunkt sollte man vielleicht näher an den Yellowstone Park legen, so spart man sich ein paar Kilometer und Stunden im Auto.
07.00 Uhr Tagwache, das war die erste – und einzige – Nacht, die wir im Auto übernachtet haben, auf einem einsamen Parkplatz am Highway Number 1.
Es war eigentlich gar nicht mal so schlimm. Wir haben das Auto innen mit Tüchern ausgehängt um die Sonne und fremde Blicke fern zu halten, und uns dabei auch den Innenraum des Autos um ein vielfaches verschönert.
Ein kurzer Stopp bei einem Motel und wir sind um 2 Muffins reicher. Es geht weiter nach LA, jedoch nicht ohne beim Sea Lion Vista Point stehen zu bleiben.
Flo hat uns am Vortag per Internet für die Aufzeichnung der heutigen Talkshow mit Jimmy Kimmel angemeldet. Am Hollywood Boulevard angekommen suchen und suchen und suchen wir die Garage in der wir laut der Anmeldebestätigung parken sollen. Weil wir kurzzeitig auf der linken Seite einer Nebenstraße – gegen die Fahrtrichtung! – „parken“ kommt schon nach 5 Minuten weiblicher Parkcheriff und klopft an unser Fenster.
„You’re parked on the wrong side of the street, and this space is reserved for Tourbusses.“ Flo befürchtet das Schlimmste. Hunderte Dollar Strafe, nur weil wir nicht wissen wo die Garage ist. Zum Glück war die Dame aber nett und hilfreich und hat uns erklärt wie wir letztendlich zu unserem Parkplatz kommen.
Endlich sind wir zu Fuß unterwegs und der Shopping-Spaß kann losgehen. Flo leistet sich ein Paar neue Sneakers weil ihm die alten nach so viel wandern zu sehr stinken. ????
Wir gönnen uns ein Fastfood Mittagessen und stellen uns bei der Schlange für Jimmy Kimmel an. Es dauert ganz schön lange. Hoffentlich ist es das Wert und es wird lustig. Wenigstens stehen wir am Walk of Fame und können ein paar unserer Lieblingsstars Fotografieren.
Nach gefühlten 5 Stunden betreten wir endlich das Gebäude um weitere 4 Stunden anzustehen.
Die eigentliche Show dauert knappe 40 Minuten und ist nur mäßig lustig, dafür waren wir nur 15 Meter entfernt von seinen heutigen 2 Stargästen Cate Blanchett und Chace Crawford. *Kreisch* Fotos verboten!
Nachdem die Show vorbei war, treffen wir uns mit unserer lieben Freundin aus Wien Rebecca, die zufällig aus beruflichen Gründen auch nach LA fliegen „musste“.
Wir holen sie mit unserer Karre ab und nach langem hin und her überlegen fahren wir in ein nahe gelegenes Äthiopisches Restaurant abendessen. Yelp gibt nur die besten Bewertungen. Leider waren wir von der Schärfe und Säure etwas irritiert.
Danach heißt es schnell Rebecca nach hause bringen und auf nach Newport Beach zu Helge, einem Freund von Flos Schwester Niko, bei dem wir die nächsten drei Nächte verbringen dürfen.
Das ist ein erster Vorgeschmack der immensen Größe LAs. Es dauert sage-und-schreibe eineinhalb Stunden bis zu seiner Wohnung.
Dienstag 06.10.2015
Heute gehen wir den Tag langsam an. Nach langem Trödeln in der Früh machen wir uns auf zum nächsten Supermarkt um ein Waschmittel und Frühstück zu kaufen. Wir waschen unsere Wäsche und entscheiden was wir den restlichen Nachmittag noch so tun wollen.
Es wird trotz langer Fahrtzeit wieder Hollywood. Wir denken uns, es ist doch ein großer Zufall, dass Rebecca auch hier ist und den müssen wir noch einmal ausnutzen. Auf der Fahrt wird uns wieder klar, dass wir fast zu Amerikanern mutiert sind. Wir wiederholen: eineinhalb Stunden!
Wir kommen irgendwann nach 15.00 Uhr in Hollywood an und gehen mit Rebecca schnell zu Five Guys auf einen Burger. Für uns ein ganz klarer Wettkampf. Five Guys gewinnt um mehr als 3 Burgerlängen das Rennen um den besten Fastfoodburger der USA.
Danach cruisen wir durch Beverly Hills und bestaunen die verschiedenen opulenten, teilweise geschmacklosen Prunkvillen.. Für eine Starmap sind wir zu knausrig und wir fahren einfach mal drauf los.
Viel bessere Bilder konnten wir wegen der hohen Hecken leider nicht machen
Wir setzen Rebecca wieder in der Nähe von ihrem AirBnB ab und schießen noch ein gemeinsames Foto vor dem berühmt-berüchtigten Nightclub „Viper Room“.
Am Weg zurück nach Newport Beach machen wir einen „Abstecher“ nach Santa Monica/Venice Beach.
Am Abend gehen wir gemeinsam mit Helge in Newport Beach essen. Ein klassisches Amerikanisches Lokal mit 500 Fernsehern. NFL, Baseball und Basketball neben schallender Musik aber trotzdem gibt es sehr gutes Essen.
Mittwoch 07.10.2015
Den eigentlichen Plan Flos Freund in San Diego zu besuchen verwerfen wir nach bereits zu vielen Stunden in dem Verkehr in dieser Megacity. Wir entscheiden uns Newport Beach zu erkunden.
Balboa Island, eine kleine Insel mit einem Häuschen neben dem anderen und eines teurer als das nächste (2Mio aufwärts), wäre bei anderen Preisen eine ganz nette Gegend.
Ein Privatsteg bei Balboa IslandSüße sea lions, die sich auf einem der tausenden Booten ausruhen
Wir nehmen die Mini-Fähre (3 Autos) von Balboa auf das Festland und spazieren eine weile am Strand entlang. Die Überlegung, dass da einfach mal tausende Kilometer nichts kommt ist ein bisschen überwältigend. Surfer haben wir leider keine gesehen.
Am weg zurück versuchen wir unser Glück in einer kleinen Spielehalle, wo es bei einem Geschicklichkeitsspiel eine GoPro zu gewinnen gibt. 4 Dollar später sind wir der Meinung, dass die Maschine gezinkt ist. Der kleine Bub nach uns möchte das nicht wahrhaben und verspielt !20 Dollar! in Münzen für einen Nintendo DS.
Wir gehen wieder zurück nach hause wo uns Helge mit einer netten Überraschung erwartet, er wird uns nach dem Abendessen ein paar Film und Foto Gadgets von der Firma bei der er Arbeitet (www.sp-gadgets.com) schenken.
Wir dinieren bei Pizza Nova und fahren dann in Helges Büro. First things first: ziemlich cooles Büro mit Balkon direkt über dem Wasser und tollem Blick. Wir durchforsten die Möglichkeiten und bekommen jede Menge cooles Zeug.
Verdammt, wieso haben wir diese GoPro nicht gewonnen, dann wäre es noch toller! Aber glücklicherweise gibt es auch iPhone Aufsätze und somit könnt ihr euch in Zukunft auf ein paar Selfies von uns freuen.
Wir packen bis spät in die Nacht und stellen unseren Wecker für 05.55 Uhr.
In der Früh geht es auf nach San Francisco. Bald. Nachdem wir im Internet waren. Nach ungefähr zwei Stunden und einem fehlgeschlagenen Versuch eine Couch bei Flos bekannten aus Oakland zu erfragen fahren wir um 11.00 Uhr von Yosemite los. Die Fahrt ist mit 4 Stunden relativ lange und wir machen eine Verköstigungs-Pause beim ersten In n‘ Out Burger, an dem wir vorbei kommen. Das sollen ja die angeblich besten Fast Food Burger in ganz Amerika bzw. zumindest in Westamerika sein.
Wir sind gespannt ob es mit Five Guys (dem besten Fast Food Burger an der Ostküste) mithalten kann. Spätestens hier wird unser Reiseblog zu einem Foodblog – zumindest für die nächsten 3 Tage. 😉
Die Karte im Restaurant ist denkbar einfach. Zur Auswahl gibt es Hamburger, Cheeseburger, Doublecheeseburger, Pommes und Chili-Pommes. Je nachdem wie man es nimmt ist das ein Vor- oder Nachteil gegenüber Five Guys, wo jeder Burger individuell gestaltet werden kann. Für die Lisa – die Entscheidungen hasst – sollte es ja ein Vorteil sein, aber trotzdem bemängelt sie die Auswahl.
Also gut. zwei Cheeseburger und einmal Pommes Frittes bitteschön.
Nach ca. 5 Minuten wird unsere Nummer ausgerufen und wir holen die Bestellung ab. Zeitfaktor: schonmal nicht so fast, aber das kann ja fast nur gutes heißen.
Als Erstes kosten wir die Fries. Note: 5. Wir wissen nicht ob es an genau dieser Filiale liegt, oder ob all jene, die uns In n‘ Out empfohlen haben eine völlig gestörte Darstellung der Realität haben.
Die Fries schmecken nach nichts. Die Konsistenz erinnert am ehesten noch an Karton oder Styropor, aber sicher nicht an Erdäpfel.. Das Bild zeigt das eigentlich eh recht gut.
Also gehen wir über zum Burger, Note: 2. Ein solider Fast Food Burger. Welten besser als McDonald’s in Wien und eindeutig frisch zubereitet. Bisschen wenig Sauce, und daher teilweise ein wenig trocken (wir tunken in Ketchup ein). Aber alles in allem echt solide.
Als Gesamtnote vergeben wir demnach nur die Note 3,5. Die Pommes Frittes waren unerträglich.
Wir kommen um etwa 16.00 Uhr in Oakland (gleich bei San Francisco) an und stellen uns einmal an einen Straßenrand. Flos bekannter hat in der Zwischenzeit geantwortet und meint, dass sein Bruder sicher einen Schlafplatz für uns hat. Leider wurde das zwei Stunden später vom Bruder abgesagt und wir suchen also eine günstige Unterkunft. Hier in SF wollen wir zur Abweschlung mal nicht gratis Campen, das machen uns dort zu viele Obdachlose mit ihren Zelten direkt am Gehsteig.
Es wird ein Motel in einer äußerst fragwürdigen Gegend hier in Oakland. Eigentlich haben wir in Oakland bis jetzt nur fragwürdige Gegenden gesehen.
Das Motel selbst ist ganz in Ordnung und scheint sicher zu sein.
Wir machen es uns in unserem Zimmer gemütlich und sind sogar zu faul Abendessen zu gehen. Stattdessen schauen wir einen ganz witzigen Kinderfilm aus den 90er Jahren im Fernsehen an.
Freitag 02.10.2015
Früh Morgens geht es los in Richtung BART Station (BART ist die Vorortelinie von SF) wo wir unser Auto für den Rest des Tages parken wollen. Das Internet verrät uns, dass der dortige Parkplatz normalerweise schon um 07.00 Uhr voll ist und deshalb verlassen wir das Motel „rechtzeitig“ um 06.45 Uhr.
Bei der Station angekommen, verstehen wir nicht weswegen wir so früh aufgestanden sind. Es ist quasi alles leer. Es ist uns nicht komisch vorgekommen, dass der Parkplatz statt den im Internet gelesenen 3 Dollar, „satte“ 5 Dollar am Tag kostet. Ein schlauer Fuchs hätte aber hier sofort gemerkt, dass wir uns am falschen Parkplatz befinden. Der günstige – tatsächlich volle – wäre auf der anderen Seite der Straße gewesen.
Nun denn.. Wir fahren jetzt tatsächlich – und zwar wirklich – nach San Francisco. Simon hat uns eine Coffee Bar mit dem originellen Namen „Coffee Bar“ und gutem WLAN im Mission District empfohlen, also machen wir uns dorthin auf den Weg.
Zum Frühstück gibt es: Oatmeal und eine Breakfast Bowl.
Lisa hatte das Oatmeal und kann es nur weiter empfehlen. Frische Beeren und ausgezeichneter Schleim sind genau das Richtige für einen guten Start in Lisas Tag. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt (zum. für SF Verhältnisse). Note: 1
Flos Breakfast Bowl: Es klingt interessanter als es war. Feta, Baked Potato, Salsa Verde. Es hat ein bisschen an ein Frühstück aus Mexico erinnert. Nicht Jedermanns sache, aber Flo mag ja salziges Frühstück. Note: 3. Denn es war ein bisschen fad.
Zum Ambiente kann man erwähnen, dass das Lokal wirklich angenehm war. Gegessen haben wir an den Straßentischen in der Morgensonne, die uns aber bald zu heiß wurde, weswegen wir uns nach drinnen setzen. Innen ist das Lokal mit alten Fabrikfenstern, Sichtbeton und Industrieflaire sehr hip.
Wir nutzen den Vormittag um ein bisschen mit Freunden und Familie zu Skypen. Immerhin rühmt sich das Lokal als ein „work space“ mit free wifi, wir können es aber nicht unbedingt für Internetzwecke weiterempfehlen. Die Verbindung war nur mäßig und recht langsam.
Beim Verlassen kaufen wir uns noch ein besonders gutes Mandel Croissant. Lisa meint: sogar das ehemalige ODC in der Obkirchergasse wäre stolz auf diese Qualität. Note: 1.
Gesamtnote: 2 (Essen und Ambiente gut – sehr gut. Internet schwach)
Für das heutige Mittagessen suchen wir uns eine witzige Asian Fusion Kreation im Financial District aus. Es handelt sich um eine Mischung aus Sushi und Burrito: ein sogenanntes „Sushirrito“.
Die Entscheidung fällt uns schwer, es klingt alles sehr gut. Letztendlich wird es ein Sushirrito mit Thunfisch, und einer mit Kampachi – die beiden einzigen Optionen mit rohem Fisch. Der Thunfisch bricht Lisa – die seit jahren auf Thunfisch verzichtet – das Herz, aber er ist laut Karte mit einem Siegel für nachhaltigen Fischfang versehen.
Beide Sushirritos wurden in der Hälfte zerteilt und so konnten wir ohne Probleme teilen.
Thunfisch: Yellowfin Tuna (Hand-Line Caught), Tamago, Piquillo Peppers, Lotus Chips, Namasu Cucumber, Green Leaf Lettuce, Ginger Guac, Yuzu Tobiko (Zutaten laut Website). Flo vergibt Note: 1. Lotus Chips waren beispielsweise besonders toll. Lisas Note: 2
Kampachi (siehe hier): Kampachi Yellowtail, Cucumber, Pickled Red Onion, Sweet Corn, Ginger Guac, Red Tobiko (. Obwohl wir die Karte eine halbe Ewigkeit angestarrt haben ist uns der Mais in dieser Kreation nicht aufgefallen. Lisa, die (Dosen-)Mais prinzipiell eher meidet war anfänglich verärgert über die Entscheidung. Glücklicherweise war er aber geschmacklich nicht so intensiv und das Sushirrito schmeckte trotzdem.
Geschmacklich nicht so intensiv war leider auch der ganze Sushirrito, was die Lisa beim Thunfisch-Sushiritto auch bemängelt.
Flos Note: 2. Lisas Note: 1,5
Gesamtnote, Flo: 1,5
Gesamtnote, Lisa: 3. Hier fließt mit ein, dass Thunfisch, aber kein Lachs angeboten wird.
Nach dem Mittagessen spazieren wir ein wenig durch die Stadt und kommen an Fisherman’s Wharf und dem Pier 39 vorbei. Hier gibt es jede Menge süße, faule Robben, die sich in der Sonne ausruhen.
Alcatraz in der Ferne, wir haben es nicht besucht
Wir gehen an der Lombard street vorbei und machen uns mit dem Bus auf den Weg zur Golden Gate Bridge.
Nach der Golden Gate Bridge geht es wieder mit dem Bus weiter, diesmal zum Haight/Ashbury Viertel – die Geburtsstätte des Flower Power Movements. Auch heute ist das Viertel noch sehr alternativ, wir gehen in ein Café und trinken – sehr passend – einen Chai Latte. Wir stellen fest, dass die für ihr Internet hochgepriesene „Coffee Bar“ ein Witz gegenüber diesem kleinen Hippie-Lokal ist und laden in Höchstgeschwindigkeit ein Paar Fotos auf unseren Flickr Account.
Weiter geht es, wieder mit dem Bus in Richtung Chinatown zum Abendessen.
Das ist jetzt die Dritte Fahrt mit dem Bus heute, und wir müssen feststellen, dass die Busfahrer hier scheinbar alle einen bestimmten Fahrkurs für Binärfahrweise absolvieren müssen. Es gibt nur zwei verschiedene Zustände: Vollgas, Vollbremsung. Wir konzentrieren uns, dass uns nicht schlecht wird und es wird uns langsam klar warum die Amerikaner so ungern ihre Öffis verwenden ?.
Gegessen wird im „House of Nanking“, einem authentischen chinesichen Restaurant, dass uns von Pia und Niko empfohlen wurde. Vor dem Lokal bildet sich schon eine relativ lange Schlange. Wir sind schon hungrig und rechnen mit zum. 15 Minuten warten. Denkste. 15 Sekunden später sitzen wir schon drinnen. Die 6-Personen Gruppe vor uns wollte einen gemeinsamen Tisch, weswegen wir 2 gleich hinein „gezogen“ wurden.
Wie auch eine an der Wand hängende Zeitungskritik schon sagt – quick but delicious – geht hier alles sehr schnell und die Kellner warten ungeduldig auf unsere Bestellung. Die zwei Räume aus denen das Lokal besteht sind rand voll, die Tische stehen sehr eng, zum Teil aneinander gereiht und über all den Stimmengewirr hinweg hört man die Kellner sich lauthals auf chinesisch zurufen unterhalten?.
Wir fragen unsere Tischnachbarn, ob sie was empfehlen können und sie sagen: zeig blind mit dem Finger auf die Karte, es ist alles top.
Vorspeise: Dumplings
Hauptspeise: „Melt-in-your-Mouth“ fried Calamari, Spinach-Salad with Aubergines.
(In dem Moment wo wir das gerade schreiben, sind wir beide sehr hungrig und fragen uns, warum wir nicht mehr bestellt haben???)
Dumplings und Salat waren sehr gut! Wir haben beide noch nie so gut chinesisch gegessen. Note: 1
Einzig die Calamari sind leider teilweise nicht so zart wie erwartet gewesen. Note: 1,5
Gesamtnote: 1,5. Die stressigen Kellner und die teilweise nicht zarten Calamari geben kleine Abzüge.
So schnell wie wir drinnen waren, waren wir dann auch wieder draußen aus dem Lokal. Und wir machen uns auf den Nachhauseweg.
Samstag 03.10.2015
Diesmal stellen wir unser Auto auf den richtigen Parkplatz, welcher, da Wochenende ist heute nichts kostet.
Weil das mit dem Skypen gestern nicht so richtig klappen wollte, haben wir uns heute noch mal verabredet. Im Internet haben wir ein paar Cafés mit gutem WLAN gefunden und sind zum erstbesten losmarschiert. Geschlossen. Man sollte meinen Samstag ist der beste Tag für Kaffeehäuser? Nicht im Financial District, da wird scheinbar nur von arbeitenden Menschen Kaffee konsumiert. Na gut, also suchen wir auf yelp die nächstgelegenen Kaffeehäuser und gehen los. Das nächste hat zwar geöffnet und eine lange Schlange vor der Türe, aber: es gibt kein WLAN.
Na toll. Also zu Starbucks. Die haben wenigstens Internet „from our good friends at Google“.
Es ist der wahrscheinlich schirchste Starbucks in dem wir je waren. Dementsprechend war auch das Klientel. In San Francisco trifft man prinzipiell alle 5 Meter auf seltsame Gestalten, das Sozialverhalten dieser Menschen über zwei Stunden näher beobachten zu können ist aber ein eigenes Erlebnis.
Am Nebentisch uns saß eine 60 jährige Transgender Frau die sich nicht viel Mühe gegeben hat ihr angeborenes, männliches Geschlecht zu verheimlichen. Glatze, Stoppelbart, graue Brustbehaarung. Gekleidet war sie wie folgt: Rote lackleder Plateau-Stiefel, rote Strapse, schwarzer Lackleder-String, rotes lackleder Korsett mit mini mini mini Röckchen, das genau nichts versteckt und ein kleines Paar rote Schmetterlingsflügel am Rücken.
Daneben saß ein betrunkener junger Mann, der ruhig dasaß während ein anderer, ebenfalls durch irgendwelche Substanzen beeinträchtigter Mann ihn zu beschimpfen begonnen hat. Es ging von „Handy gestohlen“ über zu „du Hummus fressender Terrorist“ und weiteren Anschuldigungen. Letztendlich waren sie eventuell doch alte Bekannte oder gar Freunde und haben sich freundschaftlich umarmt.
Es war ein Erlebnis für sich. Der Streit anzettelnde ist dann irgendwann auf die Toilette verschwunden, um zwei Stunden später mit frisch gewaschenen Haaren und neu verarzteten Armwunden heraus zu kommen.
Um das Bild abzurunden, soll nicht unerwähnt bleiben, dass während dem ganzen hickhack am anderen Nebentisch scheinbar zwei Vorstellungsgespräche stattfanden.
Das alles rund herum und Lisa und Flo Skypen friedlich in der Mitte.
Als Frühstück hatten wir wieder einmal Oatmeal für die Lisa und ein Spinach Feta Wrap für den Flo.
Beides nicht so toll. Essensnote: 3
Gesamtnote: 4,5 (trotz, oder wegen? live Theater)
Naja Mittag is. Was Essen wir?
Yelp to the rescue. Es wird das HRD (wofür das steht, wissen wir nicht) ein paar Blocks weiter.
Da es schon ca. 14:30 Uhr ist und wir um 17:45 wieder einen Tisch reserviert haben, teilen wir uns einen der Kimchi Burritos. Note: 3.
Wir schlendern weiter zur Market Street und kaufen in einem Supermarkt Manner Schnitten! Ja gibts denn sowas? Note: 1 was sonst.
Da springt das Wiener Herz vor Glück
Weiter geht es zu Fuß durch ein paar Geschäfte und weiter durch Chinatown in Richtung Umami um weiter zu essen (wie ihr merkt, war das eigentlich unsere Hauptbeschäftigung in SF).
Jeder der das Mochi in Wien kennt, weiß wonach wir gesucht/worauf wir gehofft haben. Als erstes fällt uns die viel zu große Auswahl an Speisen auf. Lauter japanische Fischnamen, die wir nicht kennen und überhaupt einfach zu viel Auswahl. Wir müssen zuerst einmal die Karte studieren, bevor wir auch nur irgendeine Entscheidung treffen können.
Es wird:
Umami Sliders = Mini Burger mit (angeblich) Kobe Beef laibchen. Note: 1,5 gut, aber nicht außergewöhnlich
Alaska roll: stink normale Lachs-Avocado Maki, aber sowas haben wir noch nie gegessen. Das zergeht auf der Zunge! Note: röm. 1!
Das Bild ist in letzter Sekunde entstanden, weil es so schnell weg war.
Eel-BBQ roll: Interessant. Dafür, dass es Aal war, sehr gut. Aber BBQ Sauce zu dominant. Note: 2
Bakudan roll: Was drinn war, keine Ahnung. Es war wieder hervorragend! Und frittiert. Note: 1
Beet root salad: leider ein bisschen langweilig. Obwohl die Kellnerin beim bringen des Tellers nocht meinte „aaah my favorite“ müssen wir diesem toller hauptsächlich gut aussehenden Salat mit der Note 3 bewerten.
Kobe Beef Tartar mit Erdnüssen: Prinzipiell sehr gut, aber einerseits eine zu große Portion und andererseits wurde der Fleischgeschmack von den Erdnüssen übertönt. Note: 2
Avocado roll: Nichts kommt an Alaska ran. Diese Roll hatte sogar für uns Avocado-Liebhaber zu viel Avocado, und dadurch den Rest übertönt. Note: 2
Cookie Dough Roll: Nachspeise in Maki-Form.. Die Idee ist sehr witzig, wenn auch typisch Amerikanisch. In der Mitte: Vanilleeis. Als Hülle dient roher Chocolatechip-Cookie-Teig. Und als extra Toppings gibt es Schokosauce und Erdnussstücke. Wer etwas fruchtiges will ist hier am falschen Ort.
Um die Sushi-Attrappe noch zu verstärken, gibt es kandierten Ingwer und ein grünes Minzobers als Wasabi-Ersatz. Geschmacklich erinnert das ganze an gefrorenes Snickers. Das heißt es schmeckt nicht schlecht, aber nach einem Stück hat man genug. Note: 2
Gesamtnote: 2. Leider haben wir – zumindest glauben wir das, da wir die Nachbartische gesehen haben – teilweise die falschen Dinge bestellt. Sollte es uns noch einmal nach San Francisco verschlagen, dann kommen wir gerne wieder ins Umami und probieren einen weiteren Teil der restlichen 95% der Speisekarte.
Im Geburtsort von Uber, nutzen wir das neue Sammeltaxi System namens Uber Pool um zu der von Simon empfohlenen Cocktailbar Trick Dog zu fahren. Sehr sehr coole Bar, mit wirklich netten Barkeepern und coolem Ambiente. Die Qualität der Cocktails und auch die Spirituosenauswahl erinnert an die Loosbar in Wien. Nur: jünger, hipper, rauchfrei ?
Wir bestellen einen Whiskey Sour und eine Kreation die sich „June“ nennt.
Note: 1!
Nach ein bisschen Plaudern und trinken, machen wir uns auf in unser Ghetto in Oakland. Gute Nacht.
Sonntag 04.10.2015
Wir fahren zum ersten mal mit dem Auto in die Stadt, denn am Sonntag braucht man keinen Parkschein! Um punkt 10:00 Uhr, öffnet der Apple Store bei Market Street, wo wir Lisas Handyakku durchchecken lassen wollen. Am Vortag meinten sie, wenn wir ganz in der früh kommen, wird die Wartezeit bei ca. 10 Minuten liegen. Guter Witz, uns werden zwei Stunden prognostiziert. Nagut, zum Glück kann man hier Sonntags auch shoppen. Wir machen einen Termin für 12.00 Uhr aus und gehen erst mal bei einer Bakery frühstücken. Und anschließend Unterhosen für den Flo bei H&M kaufen. Es folgt noch ein bisschen Window shopping und um 12.00 Uhr erklärt uns die Dame beim Apple Store nach ein paar Tests, dass Lisas Akku noch 87% der Originalkapazität besitzt und wir es mit einem Softwareupdate probieren sollen. Tolle Hilfe! Lediglich „have you tried turning it off and on again“ hat gefehlt, sonst hätten wir gleich in einem indischen Callcenter anrufen können.
Weiter geht es mit…. ESSEN.
Ein Foodtruck Market im Persidio. Jeden Sonntag findet hier auf einer großen Wiese das statt, was die Wrapstars in Wien gerne etablieren möchten. Ein Riesenpicknick für Jung und Alt mit verschiedenen selbständigen Essensanbietern und Food Trucks.
Wir kosten uns durch:
Pulled Chicken Sliders. Note: 2,5
Calamari. Note: 1
Beet Root Sliders. Note: 1,5
Dough nuts mit Heidelbeerdip. Note: 1
Gesamtnote: 1,5. So ein wöchentliches Foodtruck gathering könnte Wien auf jeden Fall auch vertragen. Jedoch sind die Preise teilweise absurd. Grilled Cheese Sandwich with Ham (Schinkenkäsetoast 2 Stück). 10USD. Schinken! Käse! Toast! Zehn! Dollar!
Lisa fühlt sich nach den drei Tagen des Essens wie auf diesem Bild
Das war unser Ausflug ins Food blogging. Wir verabschieden uns von San Francisco und fahren los zu Stadt der Engel und machen noch einen Abstecher im Silicon Valley. 1 Infinite Loop
Während Flo den Laptop am Klo – bei der einzigen Steckdose weit und breit – auflädt, baut Lisa das Zelt alleine ab und räumt den Inhalt des Bär-Containers ins Auto (Essen, Kosmetik.. alles was irgendwie spannend riechen könnte).
Wir nutzen noch einmal das Gratis Internet vom gestrigen Restaurant aus und laden einen neuen Blog Eintrag hoch.
Es geht los zum Yosemite (Josämitti nicht Tschosemait) Nationalpark. Auf der Fahrt bemerken wir zum x-ten mal wie schäbig eigentlich die Straßen hier in den USA sind. Überall häuft sich der Müll an den Highwayseiten. Teilweise werden nicht mehr verwendete Straßenbaumaschinen zum rosten zurückgelassen. Tote Tiere sehen wir seit 3 Wochen täglich mehrmals. ? Die Zustände erinnern an Guatemala oder Indonesien. Es gibt scheinbar keine Gelder für das Säubern.. das funktioniert bei uns schon viel, viel besser.
Kurz vor Yosemite suchen wir noch einmal im Internet nach Free Camp Sites, finden aber leider nichts brauchbares und hoffen daher auf Informationen der Ranger im Park. Leider stellt sich heraus, dass auch sie nicht sehr informiert bezüglich der gratis Campingsituation außerhalb des Parks sind (innerhalb sowieso nicht möglich). Da hatten wir beim Grand Canyon also wirklich Glück mit unserem Ranger. Wenigstens konnte uns der nette Herr sagen, dass wir das nächste Gratis WLAN bei der öffentlichen Bibliothek finden, denn unser T-Mobile Handy hatte – wie fast immer ? – „Kein Netz“.
Die Bibliothek hat geschlossen, wir sind jedoch nicht die einzigen, die nur wegen des Internets vor der versperrten Türe sitzen. Eine Dame saß mit ihrem iPad da und sah so aus als ob sie sich in der Gegend auskennen würde – Cheryl. Also gehen wir auf sie zu und fragen, ob sie eine Ahnung bezüglich der Camping Situation hat – sämtliche bezahlten Plätze sind bereits voll (16.00 Uhr). Leider weiß sie auch nichts von den umgrenzenden National Forests, aber sie bietet uns netter weise ihren 5 Minuten entfernten Garten als Campground an.
Wir zögern nicht, und nehmen dieses Angebot gerne an. Im Konvoi geht es zu der besprochenen Cabin im Wald, wo wir auch noch Cheryls Mann namens Charbel kennen lernen.
Die beiden sind besonders Gastfreundlich und laden uns noch zu einem köstlichen Abendessen ein, wo wir lange Gespräche über bspw. die Flüchtlingssituation im nahen Osten führen. Charbel kommt ursprünglich aus dem Libanon, wo das Ehepaar auch für 5 Jahre gelebt hat.
Zu guter letzt bieten sie uns auch noch eines ihrer leerstehenden Zimmer an und bekommen sogar ein Frühstück am nächsten Morgen.
To Cheryl and Charbel:
In case you are reading this, thanks again for your hospitality. It was lovely to meet such kind and nice people like you and we really enjoyed the evening and night in your beautiful cabin.
Sonntag 27.09.2015
Nach dem Frühstück durchforsten wir noch einmal die tiefen des Internets bezüglich gratis campen und finden endlich halbwegs brauchbare Informationen. Danach machen wir uns auf den Weg in Richtung Yosemite Valley – der Hauptattraktion des Nationalparks. Ein erster Stopp beim Aussichtspunkt „Tunnel View“ erinnert gleich an Flos Desktop Hintergrund.
Leider befindet sich – wie auch bei uns in Zeitungen berichtet – Kalifornien in einer Dürreperiode, weswegen leider fast alle Wasserfälle ausgetrocknet sind.
Dank Flos professionellen Computerkenntnissen haben wir den Normalzustand des Tals möglichst originalgetreu dargestellt.
El Capitan zur Linken, Halfdome mittig klein in der FerneSo sieht wegen der Dürre es nur mehr im Frühling nach der Schneeschmelze aus
Wir fahren zu dem West-Entrance des Parks um dort die im Internet erwähnten Free Camp Sites zu suchen, was sich als komplizierter als erwartet heraus stellte. Nach langer Suche finden wir aber einen geeigneten Platz und machen uns wieder auf den Weg in den Park um ein bisschen im Tal spazieren zu gehen.
Der Halfdome
El CapitanFlo hält Ausschau nach Kletterern an der FelswandGefunden! Die drei haben es fast geschafft!Fernglas sei Dank können wir diese Kletterer überhaupt sehen. Mit freiem Auge sieht man nix.
Am Abend haben wir das Glück den Supermarkt noch rechtzeitig zu verlassen und den Sonnenuntergang am Halfdome miterleben zu können.
Am Weg zum Abendessen treffen wir auf einen besonders zutraulichen Rehbock:
Am Weg zu unserem Zeltplatz durchqueren wir noch einmal das Tal in der Dunkelheit und können die am El Capitan übernachtenden Kletterer anhand mehrerer kleiner leuchtenden Punkte an der Felswand erkennen.
Montag 28.09.2015
Heute machen wir uns auf ans andere Ende des Nationalparks. Das Ziel lautet Mobil-Restaurant in Lee Vining, welches uns von unserer Nachbarin in Wien empfohlen wurde.
Am weg machen wir Halt beim Olmsted Point und sehen den Halfdome von hinten
Olmsted Point in die andere RichtungEin weiterer Zwischenstopp beim Tenaya LakeTuolmne Meadows. Sind wir etwa zurück in Yellowstone?
Als wir nach zwei Stunden in Lee Vining ankommen wird uns klar, dass wir mittlerweile Amerikaner geworden sind. Zwei Stunden für ein Mittagessen?? Ganz so drastisch war es dann doch nicht, da wir diesen Teil des Parks sowieso anschauen wollten um dort zu den Cathedral Lakes zu wandern.
Als wir beim Restaurant angekommen sind, waren wir zuerst ein bisschen verdutzt. Das Mobil steht nämlich für die Tankstelle Mobil. Es handelt sich um ein Tankstellenrestaurant. Wir denken uns, dass das nicht stimmen kann und fahren einmal durch den ganzen Ort um festzustellen, dass es nur dieses Restaurant sein kann. Auch im Internet finden wir nur positive Bewertungen zu dieser Raststation und wagen uns hinein. Wir wählen Fish Tacos und Veggie Burger und es war tatsächlich sehr gut.
Danach geht es wieder in den Park um unsere geplante Wanderung zu den Lakes anzutreten.
Am Abend geht es zurück zum Tal für ein Abendessen und Verpflegung für die nächsten zwei Tage, die wir auf der unglaublich gefährlichen Wanderung zum berüchtigten Halfdome verbringen werden. Der Sonnenuntergang am Weg hinunter war ein paar Fotos Wert:
Flo wird noch mehr zum Amerikaner und beginnt beim Einkauf auf Kalorien und Proteine zu achten. So viel wie möglich, bei kleiner Verpackungsgröße.
Dieser Riegel hat 230 kcal ?
Dienstag 29.09.2015
07.00 Uhr: Ab geht’s! In den Park fahren um ein Frühstück und Wasserreinigungstabletten zu kaufen (die einzige Wasserquelle auf der Wanderung ist der angeblich „unreine“ Merced River. Und der Shop bei dem es die Tabletten gibt hatte gestern schon geschlossen). Das Frühstück war nicht schwer zu bekommen, jedoch die Micropur Tabletten stellten sich als besonders schwierig heraus. Sie sind im ganzen Nationalpark ausverkauft. Nagut. Dann müssen wir halt genug Wasser für zwei Tage mitschleppen. Eine Disziplin in der wir – wie ihr wisst – Profis sind. ?
Wir parken unser Auto beim Trailhead Parkplatz, verstauen alles was riecht und wir nicht mitnehmen wollen in den Bärcontainer (die Brechen nämlich manchmal Autos auf), und machen uns um 09.30 Uhr auf den Weg in Richtung Little Yosemite Valley, wo wir unser Zelt aufstellen können.
Bist du denn deppert, diese Rucksäcke sind schwer. Warum gibt es bloß keine Micropur Tabletten mehr?? Der Weg geht an zwei Wasserfällen entlang und ist ziemlich anstrengend. Um 12.00 Uhr erreichen wir den Camping platz und bauen unser Zelt auf. Wenn wir der Erschöpfung nachgeben würden, dann wäre jetzt ein Mittagsschlaf dran, aber weil wir heute noch viel vorhaben gibt es stattdessen ein schnelles Mittagessen und ab gehts mit nur noch einem Rucksack – der jetzt quasi nichts mehr wiegt – weiter um den Halfdome zu besteigen.
Wir durchqueren einen schwarz-rußigen, verbrannten Wald und die Lisa findet unzählige wunderschöne Bockerl, die sie am liebsten für den Pfadfinderadventmarkt nach Wien schicken würde.
Wir erreichen die Baumgrenze und sehen auch bald danach die sogenannten Cables, welche auf den Halfdome hinauf führen. Um zu diesen Cables zu kommen, muss man zuerst einmal den Subdome besteigen. Alleine das ist schon ziemlich anstrengend, mit riesigen Stufen und steilem Anstieg.
Bei den Cables angekommen, finden wir eine recht große Grube an benutzten Handschuhen. Wir nehmen jeweils ein Paar und finden nach nur 5 Minuten raufklettern, dass das eine goldrichtige Entscheidung war.
Die Cables sind STEIL, alles was wir bisher gegangen sind war ein Furz dagegen. Es ist so steil, dass man ohne Cables am trockenen Granit ausrutschen würde. Teile des Aufstiegs bezwingt man daher nur mit der Kraft seiner Arme (Lisa hatte am nächsten Tag keinen Bein, dafür einen Arm Muskelkater – eine Neuheit nach dem Wandern).
Oben angekommen erwartet uns ein Ausblick, ähnlich wie schon die bisherigen Tage. Es ist Grau in Grau. Das Wetter meint es hier in Yosemite leider nicht gut mit uns. Wir gehen an der Kuppel ein wenig herum, finden aber wegen fehlender Beschilderung/Orientierung nicht die Steilwand für ein Höhenangst-Foto.
Unser ursprünglicher Plan war es den Sonnenuntergang von hier oben anzuschauen (Stirnlampen natürlich dabei). Die fehlende Sonne und ein dazukommendes leichtes Tröpfeln bringen uns jedoch dazu diesen Plan abzubrechen und wir beginnen den vorzeitigen Abstieg. Alleine schon die Vorstellung diesen rutschigen Granit bei Nässe hinab zu gleiten, und die überall aufgehängten Schilder, die einen davor warnen bei Gewitter hier oben zu sein haben uns schnell überzeugt.
Wir kommen dann zum Sonnenuntergang beim Campingplatz an und beginnen diese Entscheidung zu bereuen. Das Tröpfeln hat nicht angehalten und der ganze Wald ist von einem orangenen Licht durchflutet. Eine intensivität, die wir beide noch nie so erlebt haben.
Um sicher zu stellen, dass wir für den nächsten Tag einen zusätzlichen Reserveliter an Wasser bei uns haben bitten wir andere Camper um ihren Wasserfilter. Danach geht es ab ins Bett. Morgen stehen viele Kilometer an.
Mittwoch 30.09.2015
Die gestrige Motivation was das frühe Aufstehen angeht ist über Nacht verflogen. Wir haben insgesamt ZEHN mal auf den Schlummerknopf geklickt und somit unsere Zeltnachbarn vermutlich ganz schön verärgert. Den Coyoten, der einfach so während unseres Frühstück 10 Meter neben uns durch den Campingplatz spazierte haben wir wohl nicht abgeschreckt (diese Tiere hier sind alle so zutraulich, warum fürchten sich die nicht?).
Es geht über den 8,5 Meilen langen Panorama Trail (13,7km) weiter bis zum Glacier Point. Woher der Trail seinen Namen hat, ist uns nicht ganz klar. Besonders toll war die Aussicht nämlich nicht. Erst am Ziel sehen wir dann von El Capitan bis zum Halfdome fast das ganze Tal.
Aussicht vom Panorama Trail, man sieht die Steilwand vom Halfdome
Glacier Point
Wir überlegen ob wir vom Glacier Point ins Tal hitchhiken, oder den 4,7 Meilen langen „Four Mile Trail“ (7,7km) marschieren sollen. Noch sind wir munter und gut aufgelegt, also geht es zu Fuß bergab. Die Aussicht von diesem Trail ist eigentlich viel cooler als vom Panorama Trail, man erkennt die Gewaltigkeit des El Capitan und kann auch sonst das Tal gut überblicken. Auch die im Moment ausgetrockneten, gewaltigen Yosemite Falls (höchster Wasserfall Nordamerikas) sehen wir von hier aus gut.
El Capitan zur RechtenYosemite „Falls“ – ausgetrocknetAbermals, eine naturgetreue Darstellung bei nicht vorhandener Dürre
Zum Ende hin werden unsere Beine schwach und unsere Füße schmerzen, die Motivation ist mittlerweile bei null angelangt. Wir wollen einfach endlich bei unserem Auto sein. Aber auch wie wir im Tal ankommen, ist es noch nicht aus. Noch zwei Busse und ca. 40 Minuten trennen uns von dem Parkplatz.
Beim Auto angekommen holen wir alle Sachen aus dem Bärcontainer und machen uns erneut auf den Weg zum Glacier Point – noch einmal lassen wir uns so einen Sonnenuntergang nicht entgehen!
Eine Stunde Autofahrt! Wir fahren für einen Sonnenuntergang quasi nach Pillersdorf…? Ziemlich unnötig, wie sich herausstellt, denn der Sonnenuntergang verlief Grau in Grau, wir sind leider keine guten Wetterfrösche. Wir haben nicht mal ein Foto von dieser Enttäuschung gemacht. Also wieder eine Stunde ins Tal fahren um Abend zu essen.
Gute Nacht Josämitti, es war uns ein Vergnügen. Das nächste mal bitte mit Wasser und Sonne.
Wir befinden uns wohl eindeutig in der Wüste. Es ist 07.00 Uhr Früh und im Zelt wird es langsam aber sicher unerträglich heiß! Nichts wie raus hier. Während dem Zähneputzen kommen zwei Jogger an uns vorbei. Wir sind nur noch verwundert und machen uns auf den Weg zum Sequoia National Park.
Zunächst fahren wir durch das Dorf Three Rivers, wo es ja angeblich das beste Steak Amerikas geben soll (siehe 12.09.2015). Wir halten Ausschau nach einem Restaurant direkt neben der Brücke – das war, neben der Information, dass der Besitzer aus L.A. kommt alles was wir an Notizen aufgeschrieben hatten – und glauben es gefunden zu haben.
Da es aber erst Vormittag ist, fahren wir erstmal in den Park hinein. Unser Plan war ins Wilderness Büro zu schauen um eventuell Backcountry Permits bzw. Informationen über Free Camping außerhalb des Parks zu erhalten.
Dieses Vorhaben scheiterte jedoch an der fehlenden Anwesenheit des dortigen Ranger-Personals. Sie sind angeblich gerade bei einer Schulung.
Wir entscheiden uns also für einen bezahlten Nationalpark-Campingplatz in der Nähe des Restaurants.
Nachdem wir unser Zelt aufgebaut haben geht es los zu General Lee Sherman, den Baum größten Baum der Welt. Er ist zwar nicht der höchste, jedoch hält er den Rekord in der Volumen Klasse. Um dort hin zu kommen, schlängeln wir uns durch hunderte Serpentinen und durchqueren den sogenannten Giant Forest. Selbst hier sind rechts und links schon unglaublich große Sequoia Bäume zu sehen, wie wird dann erst der General?
Noch nie jemand so alten umarmtDiese Bockerl – RIESIG
Der dicke Ast da oben, hat einen Durchmesser von 2m!
Zunächst waren wir vom General ein bisschen enttäuscht. Leider ist die Baumkrone bereits zum Teil verstorben und er wirkt daher nicht so imposant wie erwartet. Wenn man aber dann die Infotafel liest, auf der steht, dass dieser „mickrige“ Ast da oben einen Durchmesser von zwei Metern aufweist, wird einem das gigantische Ausmaß des Baumes etwas deutlicher.
Auf der Suche nach einem Mittagessen verfolgen wir zunächst einmal die köstlich riechenden Grillaromen in der Luft und stoßen dabei auf eine große Menschentraube unter Partyzelten. Leider ist diese Party nur für Insider, Ranger um genau zu sein. Es handelt sich um eine Reunion aller aktuellen und ehemaligen Ranger des Sequoia National Parks.. Soso, „auf einer Schulung“ sind sie also (siehe Wildernessbüro weiter oben).
Wir finden dann ein weniger toll riechendes, aber überraschend gut schmeckendes Mittagessen im Nationalpark Village.
Es geht zurück zum Campground, wobei wieder der Giant Forest, diesmal sogar inklusive dem „Tree Tunnel“ durchquert wird.
Jetzt aber der Moment, auf den hoffentlich alle gewartet haben. Wie schmecken sie wirklich, diese hochgepriesenen Steaks in Three Rivers. Wir bestellen einerseits ein Filet Mignon, andererseits ein Sirloin Steak und dazu gibts eine Flasche Wein (Weiß).
Das Sirloin kommt in einer Schwammerlsoße daher und ist allein deswegen schon nicht mehr als ernsthafter Kandidat für das beste Steak der USA anzusehen. Das Filet Mignon kommt zwar ohne Soße, die Schwammerl sind jedoch auch hier obenauf zu finden.
Die Steaks – Lisa hat die Schwammerl von ihrem Mignon schon entfernt
Es hat zwar beides sehr gut geschmeckt, kann aber definitiv nicht mit unseren Erfahrungen aus dem „Buenos Aires“ in New York mithalten.
Wer also auf der Suche nach dem besten Steak der USA ist, kann sich den langen Weg nach Three Rivers also sparen. Vollgegessen und leicht angeduselt geht es zurück ins Zelt. Gute Nacht.
Auf nach Vegas! Wir müssen unseren Campingplatz vor 09:00 Uhr verlassen weil sonst die Zufahrtstraße wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Gegen 11:00 Uhr Lokalzeit kommen wir in Vegas an. Diese Zeitverschiebungen beim Autofahren ist jedes mal verwirrend.
Leider ist unser Zimmer im Monte Carlo erst ab 15:00 Uhr verfügbar, es sei denn wir zahlen eine early check-in fee. Kapitalismus! Naja, weil wir die letzten Tage keine Dusche hatten und uns schon ziemlich grauslich fühlen zahlen wir halt die 20 Dollar.
Im Zimmer haben wir dann mal das erste schnelle WLAN auf der Reise ausgenutzt und unsere Bilder auf das flickr Backup geladen. (Links auf Alben mit voller Auflösung folgen noch. Irgendwann.)
Beim Weg zum Mittagessen hat die Lisa zum gefühlten 100sten mal etwas liegen gelassen/verloren. Ihr iPhone war plötzlich weg. Nach dem Essen haben wir das Zimmer auf den Kopf gestellt und nichts gefunden, im Restaurant war es auch nicht. „Mein iPhone suchen“ findet auch nichts. Letzter Versuch, Lost and Found vom Hotel. Dafür muss man zu einem Telefon irgendwo im Casino gehen und eine bestimmte Nummer wählen, die Antwort von dem am anderen Ende des Telefons: ich schau nach, warten Sie wo sie sind.
Wir warten.. Und ihr habt es vermutlich eh erwartet, sonst hättet ihr schon anderes gehört. Das iPhone war da. Es lag am Casinoboden. Warum, das weiß keiner 🙂
Ende gut, alles gut. Das war es dann aber mit dem Glück im Casino für heute 🙂
Wir spazieren ein bisschen am Strip entlang, und reisen von Paris über Venedig bis nach Rom.
Als Abendbeschäftigung haben wir uns den Stratosphere Tower ausgesucht. Drei Praterattraktionen auf 300 Metern Höhe. Am lustigsten war der Big Shot, mit dem man nochmal 40 Meter in die Höhe geschossen wird. Flo hat geschrien wie ein kleines Kind, als Folge hatte Lisa einen Lachanfall ?
Die Krake und der X-Scream waren auch ganz witzig (Anmerkung Lisa: Flo ist beim X-Scream wieder dem Namen gerecht geworden)
Am Weg nach Hause haben wir unser Glück im Casino auf die Probe gestellt.
Wheel of Fortune, Roulette, einarmiger Bandit. Wie gesagt, unser heutiges Kontingent an Glück haben wir schon bei dem Wiederfinden des iPhones aufgebraucht.
Donnerstag 24.09.15
Weil man das in Vegas halt so macht, gehen wir in einem der 1000en All-you-can-eat Buffets brunchen/lunchen. Dass die Amerikaner einen eigenen Geschmack haben ist ja eigentlich bekannt, aber wie eigen der ist, wissen wir spätestens nach folgender Kreation:
Sweet Potato Marshmallow Mash – Würg
Nach diesem eigentlich eher mittelmäßgen Mittagessen geht es weiter Richtung Death Valley. Lisas Magen war so voll, dass sie Probleme mit dem Atmen hatte. Die erste Stunde der Autofahrt hat sie folgedessen mit Schnackerl verbracht. Am weg zum Tal des Todes (wie die offizielle deutsche Bezeichnung auf google maps ist) hatte unser Auto wegen der hohen Außentemperatur (46°C) zwischenzeitlich mal Probleme mit der Klimaanlage. Wir haben das schlimmste befürchtet und gedacht, dass wir an einem Hitzetod sterben ?. Unsere „Lösung“: nasse Tücher am Kopf.
Wir sterben gleich!So schlimm war es dann doch noch nicht 🙂
Aus- und Einschalten ist scheinbar nicht nur bei Computern das Mittel der Wahl und so wurde die Klimaanlage im Laufe des Tages ca. 10 mal erfolgreich ab und angedreht. Der Hitzetod blieb uns somit erspart. Wir besuchten den tiefsten Punkt Nordamerikas und andere Aussichtspunkte mit eigenartiger Mondlandschaft.
Am Mond sieht es bestimmt nicht anders aus
Die Befürchtungen waren berechtigt!Da oben wäre das Meer
Zur Abenddämmerung haben wir uns dann auf den Weg zum Sequoia National Park gemacht.
Koyote läuft an Straße vorbei
Die Nacht haben wir in altbekannter Manier einsam auf einem Free Camp Site mitten im Nirgendwo verbracht.
Um zu dem free camp site zu kommen, müssen wir den Nationalpark einmal komplett durchqueren, wobei ein paar schöne Bilder entstanden sind:
Schachbrett Berg
Ein paar Dickhornschafe auf der Straße
Leider stellen wir fest, dass die Straße zu dem Campingplatz aufgrund von unglaublich starken Regenfällen in den Vortagen (7 tote wegen Überschwemmungen) unbefahrbar ist. Wir drehen also um, um vielleicht doch auf einem bezahlten Campingplatz zu übernachten. Während der Fahrt zurück ins Dorf (Springdale, UT) treffen wir aber auf einen geparkten Schweizer Wohnwagen. Wir bleiben stehen und fragen die zwei Insassen was ihre Pläne für die Nacht sind. Sie erklären uns wie man zu dem Gratis Zeltplatz kommt wo sie schlafen werden und wir entscheiden uns dort auch hinzufahren. Zuerst aber gehen Lisa und ich noch in Springdale Abendessen.
Montag 21.09.15
In der Früh kommen die Schweizer vom Vorabend bei unserem Zelt vorbei und wir plaudern während des Zelt Abbauens ein bisschen über die jeweiligen Reisen.. Die zwei haben ein ganz schön spannendes Programm vor und hinter sich! Bereits seit eineinhalb Jahren sind sie mit ihrem Auto unterwegs und wollen damit noch bis an den südlichsten Punkt Südamerikas fahren! (bei Interesse kann man ihre website unter http://www.reisefriedli.ch erreichen)
Das heutige Programm: die Narrows durchwaten! Dabei handelt es sich um einen kniehohen Fluss (Virgin River), der von sehr hohen senkrechten Steinwänden umzingelt ist. Hierfür fahren wir in den Park wo uns auffällt, dass Lisas Sonnenbrille weg ist! Wir sind uns ziemlich sicher, dass sie sie beim Abendessen vergessen hat. Das Restaurant öffnet erst um 11:00 Uhr. Daher fahren wir zunächst ins Visitor Center um uns Tipps und Tricks bezüglich der Narrows geben zu lassen. Wassertemperatur 11°C ?! Den Tipp, Neoprensocken auszuborgen, werden wir wohl wahrnehmen.
Also: wieder nach Springdale um gear auszuborgen und Lisas Sonnenbrille abzuholen. Das Restaurant hat die Brille, alles ist gut. Oder? Kurz vor Parkeingang möchte ich unseren Annual Pass aus Lisas Geldbörse holen, doch die ist nicht da! Bei Visitorcenter hatten wir sie noch. Vermutlich dort liegen gelassen.. Aber wie kommen wir wieder in den Park zum Center wenn wir keine Eintrittskarte haben? Wir wollen unser Handy als Kaution anbieten, aber der Ranger ist nett und lässt uns einfach durchfahren. Geldbörse gefunden, Brille gefunden es kann endlich losgehen.
Wir steigen in den Bus, der uns zu den Narrows führt. Weil es jetzt aber mittlerweile schon 13.00 Uhr ist steigen wir doch noch schnell bei der Zion Lodge aus um ein Mittagessen zu besorgen.
Nach vielen Verzögerungen und Rückschlägen steigen wir gegen 14:00 Uhr endlich in das kalte Wasser:
Unser Abendessen kaufen wir beim einzigen Supermarkt in Springdale, der eine unerwartet gute Feinkost-Abteilung hat. Heute Nacht schlafen wir in Virgin bei einem free camp site, der uns vom Visitorcenter empfohlen wurde.
Dienstag 22.09.2015
Heute sind genau 2 Wochen von unserem Trip um, die Zeit vergeht wie im Flug. Wir müssen den Zeltplatz vor 09:00 Uhr verlassen weil dann die Straße für Bauarbeiten gesperrt ist. Gefrühstückt haben wir wieder in dem Supermarkt von Springdale wo wir gleich ein Lunch-Paket für unser Mittagessen besorgen. Danach geht es wieder mit dem Auto zum Shuttlebus um damit bis zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung zu fahren: „Angels Landing“. Clever wie wir sind, besteigen wir den Gipfel um 12:00 Uhr zu Mittag und haben wieder mal zwei 750ml Wasserflaschen dabei ?. Man muss aber dazu sagen, dass bis kurz vor 12 der gesamte Himmel bedeckt war und die Wanderung mit 3 Stunden round-trip angegeben war. Erfahrungsgemäß sind diese Zeiten etwas übertrieben. Aber ja, die Sonne kam raus und wir gehen bei voller Hitze den Berg hinauf. Der Trail ist zwar kurz, aber dafür sehr steil und mit 300m Schluchten auf beiden Seiten nur für Schwindelfreie zu empfehlen. Nach einer Stunde sind wir am Gipfel angekommen und genießen eine wunderbare Sicht über den Canyon des Zion National Parks:
Ein erster Blick von halber HöheSo sah der Trail aus
Ganz Oben
Wir essen unser Mittagessen und halten im Schatten eines Busches ein kleines Nickerchen. Insgesamt verbringen wir 2 Stunden oben am Gipfel. Unter anderem konnten wir beim Dösen einen erfolgreichen Flirtversuch zweier amerikanischer Mädels mit zwei Münchner Burschen belauschen. Weitere Beobachtungen auf Campsite E007 (wohin eingeladen wurde) haben wir dann nicht mehr getätigt. ?
Beim Abstieg haben wie einen netten Kalifornier namens Hans getroffen, der uns einen Liter Wasser spendierte als er unseren Wassermangel bemerkte.
Wieder runterCopyright: Hans aus Kalifornien. Sein Wasser ist auch zu sehenAuf diesem Gipfel waren wir
Unten angekommen halten wir unsere Köpfe und Füße in den kühlen Virgin River.
Abschließend gehen wir noch einen 30 minütigen Spaziergang zu den Emerald Pools die sich als eher mittelprächtig herausstellen.
Emerald? Naja.
Den Abend verbringen wir wieder bei unserem neuen Stammlokal: der Supermarkt. Dieser verfügt nämlich auch über Internet, Steckdosen und Sitzgelegenheiten im Freien. Zur Abwechslung mal, hat diesmal der Flo Lisas Geldbörse an der Kassa liegen lassen und wir sind wieder mal erst nach einer Stunde draufgekommen. Springdale: die Stadt des Vergessens. Die Nacht verbringen wir wieder in Virgin beim selben Platz wie am Tag zuvor.
Tagwache 09:00 Uhr. Wir entdecken Pistolenkugeln vor unserem Zeltplatz… diese Amis. Frühstück beim General Store im Park. Wir werfen unsere Schmutzwäsche in die Waschmaschinen des gleich daneben liegenden Laundromats und setzen uns ins Auto um den „Scenic Drive“ entlang zu fahren:
Hoodoos – das sind die Säulen
Fehlgeschlagener Versuche ein Selfie zu machenLisas Reaktion als sie die Selfies gesehen hat
Natural Bridge
Beim letzten Viewpoint haben wir dann wieder eine sehr typisch amerikanische Konversation mithören können:
Ein älteres Paar aus Florida hat sich in Vegas ein Auto gemietet um ein paar der Nationalparks zu besuchen. Ein ganz normales 08/15 Auto (vermutlich die günstigste Preiskategorie des Vermieters). Der Mann zu einem Harley Fahrer: „We rented this fucking clown car. It’s terrible I feel like I’m in the circus with this fucking clown car.“ Lisas Kommentar: „Dem hams ins Hirn gschissn!“
Nur weil sein Auto keine Ladefläche so groß wie halb Österreich hat und der Benzinverbrauch nicht bei 18l/100km liegt. Pffff… Naja.
Wir fahren wieder zurück zum General Store um ein Mittagessen vor unserer 2 Stunden „Wanderung“ einzunehmen. Wir gehen den selben Trail wie die Lisa vor 5 Jahren. Sehr schön:
Wer mit der Lisa auf Facebook befreundet ist, dem wird dieses Bild bekannt vorkommen (Siehe hier)
Kleine, süße Chipmunks
Thor’s HammerEin Vampir
Zum Abschluss dieses Spaziergangs durch die Hoodoos finden wir noch eine Rayban neben dem Weg, die der Flo kurzerhand einsteckt, da er selbst keine Sonnenbrille besitzt. Am weg zum Auto meint Lisa, dass sie eigentlich ganz gut gelaunt ist und sogar gerne wieder mit dem Auto weiterfährt (kleine Info nebenbei: weil Flo noch nicht 25 ist, was beim Mietwagen einen Aufpreis von 25$ pro Tag bedeutet, fährt hauptsächlich Lisa). Aber dann! Lisa steigt in einen geschmolzenen Kaugummi vor dem Auto, Wäsche aus dem Trockner eingegangen! Gute Laune dahin. Aber was sein muss, muss sein.
Weiter geht es zum Zion national Park.
PS: Wäsche konnte erfolgreich ausgeleiert werden und ist doch nicht eingegangen.
In Page, AZ übernachten wir auf dem Dispersed Campground namens Lone Rock UT am Lake Powell. Man kann ihn auch Redneck Paradise nennen. Überall RVs, ATVs, Jetskis und sonstige Benzinverbrenner.
Samstag 19.09.15
Tagwache 07:00 Uhr AZ Zeit. Das entspricht 06:00 Uhr Utah Zeit wo wir uns gerade befinden, da wir ca. 1 Meile hinter der Grenze sind. Wir schlummern noch ein wenig und verplempern Zeit beim Proviant kaufen im Supermarkt. Denn: die beste Zeit für den Antelope Canyon ist 11:00 – 12:00 Uhr, weil da die Sonne am besten in den schmalen Canyon leuchtet.
Da der Antelope Canyon laut Internetrecherche völlig überlaufen, ein „total ripoff“, und nur mit guide zu besuchen ist, wählen wir die auf Tripadvisor von vielen Leuten hoch gepriesene Alternative namens Waterhole Canyon. Dieser kostet nur ein Viertel vom Antelope Canyon und man ist ganz alleine – sogar ohne Guide.
Für diese Alternative fährt bleibt man vor einer bestimmten Brücke auf einem Schotterplatz stehen, legt seinen Permit hinter die Windschutzscheibe und geht durch einen kleinen Eingang des Stacheldrahtzaunes in das Navajo Reservoir. Lisa, die Pfadfinderin hat die vielen Steintürmchen nicht als Wegweiser erkannt und Flo hat sie nicht gesehen. Somit sind wir den wohl kompliziertesten und ungünstigsten Weg in die kleine Schlucht hinab geklettert. Alles halb so wild, das Bild sieht mühsamer aus als es war:
Im Canyon muss man dann recht lange das ausgetrocknete Flussbett entlang gehen. So lange, dass wir schon daran zweifeln, dass es noch besser (schmäler) wird. Wir machen eine kleine Pause, in der zwei Schweizer an uns vorbei kommen. Sie haben – im Gegensatz zu uns – Bilder vom Waterhole Canyon gesehen, waren auch vor 2 Jahren schon im Antelope Canyon und meinten, dass es ziemlich ähnlich aussieht. Nach dem wir mit ihnen ein bisschen weitergegangen sind, hat sich das zum Glück bestätigt hat.
Bis hier war es noch nicht so aufregend
Am Ende des Canyons gab es dann noch eine besonders instabil wirkende Leiterkonstruktion:
Lisa hatte leichte Panikanfälle beim auf- und absteigen und ist beim Gedanken daran, dass gleich alles umkippt gefühlte 1000 Tode gestorben. Anzumerken ist, dass die Angst erst bei der letzten Stufe eingetreten ist, da der Abstand zwischen Leiter und Steinfläche für die Lisa hüfthoch war und es keine Möglichkeit gab um sich festzuhalten. Beim Rückweg haben wir den einfachen Weg entlang der Turmmarkierungen gewählt und uns anschließend in Richtung „Horseshoe Bend“ auf den Weg gemacht:
Weil unser Mietwagen schon seit Tagen einen Ölwechsel wollte, sind wir zu Walmart (ja, es gibt nichts was der nicht macht) gefahren und haben im Warteraum Sandwiches verdrückt. Den Abend haben wir bei einer kühlen Coke bzw. einem Eistee abermals im McDonald’s ausklingen lassen. Es warad wengam WLAN. Vegas Zimmer buchen und Free Camp Sites bei den kommenden zwei Nationalparks suchen (http://freecampsites.net sehr zu empfehlen).
Mit Sonnenuntergang ging es auf in Richtung Bryce Canyon, wo wir auf einem der gefundenen Plätze übernachtet haben.
Die Nacht haben wir in Tusayan – einem Ort knapp außerhalb des Nationalparks verbracht – verbracht, da alle Campgrounds im Park selbst voll ausgebucht waren. No Vacancy. Everywhere.
Abendessen war bei Sophie’s Mexican Kitchen (wo Lisa vor 5 Jahren schon mal war). Portionen eigentlich gar nicht so groß, aber wegen dem Übermaß an Käse in Lisas Quesadillas (man hätte es am Namen erahnen können) war ihr Magen nach einer Viertelportion zugeklebt. Zum Glück. Somit war das Abendessen für die nächsten 3 Tage gesichert.
Mittwoch 16.09.15
Zu aller Erst ging es ins Backcountry Office wo wir mit einem ganz witzigen Ranger gesprochen haben. Leider hat er uns berichten müssen, dass der Havasupai Canyon (Indianerreservoir neben Grand Canyon NP) Campground ausgebucht war, weswegen wir uns für einen zwei-Tages Hike im Grand Canyon selbst eine Lizenz besorgt haben. Für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatten wir noch keine Lizenz, aber da konnte uns der Ranger auch etwas empfehlen: Free dispersed Camping (Wildcampen => das ist also doch teilweise erlaubt?? Eine völlig neue Welt steht uns offen) im Kaibab National Forest gleich neben Tusayan/dem Nationalpark. Danach sind wir mal zum General Store gefahren um uns dort ins WLAN zu setzen und unseren ersten Blogpost zu veröffentlichen. (LINK Yellowstone) Bei der abartig langsamen Verbindung (bisher leider typisch für die USA) sind wir eine Weile dort gesessen (3-4 Stunden – ich hoffe ihr wisst das zu schätzen).
Den Rest des Tages haben wir auf dem Rim Trail bzw. in dem daneben fahrenden Bus verbracht und dabei verschiedene Lookout Points besucht.
Wer hätte gedacht, dass es im Grand Canyon mal Minen, geschweige denn URAN-Minen während des kalten Krieges gab. (Petzi, wir haben deinen Geigerzähler vermisst)
Mineneingang
Nach dieser Aussichtstour sind wir dann in den General Store gefahren um Proviant für die kommenden zwei Tage zu besorgen. Dann los zum National Forest gefahren um unser Zelt aufzubauen. „Neben“ uns (ca. 50-100 Meter weit weg) campte ein Paar Australier und auch sie haben uns versichert, dass es sogar ein Schild gibt auf dem „Free Camping“ steht. Nice.
Nach dem Zeltaufbau geht es – romantisch – zu McDonald’s wo wir am Parkplatz Lisas Quesadillas vom Vorabend vernichtet haben. Das WLAN (der eigentliche Grund für den McDonald’s Besuch) war auch hier um keinen Deut besser als im General Store – eher schlechter (ein einziges 10MB Foto in einer Stunde hochgeladen). Dennoch sind wir eine Weile dort verharrt und haben unsere Geduld im Internet auf die Probe gestellt.
Sobald es dann ca. 21:00 Uhr war, haben wir beschlossen, dass es spät genug ist um schlafen zu gehen (Wecker am nächsten Tag: 05:00 Uhr um um 06:00 wieder bei McDonald’s einzukehren für ein ausgiebiges Frühstück vor der zweitägigen Wanderung in den Canyon).
Zurück im dunklen, kalten Wald entscheiden wir uns dafür noch eine Weile (5-10 Minuten) im warmen Auto zu bleiben (Julian: wir haben „gelebt“ ?).
In der Zwischenzeit hat sich unser Auto von selbst zugesperrt und als ich (Flo) meine Türe von Innen geöffnet habe ging die Alarmanlage los. Sehr peinlich. Den Stoppknopf auf dem Autoschlüssel kannten wir zwar schon und somit war der Spuk schnell vorbei, oder auch nicht? Lisa öffnet ihre Türe 2 Minuten später und das Hupkonzert geht von vorne los. Somit waren also wirklich alle Waldbewohner in einem Umkreis von einem Kilometer wieder wach ?. Zu guter letzt habe ich (Flo) noch etwas im Auto vergessen und in altgewohnter Manier gleich 2 mal auf den zusperr-Knopf geklickt was bei diesen scheiss US-Autos ebenfalls ein (sehr kurzes) Hupkonzert auslöst. hup-hup..
Ayayay. Schnell ins Zelt und so tun als ob nichts passiert wäre.
Gute Nacht.
Donnerstag 17.09.15
05:00 Tagwache. Zelt abgebaut, Rucksäcke gepackt (mehr schlecht als recht, wie sich später herausstellt) und zum einzigen Ort in diesem Kaff, der um diese Uhrzeit Essen anbietet: Breakfast bei McDonald’s ?.
07:20 Uhr: Wir füllen unsere Wasserflaschen mit „Fresh Clean Spring Water from the Grand Canyon“ und freuen uns auf endlich mal wieder gutes Wasser.. Denkste, Wiener städtisches Hallenbadwasser schmeckt besser als der Chlor-versetzte Scheiß! Naja.. Der Hike kann losgehen. Unsere Route, wie vom Ranger empfohlen: Den Bright Angel Trail vom Rim hinunter zum Campground „Indian Gardens“ auf halber Höhe des Canyons. Zelt aufbauen. Weiter hinunter zum Coloradoriver, schwimmen?, essen, relaxen und zurück zum Zelt. Abends noch 2km zum Plateau Point um den Sonnenuntergang zu genießen.
Der erste Abstieg…
Leichter gesagt als getan. Um 09:30 Uhr sind wir bei den Indian Gardens angekommen und haben unser Zelt aufgebaut. Soweit so gut. Indian Gardens ist eine nette kleine Oase in dieser Wüste hier, wo ein kleiner Fluss durchfließt und bis vor knapp 100 Jahren zwei Indianerfamilien gelebt haben.
Indian Gardens von oben
Diese kleine, feine Oase hat nebenbei gesagt auch die saubersten und tollsten Plumpsklos die wir beide je gesehen haben (untenrum belüftet!).
Um 11:00 Uhr sind wir dann weiter bergab in Richtung Colorado River gegangen. Wir sehen auf der Karte, dass am weiteren Weg nicht wie bisher Trinkwasserquellen verfügbar sind und merken, dass wir mit unseren jeweils 750ml Wasserflaschen hier in der Wüste nicht weit kommen werden. Packfehler Nummer 1. Zum Glück können wir ein bisschen improvisieren und unsere Erdnussdose zu einer Trinkflasche umfunktionieren. Wir haben also jetzt drei mal 750ml. Immer noch mickrig. Wie auch immer. 11:15 Uhr: los gehts. Nach nicht mal 5 Minuten verlassen wir den schattigen Campground und die volle Kraft der Sonne knallt uns in den Nacken. Wir haben keine Sonnencreme!! Packfehler Nummer 2. Lisa hat außerdem ihre kurze Hose im Auto vergessen. Packfehler Nummer 3. (Ungewohnter Weise wird es hier eben im Laufe der Wanderung immer heißer und nicht kühler, da man oben startet und hinunter geht anstatt wie in den Bregen umgekehrt.) Also gehen wir zurück zum Campground und fragen besser ausgestattete Wanderer nach ihrer Sonnencreme. Der Weg hinunter ist lang und heiß.
Entgegenkommende Australier geben uns Hoffnung: „it’s so worth it to go down there!“ „so beautiful“ „go for a quick dip“. Denkste! Unten angekommen:
Braune Suppe
Der Colorado River ist eine einzige braune Suppe. Die Sonne knallt mit voller Wucht in das Tal, es gibt keinen natürlichen Schattenplatz und das Resthouse ist von den unsympatischsten Amerikanern die uns je begegnet sind besetzt. Als sie nach 10 Minuten weiter spazieren, gehen wir ins Resthouse und stellen fest, dass man sich nirgendwo anlehnen kann! Kein Tisch! Essensreste wurden von den Amerikanern überall am Boden liegen gelassen, weswegen wir von allen Seiten von hungrigen Squirrels umzingelt werden. Diese stellen sich überhaupt als die neue „Gefahr“ nach den Bären im Yellowstone heraus: immer hungrig, immer auf der Lauer, keine Scheu vor Menschen, Pestüberträger! ?
Nach unserem Mittagessen in dem ungemütlichstem Resthouse der Welt, geht is wieder zurück zum Zelt. Beide 750ml Flaschen sind ausgetrunken. Es bleibt nur noch die Erdnussdose. Alle 20 Minuten tunken wir unsere Kopfbedeckungen in den vorbeifließenden Bach (wieso man aus dem nicht trinken soll ist uns ja bis jetzt ein Rätsel – eigentlich sauber).
In diesen Outfits gings bergauf
Wir schaffen es hinauf und legen uns mal für eine Stunde ins Zelt. (bis 17:15)
Nach dem Abendessen machen wir uns auf den Weg zum 2 km entfernten Plateaupiont. Dieser stellt sich als wirklich schöner Aussichtspunkt auf halber höhe des Canyons heraus. Leider haben wir beim berechnen des Sonnenuntergangs nicht bedacht, dass hier unten die Sonne schon etwas früher nicht mehr zu sehen ist. Dennoch konnten wir noch ein schönes Farbenspiel der Sonne an den roten Felsen hier beobachten.
Unser Weg, den wir tagsüber hinunter zum River gegangen sind
Wir bleiben um uns noch im dunkeln die Sterne anzusehen, was hier besonders toll ist.
Neben dem großen Wagen und der Kassiopeia (Himmels-W) konnten wir auch ein paar völlig neue Sternenbilder entdecken: „der Bogen“, „der davonfliegende Wassertropfen“, „der blinkende Bussard“, „der davonfliegende Stern“.
Der Weg zurück hat dank unserer Stirnlampen gut geklappt.
Freitag 18.09.2015
Tagwache um 05:45. Frühstück, Zusammenpacken und um 06.30 Uhr beginnt der letzte Aufstieg. 10:00 Uhr Ankunft beim Auto. Wir sind völlig fertig. Alles ab der Hüfte awbärts schmerzt.
Lisa hat außerdem zwei riesen Blasen am Fuß. Auf gehts zu den Duschen! Den restlichen Tag besuchen wir 3 weitere Viewpoints des Grand Canyons und machen uns danach auf nach Page, AZ.