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Ciego de Ávila

Donnerstag 22.10.2015

Frühstücken, packen, Blog schreiben, Mittagessen, Taxler steht – eine Viertelstunde zu früh – vor unserem Tisch. Er sagt, er hat Zeit und wir sollen ruhig aufessen.
Wir lassen uns also nicht stressen und essen noch ein paar Stücke Pizza und Pommes Frittes (keine Angst, wir haben auch viel Salat und andere Speisen gegessen).

Auf gehts nach Ciego de Ávila, von wo wir einen Direktbus nach Santiago de Cuba nehmen. Ankunft beim Busbahnhof um 15.30 Uhr, Abfahrt des Nachtbus um 22.30 Uhr. Wir geben also unser Gepäck beim Busbüro ab und erkunden den Ort.

Flo, der alte Cowboy mit gefundenem Hut
Flo, der alte Cowboy mit gefundenem Hut

Nicht so spannend, aber sehr nette Leute und ein toller Stadtpark. Wir lesen von einem Restaurant in einem alten Flugzeug und setzen uns für einen Drink hinein. Die Kellnerinnen sitzen uns die ganze Zeit im Nacken und versuchen uns andauernd penetrant doch zu einem Essen zu überreden. Sie sind damit aber sehr unangenehm und außerdem hat es aufgrund der unmenschlichen Klimanalage in diesem ausgemusterten Flugzeug gefühlte -10°C. Trotz all unserer „no, graçias“ steht plötzlich ein Teller mit Essen vor unseren Nasen. Wollen sie uns jetzt zwingen hier zu essen? Auf die Frage, was das ist, meinen sie, dass es Kroketten sind, die aufs Haus gehen. Ok, nett, aber wir lassen uns trotzdem nicht zum bleiben überreden und verlassen das Flugzeug so schnell wie möglich.

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Zwangsbeglückung?

Stattdessen spazieren wir weiter durch den Stadtpark und setzen uns in das „Restaurante flotante“ – ein schwimmendes Restaurant – auf dem künstlich angelegten See des Parks.

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Die Stimmung ist hier gleich viel besser, netter Kellner, angenehme Temperatur im Schatten und günstige Preise.

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Wir essen Fischkroketten, Shrimps und noch irgendeinen Fisch. Alles sehr gut, kein Vergleich zu dem á la Carte Restaurant von Gestern Abend.

Den restlichen Abend verbringen wir also weiter in diesem Restaurant. Wir unterhalten uns mit den Kellnern und spielen Activity auf dem iPhone.

Ein sehr angenehmer Zeitvertreib.

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Weil wir eine Stunde vor Abfahrt im Warteraum sein müssen, sitzen wir um 21.30 Uhr schon wieder beim Busbahnhof. Um 22.45 kommt dann endlich unser Bus, der leider knackevoll ist, und wir ergattern die zwei letzten freien Plätze (Reihe 7 u 23 ?).

Nur 15 Minuten später bleiben wir mitten auf der Straße stehen: „Motor kaputt“. Zum Glück konnte das irgendwie repariert werden (was war überhaupt kaputt, es hat eigentlich alles gut geklungen und funktioniert) und nach knapp 20 Minuten fahren wir weiter.

Weil bei der nächsten Station, 2 Stunden später, viele Leute aus und einsteigen mussten, konnten wir zwei Plätze nebeneinander ergattern und haben die restliche Fahrt mehr oder weniger schlafend verbracht.

Zwei Tage Kluburlaub

Dienstag 20.10.2015

Wie schon in Viñales, wartet unser Taxi schon 15 Minuten früher vor der Türe als ausgemacht. Wir beeilen uns also mit dem Frühstück und packen zusammen. Ein schneller Abschiedswinker zu Camilla und auf gehts. Um 100m weiter bei einem Straßenstand halt zu machen, damit der Taxler Frühstücken kann? Warum macht er das nicht vorher und holt uns dann zur richtigen Zeit ab? Kubaner sind teilweise schwer zu verstehen…

Als wir ihm dann sagen, dass wir noch schnell zum Bankomaten fahren wollen, weil es in Cayo Coco laut ihm keine gibt wird er ungeduldig und möchte eigentlich direkt los. Wir überreden ihn und fahren danach aber wirklich los. Scheinbar haben wir es also eilig. Umso unverständlicher, dass er auf der Strecke dann eine Pinkel- und Kaffeepause von mehr als 15 Minuten einlegt um dann noch mit einem Typen über Autoersatzteile zu plaudern. Wir verstehen es nicht, aber wir haben es ja eh nicht eilig.

Wir sind während der ganzen Fahrt unentschlossen ob wir wie von El Chino empfohlen in Moron übernachten und Tagesausflüge machen, oder direkt auf der Insel in einem günstigen All-Inclusive Hotel schlafen sollen. Moron ist leider über 90km von dem Strand entfernt und kostet mit Moped ausborgen, Benzin und Essen kaufen im Endeffekt gleich viel wie das vom Taxifahrer empfohlene Hotel „Villa Cojimar“. Auf biegen und brechen entscheiden wir uns also für zwei Tage Cluburlaub. Wie konnte das nur passieren?

Bessere Recherche hätte das wohl vermeiden können…

Das Hotel ist gar nicht so heruntergekommen wie der Preis vermuten lässt (78CUC pro Zimmer/Nacht all-inclusive) und die Lobby hat angenehmerweise ein WLAN (natürlich not inclusive).

Da es heute sowieso nur durchschüttet, sind wir froh nicht weit zu einem Restaurant gehen zu müssen, und dass wir dort lange verweilen können ohne einen Konsumzwang zu verspüren.

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Beim Notizenschreiben in der Lobby bekommen wir aber eine erste Ladung Kluburlaub zu spüren: die Animateure veranstalten ein „Crazy Game“ mit anschließendem „Salsaunterricht“. Insgesamt 8 kanadische Gäste machen bei diesem Programm mit. Auch die Michael Jackson show am Abend lassen wir aus. Wir sind zwar interessiert, wie das aussieht, aber es schüttet uns zu sehr.

Mittwoch 21.10.2015

Ist das etwa blauer Himmel zwischen den Wolken!? Ja! Das dürfen wir nicht an uns vorbeiziehen lassen.

Schnell frühstücken und auf den Strand spazieren gehen. Damit wir aber auch ja alle Angebote des Hotels ausnützen, reservieren wir vor dem Spazierengehen noch einen Tisch mit a la Carte Menü für heute Abend. Mal sehen… im schlimmsten Fall können wir immer noch Pommes Frittes vom Buffet holen, die waren nicht so schlecht. Am Strand stellt sich heraus, dass Cayo Coco, bzw. Cayo Guillermo – wo wir jetzt eigentlich sind – scheinbar ein Kitesurfparadies ist.

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Flo der Styler (man beachte, dass sogar das all-inclusic Band zum Outfit passt)
Flo der Styler (man beachte, dass sogar das all-inclusiv Band zum Outfit passt)

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Ein kurzer Blick auf die Uhr – diesmal ohne Zeiger verwechseln – und wir machen uns schnell auf zur Hotellobby um noch den nächsten Bus zum Playa Pilar zu erwischen. Dieser soll laut Ernest Hemingway (und El Chino) der schönste Strand des Landes sein. Es handelt sich um einen Doppeldeckerbus mit offenem Dach. Wir sind jetzt endgültig zu Vorzeigetouristen mutiert und setzen uns auf eine der oberen Sitzbänke.

Beim Verlassen des Hotelkomplexes fahren wir – wie von El Chino vorausgesagt – tatsächlich an Flamingos vorbei.

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Playa Pilar ist ein ganz nettes Strändchen, nur leider ist es sehr windig, bewölkt und dass es dann noch alle 10 Minuten zum Nieseln bis Regnen anfängt nimmt das Karibikfeeling komplett. Auch das Meer ist sehr unruhig, was die Situation auch nicht besser macht. Trotzdem schaffen wir es den nächsten Bus zurück zum Hotel und somit das Mittagessen zu verpassen und müssen bei strömenden Regen 1:30 Stunden unter dem Dach der Bushaltestelle warten.

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Ein kurzer Sonnenmoment
Ein kurzer Sonnenmoment

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Endlich wieder im Hotel angekommen suchen wir die immer offene „Snack Bar“ auf. Die pure Enttäuschung! Lisa erwartet Pommes Frittes und Pizza, stattdessen gibt es typisch kubanische ultra-grausliche Sandwiches. Da es zu regnen aufgehört hat, ziehen wir uns um und gehen zum pool und chillen eine Runde im Jacuzzi, alles muss ausprobiert werden ?. Auch das Crazy Game mit anschließendem „Tanzkurs“. Das verrückte Spiel stellte sich als sehr schwierig und wenig crazy heraus: Befördere eine Plastikkugel von einem Tisch auf den nächsten nur indem du ein verkehrtes Glas kreist und die Zentrifugalkraft ausnützt. Es hat eigentlich lange Zeit niemand geschafft, aber dann kam Brandon aus Kanada und er hat in den 30 Sekunden gleich 6 Kugeln befördert. Als Preis gabs eine kleine Flasche Rum.

Der Tanzkurs war besonders aus der Ferne sehr witzig: die Hälfte der Teilnehmer waren betrunkene, ältere Frauen (55+), die denn Sinn einer Choreographie nicht ganz verstanden haben und das ganze Programm ad absurdum geführt haben. Die Vortänzerin war die einzige, die sich an die eigene Choreographie gehalten hat.

Fotos und Videos von dieser unterhaltsamen Einlage sind leider abermals nur auf Flos Handy gewesen ?

Nach diesem kurzen Vergnügen mit den Animateuren wollten wir einen weiteren Punkt der Angebotsliste abhaken: Fitness Center. Umgezogen und mit über den Schultern hängenden Handtüchern stehen wir vor verschlossenen Türen. Das Gimnasio sperrt um 16.00 Uhr zu, und es ist mittlerweile 17.20 Uhr. Schade. Vielleicht können wir noch Tennis spielen? Leider auch nicht. Also setzen wir uns in die Lobby und schlürfen ein paar Limonaden, während wir einen Blogartikel verfassen.

Den Tisch im á la Carte Restaurant haben wir für 20.00 Uhr reserviert. Heute gibt es „italienisch“. Bestellen mussten wir bereits beim Reservieren heute Vormittag:

  • Bruschetta – erstaunlich gut
  • Mit Parmesan überbackene Melanzani – Parmesan war das sicher nicht.
  • Minestrone – alles andere als das, aber sicher nicht Minestrone. Fleischstücke, Cremesuppe, Orange. Nicht wirklich gut.
  • Pasta aglio olio – War ok, eines sicher dabei: aglio, aglio, aglio.
  • Pizza quatro stagione – In der früh hat man uns noch versichert, dass es 4 verschiedene Gemüsesorten werden, tatsächlich war fast die Hälfte mit grauslichem Schinken belegt. Der Rest für kubanische Pizza-Verhältnisse in Ordnung.
  • Shrimps – Das man so nah am Meer so grausliche Shrimps bekommt ist eigentlich unvorstellbar.
  • Fischfilet – Schmeckt wie ein tagelang in Fischlake eingetunktes Wettex.
  • Dessert vom Buffet – Was aussieht wie rote Früchte/Grütze stellt sich als Rote Rüben Kompott heraus, kein Dessert. Milchreis, viel zu süß. Schwach

Alles in allem also ein Reinfall, wir hätten doch Pizza und Pommes Frittes vom Buffet holen sollen. Das war also unser Ausflug in den Kluburlaub… Man bekommt, was man bezahlt.

Trinidad – ohne Tobago

Samstag 17.10.2015

Es geht zu dritt weiter Richtung Trinidad. Geplant ist, den Viazul Bus in Playa Larga um 09.00 Uhr zu nehmen. Wie üblich, warten aber schon diverse Taxifahrer bei der Busstation um den Touristen ein Auto für den gleichen Preis wie der Bus anzubieten.

Angeblich kommt der Bus erst um 10.00 statt 09.00 Uhr und wir entscheiden uns dementsprechend für ein Oldtimer Taxi. Da dieses Platz für 5 Gäste hat (3 Vorne, 3 Hinten) teilen wir diese Fahrt noch mit zwei Holländern die nur bis Cienfuegos wollen. Auf ca. halbem Weg kommen wir dann in Cienfuegos an wo die Holländer bereits eine Adresse parat haben. Der Fahrer ist mit dem logischstem Straßennetz der Welt (Schachbrett, Calles und Avenidas durchnummeriert) überfordert und schafft es erst mit unserer Hilfe die Casa der Holländer zu finden.

Nachdem die zwei abgesetzt wurden, geht es weiter nach Trinidad. Im Gegensatz zu den Holländern haben wir bei keiner Casa in Trinidad vorreserviert und lassen uns zu einer Freundin vom Taxifahrer chauffieren. Es ist ein eher mäßiges Haus, aber dafür ist es relativ billig und direkt im Zentrum. Gekauft.

Die Zimmerdekoration ist geschmacklich besonders interessant, leider hat nur Camilla ein Foto gemacht, unseres wäre das selbe in Giftgrün:

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Als nächstes genehmigen wir uns ein Mittagessen um dann frisch gestärkt auf Stadterkundung zu gehen.

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Bei der Hitze in Kuba haben wir (eh schon seit Havanna eigentlich) ein neues Lieblingsgetränk entdeckt, und haben es deshalb auch Camilla zeigen müssen: eine stinknormale, eiskalte, 08-15 Zitronenlimonade. Frisch!

Sie ist genauso begeistert wie wir, also heißt es nach der Stadttour wieder für Limonade einkehren!

Wir gehen dann zurück zu unserer Casa und schauen uns die Aussicht vom Dach an. Der Weg hinauf führt über eine gruselig instabil wirkende Wendeltreppe.

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Die Geschmacklosigkeiten der Hausbesitzer haben wir ja mittlerweile schon erwähnt, allerdings ist uns im Wohnzimmer dann noch der Wandbehang aufgefallen. Dieser arme Bub (Enkelsohn) hat es leider sehr hart erwischt:

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Er scheint jedoch seine Modelrolle bis heute nicht vergessen zu haben und posiert als Camilla ein Foto machen möchte in den tollsten Posen.

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Auch heute Abend spielen wir wieder dänisches Romy.

Sonntag 18.10.2015

Wir planen einen Ausflug in den nahegelegenen „Parque El Cubano“, der angeblich einen schönen Wasserfall mit Schwimmmöglichkeit zu bieten hat. Hierfür borgen wir uns drei Räder aus und düsen los.

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Keine Kotflügel, nur Rücktrittbremse, keine Gänge. Am Weg hinunter verstehen wir, warum uns so viele ihr Rad schiebende Kubaner entgegenkommen. Nach einer halben Stunde radeln stellen wir unsere Räder ab und es geht zu Fuß weiter auf einem Wanderweg. Davor müssen wir leider noch Eintritt zahlen: 9 CUC pro Person – Wucher! Das ärgert uns besonders, da der Herr der kassiert die Unfreundlichkeit in Person ist.

Nach etwa 45 Minuten kommen wir beim Wasserfall an und nützen diese nasse Abkühlung mit Vergnügen.

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Und ab gehts wieder zurück nach Trinidad, wo wir genau noch rechtzeitig vor dem Regen ankommen. Kaum stehen die Räder im Haus beginnt es wie aus Kübeln zu Schütten.

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Nach einer richtigen Dusche geht es in Regengewand auf Restaurantsuche für ein spätes Mittagessen und eine anschließende Nutellapalatschinke. Toll.

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Was sollen wir nur am nächsten Tag machen? Camilla möchte an den Strand gehen, was uns eher nicht so reizt, stattdessen gehen wir in ein Cubatur Büro und buchen eine Zugfahrt ins Valle de los Ingenios – einer alten Zuckeranbauregion.

Am Abend wird diesmal nicht Karten gespielt sondern das Nachtleben der „Stadt“ erforscht. Casa de la Musica heißt unser Ziel. Nach drei Mojitos haben auch wir uns den Mut angetrunken und stürzen uns auf die Tanzfläche. Unser Salsa ist wieder einmal mehr schlecht als recht, aber wir sind schon ein biiiiiiisschen besser geworden. ???

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Um 00:09 Uhr beginnt der Laden langsam dicht zu machen, Flo schaut aufs Handy und vergisst bereits 6 Minuten danach wieder wie spät es ist. Beim Blick auf Lisas Armbanduhr – die jetzt 00:15 Uhr zeigt – verwechselt er die Zeiger und bekommt die Panik bei dem Gedanken ans morgentliche Aufstehen: DREI UHR SCHON!? Sämtliche Einladungen der Kubaner in eine weitere Disko zu gehen werden folglich abgelehnt. „Lisa, wir müssen gehen. Es ist schon viel zu spät!“

Gesagt, getan. Zuhause ist Flo dann sein Fehler aufgefallen. Es war trotzdem angenehm schon jetzt im Bett zu sein.

Montag 19.10.2015

Heute sind wir wie erwähnt nur zu zweit unterwegs. Unser Zug verlässt Trinidad um 09.30 Uhr und wir erreichen ihn 5 Minuten davor. Alles voll mit einer deutschen Reisegruppe. Na das kann ja was werden. Anstatt uns auf irgendwelchen Gangplätze zu setzen, gehen wir also nach Hinten und setzen uns auf die Stiegen um auch etwas von der Landschaft mitbekommen zu können. Der Zug fährt immer wieder über ziemlich instabil wirkende Brücken ohne Geländer. Zum Glück sind wir schwindelfrei.

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Auch hier sind coole Fotos und Videos auf Flos Handy, die wir leider nicht zeigen können ?

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So sehen also Zuckerrohrpflanzen aus
So sehen also Zuckerrohrpflanzen aus

 

Nach einer Stunde und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15km/h erreichen wir unser Ziel Manaca Iznaga. Dort besteigen wir den 44m hohen Aussichtsturm der zum Überwachen der Sklaven verwendet wurde. ?

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Diese Glocke wurde zum Sklaven eintreiben verwendet
Diese Glocke wurde zum Sklaven eintreiben verwendet
Kolonialhaus des Plantagenbesitzers
Kolonialhaus des Plantagenbesitzers
Alte Zuckermühle, Pferdeantrieb
Alte Zuckermühle, Pferdeantrieb

Wir trinken zum ersten und letzten Mal den überall erhältlichen Zuckerrohrsaft mit dem Namen Guarapa. Es schmeckt uns nicht. Picksüß (war zu erwarten) und grauslich. Wir besteigen wieder den Zug und denken, dass wir zu einem verlassenen Fabriksgebäude gebracht werden. Leider ein Wunschglaube. Stattdessen fahren wir zu einem unspannenden alten Kolonialhaus, das heute  als Museum und Restaurant dient. Aufenthalt: 1:30 Stunden!

Gottseidank konnten uns 3 Wochen alte Hundewelpen die Zeit versüßen.

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Irgendwann haben wir uns doch für ein Mittagessen entschieden und verstehen nach 35 Minuten Warten die lange Aufenthaltszeit.

Auch nach diesem Kolonialhaus geht es leider nicht in ein altes Zuckerfabriksgebäude, sondern zurück nach Trinidad. Dort machen wir uns auf die Suche nach einem Transport zu Cayo Coco, wo es angeblich – laut El Chino – wunderschöne Strände und tausende Flamingos gibt.

Um 16:55 Uhr, also 5 Minuten vor der Sperrstunde betreten wir das Viazulbüro (Busgesellschaft) um uns wegen Verbindungen zu erkundigen.

Drinnen tratscht eine Dame lauthals am Telefon mit einer Freundin. Wir setzen uns also hin und warten bis sie uns helfen kann. In der Zwischenzeit füllt sich das Büro und es warten insgesamt 6 Personen auf Auskunft. Die Dame lässt sich nicht beirren und plaudert munter weiter. Als sie nach 15 Minuten endlich den Hörer auflegt erzählt sie uns, dass das Büro schon geschlossen hat und dass sie nur die Putzfrau ist (was auch stimmt, die eigentlichen Mitarbeiter waren anscheinend schon länger weg). Trotzdem konnte sie uns Auskünfte über die Preise und verfügbaren Strecken geben. Bustechnisch ist nach Cayo Coco leider nichts zu machen. Das ist eine Touristenhochburg und wird nur von Taxis bedient. ?

Oh well.. Taxi it is.

Am Abend spielen wir wieder unser neues Lieblingsspiel mit Camilla, die am nächsten Tag zurück nach Havanna reist.

To Camilla: we had a great time, travelling and playing 500 with you and hope you got home safely. Thank you, for giving us use some of your photos! ☺️?

Playa Larga

Donnerstag 15.10.2015

Heute wird uns wieder einmal klar, dass hier alles was ausgemacht wird nicht ganz so eng zu sehen ist: Statt wie ausgemacht um 08:30 Uhr steht unser Taxi schon um 08:05 Uh vor der Türe. Wir lassen uns nicht stressen und essen gemütlich unser Frühstück fertig während das Taxi zuerst doch noch andere Leute abholt. Um 08:20 steht es wieder vor der Türe. Gestern wurde uns ein neuer, weißer Van von Kia mit Klimaanalage und großem Kofferraum versichert. Vor uns steht ein alter, roter, Chrysler. (Auch ok) Wir sind die Letzten die dazusteigen und haben die letzte Reihe in dem Van für uns. Da es auch keinen großen Kofferraum gibt teilen wir uns diese drei Sitzplätze noch mit unserem Gepäck. Alles halb so wild. Auf gehts in Richtung Osten.

5 1/2 Stunden später wartet bei der Autobahnabfahrt nach Playa Larga schon ein weiteres Taxi auf uns, da die anderen Mitfahrenden weiter nach Trinidad gebracht werden. (Anm.: Es ist uns ja eigentlich völlig wurscht aber gestern wurde uns versichert, dass wir keinen Autowechsel haben werden, „nicht wie bei anderen Taxianbietern“ – Ahja)

Außer uns beiden, steigt auch Camilla – eine nette Dänin – in das Oldtimer-Taxi zum „Großen Strand“ um. Bezahlt wird schon hier, der Fahrer möchte statt den ausgemachten 30CUC, 35CUC pro Person kassieren. Bekommt er aber nicht und ist trotzdem zufrieden. Damit wäre dann die Liste der nicht eingehaltenen Abmachungen komplett und wir düsen mit dem schwarzen uralt Chevy los.

Hier könnt ihr euch coole Fotos mit unserem neuen Selfiestick vorstellen, die leider mitsamt Flos iPhone gestohlen wurden.

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Obwohl Camilla eigentlich eine Adresse für eine Casa hat, möchte uns der Fahrer unbedingt zu einem seiner Freunde bringen und seine Komission kassieren. Lisa, Flo und Fahrer marschieren also von Haus zu Haus und Fragen nach den Preisen, die uns alle viel zu hoch sind. Die arme Camilla sitzt währenddessen alleine im Auto und wartet. Beim letzten Haus angefragt, erzählt uns die Besitzerin, dass sie gerade renovieren, aber ihre Schwester Plätze für uns hat. Wir gehen mit ihr also wieder zu dem ersten Haus, bei dem wir angefragt haben und siehe da, plötzlich können wir mit dem Preis doch etwas machen. Wer soll das noch verstehen.

Auch Camilla sieht sich die Zimmer an und lässt ihre Reservierung fallen um schneller fertig zu sein. Unser Fahrer beginnt zu jammern wie kompliziert wir Europäer doch sind. Wer ist da kompliziert? Wir haben von Anfang an gesagt, was wir bereit sind zu zahlen. Wenn er uns dann zu überteuerten Casas (direkt am Strand) bringt, dann muss er mit dem Handeln und Weiterfragen rechnen… Er sollte lieber froh sein, dass er jetzt dreimal Provision kassieren darf.

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben machen wir es uns mit Camilla auf der Terrasse gemütlich und tratschen ein wenig. Wir planen am nächsten Tag gemeinsam eine Tour in den nahegelegenen Nationalpark zu machen. Aber: OHNE Pferde. Camilla hatte ähnlich negative Erfahrungen in Viñales wie wir. Laut Lonely Planet soll man sich für Touren in den Nationalpark nach einem gewissen „El Chino“ – „Der Chinese“ erkundigen. Wir machen uns also auf den Weg um ihn ausfindig zu machen. Playa Larga ist ein nettes kleines Touristen-/Fischerdorf in dem es scheinbar zwei Chinos gibt. Einer vermietet Räder, und der Andere kennt sich mit dem Nationalpark und dessen Vogelvielfalt aus. Wir gehen also zu dem Vogelflüsterer und müssen feststellen, dass er gar kein Chinese ist. Er ist Kubaner, der mit 10 Jahren in ein Wespennest gelaufen ist und daher eine Woche zugeschwollene Augen hatte. Seither kennen ihn viele gar nicht unter seinem echten Namen, sondern nur als „den Chinesen“. Er hat sich sein Hobby zum Beruf gemacht und ist international anerkannter Vogelforscher. Selbst bei manchen Konferenzen, bei denen er Vorträge hält, wird er als „El Chino“ vorgestellt. Eine Neuauflage seines Buchs über die im Park lebenden Vögel wird von der Turiner Universität finanziert und ab März hat er eine einjährige Lehrstelle an einer Universität in Spanien. Nicht schlecht Herr Specht. Von der klassischen Touristen-Route entlang der Küste rät er uns ab, und meint wir sollen mit ihm zu einem abgelegeneren Teil des Parks fahren um Vögel zu beobachten.

Die auf der Touri-Route angepriesenen Krokodile hat er schon seit 8 Jahren nicht in freier Wildbahn gesehen und Flamingos – so sagt er – findet man auch anderswo schnell einmal.Wir nehmen seinen Vorschlag an und treffen uns am nächsten Morgen um 07.15 Uhr vor unserer Casa.

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Freitag 16.10.2015

Mit Fernglas, langer Kleidung und Moskitospray ausgerüstet, werden wir drei pünktlich um 07.15 Uhr von El Chino abgeholt.

Nachdem wir ein kurzes Stück in den Wald hineingefahren sind, parkt er das Auto und es geht fortan zu Fuß weiter. Nach nur 50 Metern erstarrt unser Vogelforscher und flüstert mit dem Finger auf einen davonfliegenden Vogel zeigend, begeistert: „Cuban Pigmy Owl“. Gleich beginnt er mit Hand und Mund die Geräusche des Vogels nachzuahmen um ihn wieder herzulocken.

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Mit Erfolg, der Vogel fliegt knapp über unseren Köpfen hinweg und kommt jedoch sobald nicht wieder.

Weiter geht es für 1 1/2 Stunden zu Fuß durch den Wald. Alle 50 Meter werden wir auf verschiedenste uns unbekannte Vögel aufmerksam gemacht, die El Chino sieht oder hört. Mit seinem Handy spielt er immer den passenden Vogelgesang ab um die Tiere in der Nähe zu halten. Kein einziges Mal hat er sich in der Songauswahl und damit verbunden, der Vogelart geirrt. Der Mann weiß wovon er spricht.

Nicht immer haben wir die Vögel so aufregend gefunden wie er: eine braune Taube auf braunen Boden klingt eigentlich fad, aber sein Enthusiasmus hat uns irgendwann auch mitreißen können und so konnten wir uns sogar an grauen Enten und braunen Tauben begeistern. „Very rare bird“, „you are lucky to see this duck, some fanatics come here three days in a row and never see it“, „very beautiful bird“.

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Die anfänglich gesehene Cuban Pigmy Owl, haben wir am Schluss auch noch fotografieren können
Die anfänglich gesehene Cuban Pigmy Owl, haben wir am Schluss auch noch fotografieren können

Trotz Moskitoschutz sind wir nach diesen zwei Stunden im Sumpfwald jeweils um gefühlte 100 Gelsenstiche reicher, aber diese kleine Vogel-Safari mit El Chino war auf jeden fall sehr witzig und interessant.

Nachdem uns El Chino wieder bei unserer Casa abgesetzt hat, steigen wir drei um 11:20 Uhr in den öffentlichen Bus zum nächstgelegenen Ort namens Playa Giron. Dort gehen wir erstmals was essen. Camilla wählt eine Pizza und wir bestellen Spaghetti. Es ist für uns beide die grauslichste Pasta die wir je in unserem gesamten Leben gegessen haben. Ca. 3 Wochen müssen diese Nudeln wohl im Wasser gekocht worden sein. Sie zergehen auf der Zunge. Die Tomatensauce schmeckt nach Ketchup und der Käse ist zum speiben. Anschließend besuchen wir das Dorfmuseum über den in diesem Ort gestarteten und letztlich gescheiterten Putschversuch der Amerikaner 1961. Wie zu erwarten war, handelt es sich bei der Ausstellung teilweise um prorevolutionäre, kubanische Propaganda. „das heroische Volk strotzt den ehrenlosen Yankees“. Fotos haben wir hier keine gemacht, denn da hätte der Eintritt mehr gekostet. So spannend war es nicht.

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„Mittagessen“
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Eine Reisegruppe geht tanken

Wir nehmen den nächsten Bus zurück nach Playa Larga. Diesmal wählen wir den exakt 36 mal so teuren aber 50 mal (nicht exakt) so schnellen und angenehmen, klimatisierten Touristenbus um 3 CUC pro Person. Flo findet einen zurückgelassenen Sonnenhut und nimmt ihn, neben der gefundenen Sonnenbrille (siehe Bryce Canyon) in seine stetig wachsende Fundgrube auf.

Wir setzten uns an den Strand vor unserer Casa, beobachten die Menschen um uns und kommentieren das Gesehene. Es stellt sich heraus, dass Camilla eine ebenso gute Nationalitätenerraterin wie Wetterfee ist: Den Spanier am Strand hat sie korrekt erraten (nicht so schwer) und auch den Regen auf die Minute genau vorhergesagt (sehr schwer).

Der Spanier
Der Spanier und das kommende Unwetter

Am Abend lernen wir ein neues Kartenspiel kennen: 500 (eine Art dänisches Romy)

Valle de Viñales – oder das eigentlich schöne Tal des Volltrottels

Dienstag 13.10.2015

Heute heißt es früh raus, um 8.00 Uhr müssen wir in der Hotellobby im Hotel Parque Central erscheinen, um den Bus nach Viñales zu nehmen. Die Lobby ist voll mit anderen Reisenden, die alle auf verschiedenste Busse warten. Es herscht reges Treiben: Busse kommen an und fahren wieder ab. Um 8.08 Uhr  zeigt Flo einem Hotelmitarbeiter unsere Tickets um sicher zu gehen, dass wir unseren Bus eh noch nicht verpasst haben. „Ahhh nein, nein die kommen nie pünktlich.“ Folglich machen wir es uns für die nächsten 30 Minuten in der Lobby gemütlich. Um 08:30 Uhr kommt schließlich unser Bus und wir fahren ab. 20 Meter weiter bleiben wir wieder stehen. Den Parque Central haben wir noch nicht verlassen. Anderes Hotel, andere Lobby, andere Leute. Ok und die 20 Meter konnten wir oder die nicht zu Fuß zurücklegen? Ist ja nicht so, dass wir keine 30 Minuten Verspätung Zeit hatten. Es sollte nicht unser letzter Stop in Havanna gewesen sein… Es geht von einem Hotel zum Nächsten und wir sind heilfroh, als wir endlich die Autobahn erreichen.

Es stellt sich heraus, dass die Autobahn hier in Kuba um einiges sauberer ist, als in den USA. Bzw. hier ist sie sauber und in den Staaten gleicht sie einer Mülldeponie. Dafür stehen im Gegensatz dazu hier alle paar Kilometer teilweise rauchende Autos mit einer Panne am Straßenrand. Meist mit einer, oder mehreren Personen schon zur Hälfte im Motorraum. Mit der Zeit wird es um uns herum immer ländlicher, der Straßenrand wird nicht mehr von stehenden Autos, sondern mittlerweile von Pferden und Kühen bewohnt.

Nach zwei kurzen Stopps bei einem Autobahnrestaurant und einer Tabakfabrik erreichen wir das Viñales Tal.

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Tabakblätter beim Trocknen
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Hier werden die Zigarren gepresst

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Kaum verlassen wir den Bus, werden wir schon belagert. Jeder möchte uns zahlende Touristen in seiner Unterkunft unterbringen. Wir drängen uns durch die Massen und sagen ca. 100 mal: no gracias, tenemos reservation (haben wir zwar nicht, aber wir haben was im Reiseführer ausgesucht).

Eine einzige Dame, lässt sich von dieser Lüge nicht abwimmeln und verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Ihr Preis liegt bei der Hälfte von dem, was die Anderen anbieten (inklusive Preisangaben im Lonely Planet) und somit geben wir ihr eine Chance.

Das Zimmer ist besonders klein und nicht besonders schön bzw. sauber, aber was solls. Der Preis ist gut und so viel Zeit werden wir hier nicht verbringen. Yeny (die Dame, die uns hergebracht hat) breitet auf dem Esstisch sämtliche Reiseprospekte der Umgebung aus und erklärt uns was es hier so zu tun gibt.

Höhlen, Tabakfabriken, Wander/Reittouren, Klettern, Strand. Wir beschließen den restlichen Tag auf Fahrrädern zu verbringen und uns ein paar Höhlen anzuschauen.

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Diese Höhle diente einst als Versteck für geflohene SklavenDSC03788
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Geschwindigkeit: 3km/h Es war zu Dunkel für die Kamera

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Am Abend essen wir in unserer Casa Particular einen sehr gut zubereiteten Lobster in Tomatensauce und sprechen dann noch mit einem Kletterguide.

Leider gibt es keine Route, bei der man sein Seil über Wanderwege und ohne Klettern ganz oben befestigen kann und wir entscheiden uns dementsprechend gegen einen Kletterversuch am nächsten Tag. Unsere gemeinsame Erfahrung beschränkt sich nämlich auf einen einzigen Marswiesenbesuch.

Statt dessen buchen wir eine Wandertour durch den Nationalpark im Tal und legen uns schlafen.

Mittwoch 14.10.2015

Nach dem Frühstück wartet unser Guide schon vor der Türe auf uns. Anstatt – wie ausgemacht – in einem Auto, ist er zu Fuß unterwegs. Das heißt, die erste halbe Stunde unserer 4 gezahlten Stunden verbringen wir damit den Eingang des Nationalparks zu Fuß zu erreichen.

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Am Fußweg zum Nationalpark
Am Fußweg zum Nationalpark

Wir verstehen gleich, warum der Guide mit Gummistiefeln ausgerüstet ist: es. ist. gatschig. Mit deuten und brüchigem Spanisch (Anm. Lisa: Flos Spanisch ist gar nicht so brüchig sondern toll!) versuchen wir klar zu machen, dass wir unsere Schuhe gerne nach diesem Vormittag weiterverwenden wollen und ob es denn so gatschig weitergeht. Der Guide versichert uns, dass es noch schlimmer wird. Also fragen wir, ob wir nicht doch auf Pferde umsteigen sollten um so dem Gatsch zu entkommen.

Seine Antwort: Pferde sind aber teurer. Das ist uns klar, ist kein Problem.
Wir gehen also davon aus, dass es am Pferd sitzend weniger Gatschprobleme gibt und machen bei seinem Freund, der Pferde hat halt.

Das ausgemachte Programm ändert sich dadurch nicht: Höhle, Schwimmmöglichkeit, Aussichtspunkt, Tabakplantage, Kaffeeplantage.

Großer Fehler.

Nicht nur, dass wir jetzt fast das doppelte an Geld ausgeben, die Gatschsituation hat sich durch die Pferde nur verschlimmert: sie werden andauernd von unserem Guide gepeitscht und gehetzt und marschieren mitten durch pferdebauch-tiefe Lacken bzw. Sümpfe und spritzen dadurch sämtlichen Dreck direkt auf uns.

Da Lisa ein Zwerg ist, sind ihr die Steigbügel zu lang und da die Ausrüstung ein völliger Mist ist, lassen sie sich auch nicht verstellen. Bei jedem Gepeitsche und folglichem schneller werden der Pferde, wird Lisa – die eindeutig keine geübte Reiterin ist – hin und her gebeutelt. Das verursacht mit der Zeit ganz schöne Schmerzen. Wir bitten den Guide langsamer zu gehen und er Antwortet nur: wenn sie langsamer gehen will, soll sie das Pferd halt bremsen. Aja, und eine Sekunde später peitscht du wieder von hinten drauf. Volltrottel!

Da der Guide weder Sattel noch Steigbügel hat, fragen wir ihn, wie er es macht nicht herumgebeutelt zu werden und ob er Tipps hat. Darauf gibt er eine genauso unbrauchbare Antwort wie auf die letzte Frage: Ich kann halt reiten.

Danke für die Hilfe!

Unsere Tour ist also leider von Lisas Schmerzen und Schimpfanfällen geprägt und wir können die Landschaft nicht genießen, geschweige denn Fotos machen. Das, obwohl man uns am Vortag versprochen hat, dass man bei einer Pferdetour überall stehenbleiben kann um ihn Ruhe zu fotografieren.

Jegliche Versuche auf dem Weg stehenzubleiben wurden von den Pferden ignoriert, sie sind nur bei ihren bekannten Orten zum Stillstand gekommen.

Der Guide hat in dieser Hinsicht auch keine Anstalten gemacht um uns zu helfen. Stattdessen kam immer wieder die gehasste Peitsche zum Vorschein. Dennoch ist es Lisa gelungen ein paar Fotos zu schießen:

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Das ist natürlich eine sehr harmlose Gatschsituation. Wenns brenzlig wurde, haben wir keine Fotos gemacht
Das ist natürlich eine sehr harmlose Gatschsituation. Wenns brenzlig wurde, haben wir keine Fotos gemacht

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Als erstes erreichen wir die Höhle, die sich als äußerst mickrig herausstellt, dafür war aber der Höhlenguide ganz witzig und eine nette Abwechslung zu unserem Deppen.

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Der Nächste Stopp war beim „Schwimmteich“. Dieser stellt sich als ähnlich ansprechend wie der Lookout Point in Havanna heraus, allerdings zählen wir diesmal nur zwei Kondompackungen. Dafür sind direkt hinter uns Bauarbeiten im Gange und das Wasser ist so unappetitlich wie der Donaukanal. Wir schwimmen nicht. Beim Platz wo unsere Pferde warten macht sich unser Guide und ein Freund einen Spaß daraus ihre an den Gummistiefel befestigten Sporen in den Bauch seines Pferdes zu treten. „NOOO!!“ ruft Lisa laut. Als Reaktion wird sie nur nachgeäfft. Lisa kocht vor Wut nur leider fehlen ihr die Nerven und die Wörter auf Spanisch um loszudiskutieren.

Weiter geht es zur Kaffee- und dann zur Tabakplantage. Bei beiden wird uns der Herstellungsprozess einigermaßen gut erklärt und direkt im Anschluss wird das Produkt auch gleich zum Kauf angeboten. Leider sind wir weder Raucher, noch Kaffeetrinker.

Hier wird Zuckerrohr gepresst, der Saft nennt sich Guarapa und ist picksüß. Nicht besonders gut.
Hier wird Zuckerrohr gepresst, der Saft nennt sich Guarapa und ist picksüß. Nicht besonders gut.

Schließlich meint der Guide, dass wir das Ziel in 10 Minuten erreichen (Lisa macht innerlich Freudensprünge). Flo fragt, ob dass denn der Aussichtspunkt ist? Der war schon bei der Kaffeeplantage, hat euch das der Typ nicht gesagt? Äh. Nein, hat er nicht. Außerdem war es dort flach und es gab genau keine Weitsicht. Was sollen wir tun, besser schnell zurück nach Hause, als noch weiter mit diesem Idioten umherzuirren.

Die Tour endet dort, wo wir die Pferde abgeholt haben und der Guide fragt, ob er ein Taxi organisieren soll. Flo meint, dass das ja laut unserer Lady in der Casa sowieso im Preis inbegriffen sein sollte. Was die in der Casa sagen, ist halt nicht immer so wie es ist.
Du blöder, unfreundlicher Vollwappler!

Wir gehen zu Fuß nach Hause.

Wenigstens haben die Schmerzen ein Ende, oder auch nicht? Scheinbar haben es Lisas Knöchel schlimmer erwischt, als ihr Hintern. Die zu langen Steigbügel haben beim Traben und damit verbunden bei Lisas eher unfähigen Versuchen sich irgendwie aufzusetzen ordentlich gerieben und sind auch scheinbar immer wieder gegen die Knöchel geknallt. Es bleiben zwei angeschwollene Knöchel mit Schürfwunden und blauen Flecken.

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So sahen beide Knöchel aus. Man beachte die Schwellung.

Anzumerken ist: Unsere Schuhe haben ausgesehen, als hätten wir sie direkt in den Gatsch fallen lassen (An aufmerksame Leser: keine Angst, es handelt sich bei Flos Schuhen eh um seine Alten und nicht die aus L.A.). Ganz im Gegensatz zu den Schuhen von vorbeigehenden Wanderern. Blitzeblank. Wir haben also das doppelte gezahlt um es vier mal so schlimm zu erwischen.

Am Nachmittag spazieren wir durch das Dorf und laden einen Blogartikel hoch. Danach organisieren wir uns ein Collectivo (Sammeltaxi) für den nächsten Tag nach Playa Larga. Dazu heißt es handeln, vergleichen und handeln und vergleichen. Im Anschluss treffen wir noch zufällig unseren Kletterguide in einem Lokal und plaudern mit ihm und seinem Freund. Wir wollen soviel wissen und verstehen: Wie funktioniert Kuba eigentlich? Kostet Strom und Wasser? Kostet das Wohnen? Stimmt es, das das staatliche Monatsgehalt 20-25 CUC (also $) beträgt? – Ja das tut es (bedenkt man, dass der Sprit hier soviel wie in Europa kostet, kann das System ja nur durch illegale Nebenjobs funktionieren). Schule, Uni und medizinische Versorgung sind gratis das wissen wir schon aber wie sieht es aus mit… usw usw. Verständlicherweise finden die Zwei das Thema nicht ganz so spannend: Cuba is crap. Fidel is crap. Noone that visits Cuba wants to stay here to live. 

Ein wenig haben wir dennoch lernen können: Everything can happen in Cuba. (Das Haus in dem du wohnst gehört Heute dir aber Morgen möglicherweise nicht mehr).

Wir gehen Abendessen und anschließend nach Hause.

Noch ein Foto beim Wegfahren aus Viñales
Noch ein letztes Foto beim Wegfahren aus Viñales

La Habana

Samstag 10.10.2015

Frühstück mit Meerblick, mit so einem Ambiente ist das Aeromexico Fiasco schnell vergessen. Wir gehen wie vorgenommen zum gestern gefundenen WLAN, kaufen zwei Stunden Internet und schreiben unseren Yosemite Artikel.

Es ist immer wieder mehr Arbeit als man sich denkt.

Den Laptop bringen wir zurück ins Zimmer und wir überlegen uns unser heutiges Tagesprogramm: es wird das Vedado Viertel!

Wir machen uns zu Fuß auf den Weg und hoffen auf ein Coco Taxi, leider ohne Erfolg. Nach einer halben Stunde gehen kehren wir zum Mittagessen in ein klimatisiertes Restaurant ein. Herrlich. Das Essen begeistert zwar nicht so sehr, aber die Raumtemperatur umso mehr.

Weit und breit kein Coco Taxi
Weit und breit kein Coco Taxi

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Wir erkunden die Lobby des gegenüber liegenden ehemaligen Hilton Hotels mit dem heutigen Namen „Habana Libre“ und bekommen den ersten Vorgeschmack von kubanischer Propaganda bei einer kleinen Fotoausstellung über die Revolution und Fidels damaligen Hauptstützpunkt im 24.Stock des Hotels.

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Wir spazieren weiter durch die Gegend und schauen uns das Hotel Nacional mit seinem tollen Garten an, indem im Dezember 1946 – während eines Frank Sinatra Konzerts – das größte Mafiatreffen Nordamerikas stattgefunden hat. Aus Interesse fragen wir bei Cubacar wieviel denn ein Mietauto kostet und drehen auf der Stelle wieder um: 70 Dollar am Tag sind uns dann doch zu viel. In den USA haben wir die Hälfte bezahlt… inklusive Einweggebühr!

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Weiter gehts zum Placa de la Revolucion, ein ganz schöner Hatscher.

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Am Weg kommen wir an diesem ?Studentenheim? vorbei sehr nobel

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La Placa mit Fidel und Ché
La Placa mit Fidel und Ché
Hunderte Vögel fliegen um alles was in dieser Stadt hoch ist
Hunderte Vögel fliegen um alles was in dieser Stadt hoch ist

Zum Sonnenuntergang steigen wir dann doch noch in ein Coco Taxi und fahren wieder nach hause.

Yayaya Cocotaxi yaya yay
Yayaya Cocotaxi yaya yay
Zuhause
Zuhause

Weil wir es witzig finden, dass es sogar in Havanna ein Chinatown gibt, (wo, außer in Wien, gibts die bitte nicht?) schauen wir am Abend dorthin und essen auf Grund der günstigen Preise auch gleich dort. Es ist nicht besonders gut, aber die kleinen, verspielten Katzenbabies machen den faden Geschmack der Fried Noodles wieder wett.

FOTO Katzen?

Es ist Samstag Abend, Freunde aus Wien haben uns den Palacio de la Rumba empfohlen, wohin wir uns jetzt auch auf den Weg machen!

Geschlossen. An einem Samstag Abend? Der Türsteher ist aber noch anwesend und sagt uns, dass es morgen wieder Programm gibt. Nagut dann ab nach Hause!

Sonntag 11.10.2015

Heute sind Wahlen! Zunächst einmal gehts also ins Hotel mit WLAN um am Blog weiterzuarbeiten. Sobald es dann endlich 17:00 Uhr in Wien ist schauen wir auf die vorläufigen Ergebnisse: ? Das gibts doch nicht, so knapp!?? Ah nein, keine Hochrechnung sondern nur nichtssagende Umfragenergebnisse.

Wir arbeiten weiter am Blog und werden ca. eine Stunde später von den richtigen Wahlergebnissen beruhigt.

Nach dem Mittagessen geht es los in die Altstadt.

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Benetton, Paul & Shark, Lacoste… Der Kapitalismus hat langsam aber sicher Einzug gefunden. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis der erste McDonald’s eröffnet?

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Wir wollen uns mit dem Geld von Aeromexico ein gutes Abendessen bei dem vom Lonely Planet hochgepriesenen Familienrestaurant (Paladar) namens „Doña Eutimia“ gönnen. Am Weg hin lauern schon 5 verschiedene Kellner um uns wo anders hinzuleiten. Wir gehen mit einem der Herren mit, da er direkt auf das besagte Restaurant zeigte. Wir bekommen einen Tisch im Freien vor dem Restauranteingang zugewiesen und durchforsten die Speisekarte. Am Nebentisch sitzen zwei Amerikanerinnen mit einem Kubaner und erklären ihm, dass auch sie auf Grund der Lonely Planet Empfehlung sowieso herkommen wollten und er sie nicht hätte bringen müssen. Der Kubaner wirkt ein bisschen verwirrt. Er versteht anscheinend nicht so gut englisch.

Wir essen sehr gutes Fischfilet und Lobster während wir in dieser obertouristischen Ecke Havannas von verschiedenen, teilweise sehr guten, Musikern eine angenehme Backgroundmusik genießen dürfen.

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Nach langem beobachten der Kellner und dem Zulauf neuer Gäste, stellt Lisa fest: „Moment mal, wir sind gar nicht im Doña Restaurant! Der Kubaner hat eh alles verstanden. Nur die Amerikanerinnen und wir haben nicht gecheckt, dass wir im Restaurant nebenan sitzen. Wir deppen! ?“

Wir haben leider kein Foto von dem Platz gemacht, aber es ist wirklich äußerst einfach gewesen hier im falschen Restaurant zu landen, ein Tisch neben dem anderen und keine Restaurantanschrift außer der von Doña zu sehen.

Egal, das Essen war trotzdem toll und wir wissen jetzt wo wir beim nächsten mal hinein gehen müssen. ?

Jetzt geht es aber wieder zum Palacio de la Rumba! Es werden üppige 10CUC (=10USD) Eintritt pro Kopf verlangt ?. Drinnen setzen wir uns an einen noch freien Tisch, bestellen zwei Bier und warten bis die heutige Band mit ihrer Show beginnt. Das Lokal füllt sich und wir sind die einzigen Touristen, dann geht es aber los mit der Musik und unser Trommelfell ist quasi geplatzt. Bei der Lautstärke konnten wir leider überhaupt nichts genießen, aber auch bei normalen Verhältnissen hätte uns der heutige Act leider nicht gefallen. Wir geben der Band etwa 40 Minuten um uns zu überzeugen, aber leider gelingt es ihnen nicht. Auch die anderen Gäste sind scheinbar von der Musik in der Pause mehr begeistert als von dem eigentlichen Auftritt, die Tanzfläche füllt sich und wir schwingen unser Salsa Tanzbein. Mehr schlecht als recht, aber was soll’s.

Nach der Pause leert sich die Tanzfläche wieder und wir entscheiden uns nach Hause zu gehen.

Was uns auf jedenfall in Erinnerung bleiben wird sind die hässlichsten Klos denen wir je begegnet sind: Die Klokabinen waren so niedrig, das selbst die Lisa ohne Probleme über die Wände drüberschauen konnte. Die Türen haben auf Kniehöhe begonnen und man konnte sie nicht zusperren, was jedoch aufgrund der niedrigen Wände eh irrelevant war. Es gab kein Klopapier und keine Klobrille (nicht dass man sich dann eher darauf hätte setzen wollen). Die Spülung funktionierte nicht und der Spülkasten war zerbrochen. Im Urinwasser der vorherigen Klobesucher sind mehrere Tschickstummel geschwommen und sie gaben dem Grind somit den letzten Touch.

Montag 12.10.2015

Heute verbringen wir den Vormittag damit verschiedene Reiseführer zu studieren um unseren weiteren Kubaaufenthalt zu planen.

Nachdem wir unseren nächsten Stopp gewählt haben, machen wir uns auf zu einem Reisebüro um uns ein Busticket zu besorgen. Später gehen wir wieder in die Altstadt um noch ein paar nicht gesehene Orte abzuklappern.

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Ziemlich cool

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Auch hier dürften schon seit längerem keine Menschen mehr wohnen
Hier dürften schon seit längerem keine Menschen mehr wohnen
Dieses Gerüst steht scheinbar schon länger da
Auch dieses Gerüst steht scheinbar schon länger da

Am Nachmittag geht es mit dem öffentlichen Bus durch den Tunnel um das Castillo del Morro auf der anderen Seite der Bucht zu besuchen. Außerdem gibt es dort noch eine russische Atombombe aus Zeiten des kalten Krieges zu begutachten. Grusel Wusel.

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Den Sonnenuntergang verbringen wir auf einem vom Lonely Planet als „Lookout Point“ betitelten Ort, der sich jedoch als eher grauslich herausstellte.  Ziemlich gatschig und wir finden insgesamt um die 20 gebrauchte Kondome/Packungen. Mhm… Der Sonnenuntergang ist trotzdem schön.

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Wir nehmen wieder den öffentlichen Bus und essen diesmal bei einem kubanischen Straßenstand zu Abend. Wir hätten das früher probieren sollen, es schmeckt nicht so schlecht (Reis mit Bohnen und irgendein Fleisch/Omelette halt) und die Preise überzeugen: 40 Cent für Lisas Omelett, 1.20 für Flos Hühnerschnitzel. Leider ist heute unser letzter Tag in Havanna und es zeigt sich, dass wir keinen ähnlichen Stand in den folgenden Orten finden werden.

Odyssee 2015

Donnerstag, 08.10.2015

Nachdem wir uns über den Kerl beim Auto abgeben ärgern mussten sind wir relativ problemlos nach Mexico City geflogen. Zumindest fast. Die letzte halbe Stunde kamen furchtbare Turbulenzen und Lisa hat schon verzweifelt nach einem nicht vorhandenen Speibsackerl gesucht. Als wir dann endlich knapp vor der Landebahn waren hat der Pilot noch einmal durchstarten müssen.. es war ein anderes Flugzeug auf der Landebahn!? Ahja…Willkommen bei den Latinos 🙂

Nach einer weiteren viertel Stunde kämpfen gegen das Speiben übergibt sich ein Kleinkind 2 Reihen vor uns mitten auf den Gang. Es hat gestunken und das zurückhalten um nichts einfacher gemacht. Irgendwie haben wir es dann doch noch auf sicheren Boden geschafft. Aber dort ging es dann weiter:

halbe Stunde anstehen bis wir ins Land dürfen, dann Gepäck holen und gleich wieder abgeben weil: Reasons.

Bei insgesamt drei Security Checks (warum so viel?) beklagen sie sich über Sachen in Lisas Rucksack.

Einmal durchgescannt: Ist da ein Kindle drinnen? Ja, rauslegen.

Zweites mal gescannt. Da ist eine Kamera! Rauslegen.

Drittes mal durchscannen. Die Kamera überdeckt 2 mm das iPhone und das Kindle liegt über dem anderen Kindle. 

Wenn du alles so genau erkennst, warum muss ich dann insgesamt vier mal bei dir durchscannen du blöde Gurke!??

By the way: am nächsten Tag haben wir in Kuba im Zimmer bemerkt dass trotz der 100 Security checks sowohl unser Taschenmesser, als auch unsere Nagelschere unbemerkt durchgekommen sind. Aber die Kamera überdeckt das iPhone. Das sind Prioritäten! Wir sind trotzdem froh über unsere nicht entdeckten Waffen.

Nach den vielen Sicherheitschecks machen wir uns auf zum Gate für unseren Weiterflug nach Cancun von wo wir am nächsten Tag zu Mittag weiter nach Havanna fliegen. Lange Schlange. Aufruhr. Was ist da nur los? Dann, eine durchsage:

Der Flug ist überbucht, wir suchen 4 Freiwillige die sich gegen eine Entschädigung bereit erklären mit dem nächsten Flieger morgen Früh zu fliegen.

Wir springen auf um uns freiwillig zu melden, ob wir hier oder in Cancun übernachten ist uns eigentlich egal. Und gratis Essen, Hotel und Geld wird auch noch angeboten. ???

Was für ein Fehler.

Aktuelle Uhrzeit: 19:20 Uhr. Wir bekommen beim Gate nur das Flugticket für den nächsten Tag und müssen für die restlichen Voucher zum Infoschalter von Aeromexico. 100 Stunden anstehen später bekommen wir unsere Gutscheine. Das versprochene Geld (lächerliche 78€ pro Person, in Europa bekommt man andere Beträge) haben wir nur in Form eines Gutscheins bekommen, den wir wiederum bei einem anderen Schalter einlösen müssen. Wo? Da vorne irgendwo. Unser Gepäck müssen wir auch wieder holen.. Wo? auch da vorne irgendwo. Na gut, besser als nix. Wir gehen einmal mit unseren Vouchers Abendessen. Auch hier ist der Freibetrag nicht besonders hoch und wir nehmen relativ günstige Nachos und „griechischen“ Salat um uns jeweils noch ein Getränk leisten zu können.

Nach dem Essen suchen wir unser Gepäck. Wir fragen diverse Leute ob sie Englisch sprechen können und uns den Weg erklären, leider gibt es da nur Fehlanzeigen. Wir werden mit komischen Richtungsanweisungen und ultraschnellem Spanisch von A nach B geschickt um im Endeffekt bei der ersten Person die wir gefragt haben, zu landen. Scheinbar war es hier doch richtig, aber Hauptsache er zeigt mal irgendwo hin weil er scheinbar einfach keine Lust hatte zu helfen.

Nachdem wir durch drei verschiedene Gänge mit der Aufschrift „nur für autorisiertes Personal“ geschickt wurden erwartet uns ein: Security Check ?

Gott sei dank, sind sie hier relaxed und wir kommen ohne hin und her zur Gepäckshalle. Dort geben wir unsere Gepäckzettel ab und hören schon durchs Telefon, dass die Mitarbeiter am anderen Ende unsere Sachen schon gefunden haben. Dauert nur 10 Minuten. Also setzen wir uns mal hin und warten.

35 Minuten später ist noch immer kein Gepäck in Sicht. Ein weiterer Aeromexico Mitarbeiter kommt an uns vorbei und fragt, ob wir denn auf etwas warten. Ja! Seit 35 Minuten. Er kümmert sich drum. 2 Minuten später ist das Gepäck da: Ein Missverständnis. Was gibt es da misszuverstehen?? Wir haben den Typen am Telefon vom anderen Mitarbeiter ja noch gehört. Egal. Auf zum Geldschalter. Eine Dame erklärt uns, dass das bei dem Schalter 145 gemacht wird. Wir warten und warten, nur um zu hören, dass das leider nur bei Schalter 143 möglich ist und der erst wieder morgen um 05.00 Uhr aufsperrt. ???

Also auf zum Holiday Inn Büro am Flughafen wofür wir einen Voucher haben.

Aktuelle Uhrzeit: 23.00 Uhr.

Wir zeigen unsere Gutscheine her und der Hotelangestellte José sagt wir sollen 15 Minuten warten bis der Shuttle Bus kommt. In der Zwischenzeit hören wir mit, wie andere Leute weggeschickt werden, weil das Hotel voll ist. José hilft sogar ein andere Unterkunft zu finden. Naiv, wie wir sind, fragen wir nicht sicherheitshalber nach, ob unser Zimmer eh vorreserviert ist.

Wir steigen in den Shuttle und fahren zum Hotel. VOLL! Kein Zimmer für uns!

Aeromexico schickt immer wieder zu uns ohne, dass ein Platz verfügbar ist, wir können leider nichts tun. Sie müssen zurück zum Flughafen und das mit Aeromexico klären.

Aber sicher nicht! Flo beginnt zu schimpfen, der soll das gefälligst über das Telefon für uns klären! Das ist ja wohl wirklich nicht unser Problem.

Nach 10 Minuten erklärt er uns, dass der Kollege im Flughafenbüro (José der Dummkopf) ein anderes Zimmer gefunden hat. Wir müssen tatsächlich zurück zum Flughafen um unsere beschissenen Gutscheine umzutauschen!

Der Shuttle Fahrer entscheidet sich noch eine Zigarette zu rauchen und ein bisschen zu plaudern, anstatt uns schnell zum Flughafen zu fahren. Um 00.10 Uhr erreichen wir endlich wieder das Holiday Inn Büro am Flughafen.

Um 00.30 Uhr kommt Jose mit unseren neuen Gutscheinen und Flo fragt, warum er uns nicht gleich gesagt hat, dass das Hotel voll ist, da er das ja scheinbar wusste. Ein Anruf hätte genügt und wir hätten uns diesen mühsamen Umweg von über 1Stunde erspart. Er antwortet nicht.

Wir steigen ins Taxi und fahren ins nächste Holiday Inn, ein wenig weiter entfernt. Beim Check-In zeigt Flo unseren Gutschein für das Taxi zurück zum Flughafen (inkl. Telefonnummer) und bitten uns eines für die Früh zu bestellen, da wir um 06.00 Uhr wieder bei Schalter 143 sein müssen. Die Dame meint, wegen dem Verkehr sollten wir um 05.30 Uhr weg. Nagut.

Aktuelle Uhrzeit: 01:00 Uhr! ?José?

Endlich Schlafen, für 4 Stunden ?

Freitag 09.10.2015

Wir stehen um 05.33 Uhr in der Hotel-Lobby und checken aus. Lisa geht schon zum Taxi, das vor der Türe steht. Taxler: Nein nein nein, den Gutschein nehme ich nicht. Das ist nur für das offizielle Flughafentaxi.

Flo beginnt wieder zu schimpfen. Ihr inkompetenten Vollwappler. Ich hab euch alles gezeigt und eure dumme Kollegin checkt einfach nichts ab.

Rufts jetzt gefälligst das richtige Taxi, wir müssen um 06.00 Uhr beim Flughafen sein!!! Am Telefon wird getratscht: Ja, ich hätte da einen Kunden der wollte eigentlich schon um 05.30 abgeholt werden aber da gab es ein Problem. Könntet ihr eventuell ein Taxi schicken, irgendwie vielleicht demnächst oder so?

Abfahrt: 05.55 Uhr! Der Taxler meint: Ankunft in 10 Minuten, und er hatte recht. Zum Glück war also die Frau nicht nur zu blöd das Taxi zu bestellen, sie hatte auch keine Ahnung von den Fahrtzeiten. Wir kommen um 06.10 Uhr beim Schalter 143 an. Es ist kaum zu glauben, wir stehen tatsächlich am richtigen Schalter, der uns das Geld geben kann! Zum Glück kann die Dame auch unser Gepäck einchecken und wir ersparen uns ein weiteres anstehen.

Nach einem weiteren, mühsamen Security Check essen wir etwas mit unseren Frühstücksgutscheinen. Und es geht endlich in die Luft, Richtung Cancun.

Dort haben wir drei Stunden Aufenthalt, wir holen unser Gepäck und stellen uns in der – jetzt schon langen – Schlange für den Havannaflug an. Auf halbem Weg sitzt eine scheinbar sehschwache Dame und kontrolliert den mexikanischen Ausreisezettel in unseren Pässen. Lisa: ok. Flo: ich sehe da keinen Stempel mit Flugzeug drauf. Nochmal stempeln gehen! Wir zeigen auf das eindeutig vorhandene Flugzeug und erklären, dass unsere Beiden Zettel gestern von der selben Person abgestempelt wurden. Aber ich muss es sehen können! Nochmal stempeln! Nagut also geht Flo nochmal stempeln.

Die Dame beim Immigration Office hat ohne Probleme erkannt, dass alles passt und gibt mir halt einen neuen Stempel auf der Rückseite drauf.

Eindeutig ein Flugzeug zu sehen, die Dame beim immigration Office hat einfach aereo dazu geschrieben
Eindeutig ein Flugzeug zu sehen, die Dame beim immigration Office hat einfach aereo dazu geschrieben
Lisas Stempel zum Vergleich
Lisas Stempel zum Vergleich

Endlich ist unser Gepäck eingecheckt und wir gehen zu unserem Gate, natürlich nicht ohne Security Check. Kamera und Kindle etc. sind diesmal kein Problem, dafür haben sie Lisas – sehr nach Kokain aussehende – Dextrose im Visier. Nachdem sie mit 5 verschiedenen Zetteln/Papierstreifchen an und in dem Gläschen herumgeschmiert haben zeigen alle Drogenindikatoren ein negatives Ergebnis und wir dürfen endlich auf unser Flugzeug warten ?

Wir geben zu, das sieht verdächtig aus
Wir geben zu, das sieht verdächtig aus

Wir kommen pünktlich in Havanna an und fahren mit dem Taxi in die Stadt zu unserer vorreservierten Casa Particular am Malecon. Toll, toll, toll!

Die Odyssee hat ein glückliches Ende und wir lieben Havanna jetzt schon!

Alles wieder gut!
Alles wieder gut!

Am Abend geht es ab in die Stadt zum Essen und herumspazieren. Wir werden von zwei in der Straße feiernden Frauen zum Tanz aufgefordert und lernen nach einer ersten Salsakostprobe gleich die Lebensfreude und Offenheit der Kubaner kennen.

Am Nachhauseweg nicht weit von unserem Haus:

Alle sitzen vor ihrem Smartphone
Alle sitzen vor ihrem Smartphone oder Laptop

Hier muss es wohl eines der wenigen WLANs geben! ?

Das waren also die Vereinigten Staaten

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Wir haben einige Dinge und Eigenheiten über das Land und seine Einwohner gelernt:

Guter Käse ist teuer, und sämtliche uns bekannte  Käsenamen halten sich hier nicht so strikt an die von uns bekannten Formen und Farben:

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Um es dem Kunden daher einfacher zu machen gibt es prinzipiell mal immer drei verschiedene Sorten: swiss, cheddar oder american cheese. Was auch immer das heißen mag. Trotz dieser marginalen Käseauswahl und Qualität lieben die Amerikaner ihren Käse und hauen ihn überall in Unmengen auf ihr Essen.

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Dieser Salat besteht zu 65% aus Käse.. Als Dressing: Blue Cheese Dressing

Amerikaner haben scheinbar große Angst vor Haarverlust. Allein in einer Zeitschrift haben wir drei verschiedene Werbungen für Haartransplantationen gezählt:

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Weiters führen sie Lockenstäbe mit äußerst fragwürdigem Erscheinungsbild:

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Auch beim Straßenverkehr gibt es so manche Eigenheiten:

Ein Amerikaner, der einen Pickup Truck fährt (also eigentlich jeder Zweite) legt besonders großen Wert darauf, dass er kein Auto/car fährt, sondern in einem TRUCK (man lese dies in texanischem Akzent) unterwegs ist!

Im Gegensatz dazu fährt in San Francisco ca. jeder zweite einen Hybrid Wagen und in Los Angeles sind uns knapp 100 Teslas begegnet. Beides ist übertrieben, aber wir waren begeistert. Genauso wie von der Tatsache, dass unser Freund Helge in Newport Beach (also quasi in der Autohauptstadt L.A.) tatsächlich OHNE Auto lebt.

Überholt wird (auf der Autobahn) sowohl links als auch (teilweise bevorzugt) rechts. Trotz aller Bemühungen von Lisa konnte sie die Folgeautos nicht davon abhalten sie rechts zu überholen.

Dass man bei rot rechts abbiegen darf, war uns zwar bewusst aber wir haben es trotzdem andauernd vergessen. Das bescherte einige Hupkonzerte.

Amerikaner lieben Stoppschilder (fast so sehr wie ihren grauslichen Käse). Am besten gleich 4 pro Kreuzung und dass alle 500 Meter. Vorausschauendes Fahren adé! Die Rechtsvorrangregel wird bei diesen Kreuzungen scheinbar ignoriert. Es wird theoretisch in der Reihenfolge losgefahren in der man die Kreuzung erreicht, was oft aufgrund mangelnder Gedächtnisleistung zu Verwirrung führt. Es kommt daher nicht selten vor, dass am Ende alle Autos stehen und jeder darauf wartet, dass der andere fährt.

Amerikaner blinken nicht. Nicht beim Spurwechseln und nicht beim Abbiegen. Apropos Blinken: die meisten Autos besitzen kein eigenes Blinklicht es blinkt das Bremslicht einseitig (rot). Es könnte daher auch sein, dass manche Leute eh brav geblinkt haben, wir es aber nicht wahrgenommen haben.

Eine weitere Eigenheit amerikanischer Autos ist, dass sie beim Absperren kaum sichtbar blinken. Wenn man dann allerdings zur Sicherheit ein zweites Mal den Absperrknopf betätigt hupt das Auto. Sehr mühsam.

Die Selbstreflexion mancher Amerikaner hat uns verwundert:

Ein aktives Mitglied des US Militärs erklärt uns wie toll er das Haight/Ashbury Viertel in San Francisco findet, da dort die Hippiebewegung ihren Ursprung hat: „a completely new way of thinking.. it all happened in this small area! That’s just so cool“

Aja.. aber er geht zum Militär. Passt.

Ein weiteres Beispiel wäre sein Kollege, der am liebsten sein Auto (Suburban) gegen einen Truck mit doppelter Bereifung und großen Felgen tauschen würde.

Sein aktuelles Auto
Dieses Auto, mit größeren Felgen, hätte er gern

„Just burning gas! I know it’s stupid but that’s the american way!“ Er weiß ja eh, dass das blöd ist. Aber er kann es nicht lassen.

Trotz all dem hat es uns wirklich sehr, sehr gut gefallen und wir beenden hiermit also nach

  • 7491,5 Kilometern (125 Stunden!) Autofahrt
  • 7 Bundesstaaten
  • ca. 375 Liter Benzin
  • bei 15 Tankstellen
  • 8 Nationalparks
  • 2 Indianerreservoirs
  • 18 Nächten im Zelt
  • 5 Nächten im Motel
  • 3 Nächten bei Helge
  • jeweils einer Nacht im Hotel, Dorm, Auto und bei Cheryl & Charbel
  • 3 Großstädten
  • 3 gefüllten Waschmaschinen
  • bei Temperaturen von -2°C bis 45,5°C
  • auf einer Höhe von -80 bis 3030 Metern
  • 3 Blasen auf den Füßen
  • einer zerrissenen Hose
  • einem vergessenen Necessaire
  • einem verlorenen iPhone
  • 2 mal vergessener Geldbörse
  • und einer vergessenen Sonnenbrille

unseren Aufenthalt in den USA. Es war uns ein Vergnügen und wir können die Route nur wärmstens weiterempfehlen. Den Startpunkt sollte man vielleicht näher an den Yellowstone Park legen, so spart man sich ein paar Kilometer und Stunden im Auto.

Los Angeles

Montag 05.10.2015

07.00 Uhr Tagwache, das war die erste – und einzige – Nacht, die wir im Auto übernachtet haben, auf einem einsamen Parkplatz am Highway Number 1.

Es war eigentlich gar nicht mal so schlimm. Wir haben das Auto innen mit Tüchern ausgehängt um die Sonne und fremde Blicke fern zu halten, und uns dabei auch den Innenraum des Autos um ein vielfaches verschönert.

Ein kurzer Stopp bei einem Motel und wir sind um 2 Muffins reicher. Es geht weiter nach LA, jedoch nicht ohne beim Sea Lion Vista Point stehen zu bleiben.

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Flo hat uns am Vortag per Internet für die Aufzeichnung der heutigen Talkshow mit Jimmy Kimmel angemeldet. Am Hollywood Boulevard angekommen suchen und suchen und suchen wir die Garage in der wir laut der Anmeldebestätigung parken sollen. Weil wir kurzzeitig auf der linken Seite einer Nebenstraße – gegen die Fahrtrichtung! – „parken“ kommt schon nach 5 Minuten weiblicher Parkcheriff und klopft an unser Fenster.

„You’re parked on the wrong side of the street, and this space is reserved for Tourbusses.“ Flo befürchtet das Schlimmste. Hunderte Dollar Strafe, nur weil wir nicht wissen wo die Garage ist. Zum Glück war die Dame aber nett und hilfreich und hat uns erklärt wie wir letztendlich zu unserem Parkplatz kommen.

Endlich sind wir zu Fuß unterwegs und der Shopping-Spaß kann losgehen. Flo leistet sich ein Paar neue Sneakers weil ihm die alten nach so viel wandern zu sehr stinken. ????

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Wir gönnen uns ein Fastfood Mittagessen und stellen uns bei der Schlange für Jimmy Kimmel an. Es dauert ganz schön lange. Hoffentlich ist es das Wert und es wird lustig. Wenigstens stehen wir am Walk of Fame und können ein paar unserer Lieblingsstars Fotografieren.

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Nach gefühlten 5 Stunden betreten wir endlich das Gebäude um weitere 4 Stunden anzustehen.

Die eigentliche Show dauert knappe 40 Minuten und ist nur mäßig lustig, dafür waren wir nur 15 Meter entfernt von seinen heutigen 2 Stargästen Cate Blanchett und Chace Crawford. *Kreisch* Fotos verboten!

Nachdem die Show vorbei war, treffen wir uns mit unserer lieben Freundin aus Wien Rebecca, die zufällig aus beruflichen Gründen auch nach LA fliegen „musste“.

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Wir holen sie mit unserer Karre ab und nach langem hin und her überlegen fahren wir in ein nahe gelegenes Äthiopisches Restaurant abendessen. Yelp gibt nur die besten Bewertungen. Leider waren wir von der Schärfe und Säure etwas irritiert.

Danach heißt es schnell Rebecca nach hause bringen und auf nach Newport Beach zu Helge, einem Freund von Flos Schwester Niko, bei dem wir die nächsten drei Nächte verbringen dürfen.

Das ist ein erster Vorgeschmack der immensen Größe LAs. Es dauert sage-und-schreibe eineinhalb Stunden bis zu seiner Wohnung.

Dienstag 06.10.2015

Heute gehen wir den Tag langsam an. Nach langem Trödeln in der Früh machen wir uns auf zum nächsten Supermarkt um ein Waschmittel und Frühstück zu kaufen. Wir waschen unsere Wäsche und entscheiden was wir den restlichen Nachmittag noch so tun wollen.

Es wird trotz langer Fahrtzeit wieder Hollywood. Wir denken uns, es ist doch ein großer Zufall, dass Rebecca auch hier ist und den müssen wir noch einmal ausnutzen. Auf der Fahrt wird uns wieder klar, dass wir fast zu Amerikanern mutiert sind. Wir wiederholen: eineinhalb Stunden!

Wir kommen irgendwann nach 15.00 Uhr in Hollywood an und gehen mit Rebecca schnell zu Five Guys auf einen Burger. Für uns ein ganz klarer Wettkampf. Five Guys gewinnt um mehr als 3 Burgerlängen das Rennen um den besten Fastfoodburger der USA.

Danach cruisen wir durch Beverly Hills und bestaunen die verschiedenen opulenten, teilweise geschmacklosen Prunkvillen.. Für eine Starmap sind wir zu knausrig und wir fahren einfach mal drauf los.

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Viel bessere Bilder konnten wir wegen der hohen Hecken leider nicht machen
Viel bessere Bilder konnten wir wegen der hohen Hecken leider nicht machen

Wir setzen Rebecca wieder in der Nähe von ihrem AirBnB ab und schießen noch ein gemeinsames Foto vor dem berühmt-berüchtigten Nightclub „Viper Room“.

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Am Weg zurück nach Newport Beach machen wir einen „Abstecher“ nach Santa Monica/Venice Beach.

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Am Abend gehen wir gemeinsam mit Helge in Newport Beach essen. Ein klassisches Amerikanisches Lokal mit 500 Fernsehern. NFL, Baseball und Basketball neben schallender Musik aber trotzdem gibt es sehr gutes Essen.

Mittwoch 07.10.2015

Den eigentlichen Plan Flos Freund in San Diego zu besuchen verwerfen wir nach bereits zu vielen Stunden in dem Verkehr in dieser Megacity. Wir entscheiden uns Newport Beach zu erkunden.

Balboa Island, eine kleine Insel mit einem Häuschen neben dem anderen und eines teurer als das nächste (2Mio aufwärts), wäre bei anderen Preisen eine ganz nette Gegend. 

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Ein Privatsteg bei Balboa Island
Ein Privatsteg bei Balboa Island
Süße sea lions, die sich auf einem der tausenden Booten ausruhen
Süße sea lions, die sich auf einem der tausenden Booten ausruhen

Wir nehmen die Mini-Fähre (3 Autos) von Balboa auf das Festland und spazieren eine weile am Strand entlang. Die Überlegung, dass da einfach mal tausende Kilometer nichts kommt ist ein bisschen überwältigend. Surfer haben wir leider keine gesehen.

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Am weg zurück versuchen wir unser Glück in einer kleinen Spielehalle, wo es bei einem Geschicklichkeitsspiel eine GoPro zu gewinnen gibt. 4 Dollar später sind wir der Meinung, dass die Maschine gezinkt ist. Der kleine Bub nach uns möchte das nicht wahrhaben und verspielt !20 Dollar! in Münzen für einen Nintendo DS.

Wir gehen wieder zurück nach hause wo uns Helge mit einer netten Überraschung erwartet, er wird uns nach dem Abendessen ein paar Film und Foto Gadgets von der Firma bei der er Arbeitet (www.sp-gadgets.com) schenken.

Wir dinieren bei Pizza Nova und fahren dann in Helges Büro. First things first: ziemlich cooles Büro mit Balkon direkt über dem Wasser und tollem Blick. Wir durchforsten die Möglichkeiten und bekommen jede Menge cooles Zeug.

Verdammt, wieso haben wir diese GoPro nicht gewonnen, dann wäre es noch toller! Aber glücklicherweise gibt es auch iPhone Aufsätze und somit könnt ihr euch in Zukunft auf ein paar Selfies von uns freuen.

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Wir packen bis spät in die Nacht und stellen unseren Wecker für 05.55 Uhr.

Morgen fliegen wir in Richtung Kuba!

LAX ✈️ MEX ✈️ CUN ??✈️ HAV

 

Ein kleiner Ausflug ins Food Blogging oder so..

Donnerstag 01.10.2015

In der Früh geht es auf nach San Francisco. Bald. Nachdem wir im Internet waren. Nach ungefähr zwei Stunden und einem fehlgeschlagenen Versuch eine Couch bei Flos bekannten aus Oakland zu erfragen fahren wir um 11.00 Uhr von Yosemite los. Die Fahrt ist mit 4 Stunden relativ lange und wir machen eine Verköstigungs-Pause beim ersten In n‘ Out Burger, an dem wir vorbei kommen. Das sollen ja die angeblich besten Fast Food Burger in ganz Amerika bzw. zumindest in Westamerika sein.

Wir sind gespannt ob es mit Five Guys (dem besten Fast Food Burger an der Ostküste) mithalten kann. Spätestens hier wird unser Reiseblog zu einem Foodblog – zumindest für die nächsten 3 Tage. 😉

Die Karte im Restaurant ist denkbar einfach. Zur Auswahl gibt es Hamburger, Cheeseburger, Doublecheeseburger, Pommes und Chili-Pommes. Je nachdem wie man es nimmt ist das ein Vor- oder Nachteil gegenüber Five Guys, wo jeder Burger individuell gestaltet werden kann. Für die Lisa – die Entscheidungen hasst – sollte es ja ein Vorteil sein, aber trotzdem bemängelt sie die Auswahl.

Also gut. zwei Cheeseburger und einmal Pommes Frittes bitteschön.

Nach ca. 5 Minuten wird unsere Nummer ausgerufen und wir holen die Bestellung ab. Zeitfaktor: schonmal nicht so fast, aber das kann ja fast nur gutes heißen.

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Als Erstes kosten wir die Fries. Note: 5. Wir wissen nicht ob es an genau dieser Filiale liegt, oder ob all jene, die uns In n‘ Out empfohlen haben eine völlig gestörte Darstellung der Realität haben.

Die Fries schmecken nach nichts. Die Konsistenz erinnert am ehesten noch an Karton oder Styropor, aber sicher nicht an Erdäpfel.. Das Bild zeigt das eigentlich eh recht gut.

Also gehen wir über zum Burger, Note: 2. Ein solider Fast Food Burger. Welten besser als McDonald’s in Wien und eindeutig frisch zubereitet. Bisschen wenig Sauce, und daher teilweise ein wenig trocken (wir tunken in Ketchup ein). Aber alles in allem echt solide.

Als Gesamtnote vergeben wir demnach nur die Note 3,5. Die Pommes Frittes waren unerträglich.

Wir kommen um etwa 16.00 Uhr in Oakland (gleich bei San Francisco) an und stellen uns einmal an einen Straßenrand. Flos bekannter hat in der Zwischenzeit geantwortet und meint, dass sein Bruder sicher einen Schlafplatz für uns hat. Leider wurde das zwei Stunden später vom Bruder abgesagt und wir suchen also eine günstige Unterkunft. Hier in SF wollen wir zur Abweschlung mal nicht gratis Campen, das machen uns dort zu viele Obdachlose mit ihren Zelten direkt am Gehsteig.

Es wird ein Motel in einer äußerst fragwürdigen Gegend hier in Oakland. Eigentlich haben wir in Oakland bis jetzt nur fragwürdige Gegenden gesehen.

Das Motel selbst ist ganz in Ordnung und scheint sicher zu sein.

Wir machen es uns in unserem Zimmer gemütlich und sind sogar zu faul Abendessen zu gehen. Stattdessen schauen wir einen ganz witzigen Kinderfilm aus den 90er Jahren im Fernsehen an.

Freitag 02.10.2015

Früh Morgens geht es los in Richtung BART Station (BART ist die Vorortelinie von SF) wo wir unser Auto für den Rest des Tages parken wollen. Das Internet verrät uns, dass der dortige Parkplatz normalerweise schon um 07.00 Uhr voll ist und deshalb verlassen wir das Motel „rechtzeitig“ um 06.45 Uhr.

Bei der Station angekommen, verstehen wir nicht weswegen wir so früh aufgestanden sind. Es ist quasi alles leer. Es ist uns nicht komisch vorgekommen, dass der Parkplatz statt den im Internet gelesenen 3 Dollar, „satte“ 5 Dollar am Tag kostet. Ein schlauer Fuchs hätte aber hier sofort gemerkt, dass wir uns am falschen Parkplatz befinden. Der günstige – tatsächlich volle – wäre auf der anderen Seite der Straße gewesen.

Nun denn.. Wir fahren jetzt tatsächlich – und zwar wirklich – nach San Francisco. Simon hat uns eine Coffee Bar mit dem originellen Namen „Coffee Bar“ und gutem WLAN im Mission District empfohlen, also machen wir uns dorthin auf den Weg.

Zum Frühstück gibt es: Oatmeal und eine Breakfast Bowl.

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Lisa hatte das Oatmeal und kann es nur weiter empfehlen. Frische Beeren und ausgezeichneter Schleim sind genau das Richtige für einen guten Start in Lisas Tag. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt (zum. für SF Verhältnisse). Note: 1

Flos Breakfast Bowl: Es klingt interessanter als es war. Feta, Baked Potato, Salsa Verde. Es hat ein bisschen an ein Frühstück aus Mexico erinnert. Nicht Jedermanns sache, aber Flo mag ja salziges Frühstück. Note: 3. Denn es war ein bisschen fad.

Zum Ambiente kann man erwähnen, dass das Lokal wirklich angenehm war. Gegessen haben wir an den Straßentischen in der Morgensonne, die uns aber bald zu heiß wurde, weswegen wir uns nach drinnen setzen. Innen ist das Lokal mit alten Fabrikfenstern, Sichtbeton und Industrieflaire sehr hip.

Wir nutzen den Vormittag um ein bisschen mit Freunden und Familie zu Skypen. Immerhin rühmt sich das Lokal als ein „work space“ mit free wifi, wir können es aber nicht unbedingt für Internetzwecke weiterempfehlen. Die Verbindung war nur mäßig und recht langsam.

Beim Verlassen kaufen wir uns noch ein besonders gutes Mandel Croissant. Lisa meint: sogar das ehemalige ODC in der Obkirchergasse wäre stolz auf diese Qualität. Note: 1.

Gesamtnote: 2 (Essen und Ambiente gut – sehr gut. Internet schwach)

Für das heutige Mittagessen suchen wir uns eine witzige Asian Fusion Kreation im Financial District aus. Es handelt sich um eine Mischung aus Sushi und Burrito: ein sogenanntes „Sushirrito“.

Die Entscheidung fällt uns schwer, es klingt alles sehr gut. Letztendlich wird es ein Sushirrito mit Thunfisch, und einer mit Kampachi – die beiden einzigen Optionen mit rohem Fisch. Der Thunfisch bricht Lisa – die seit jahren auf Thunfisch verzichtet – das Herz, aber er ist laut Karte mit einem Siegel für nachhaltigen Fischfang versehen.

Beide Sushirritos wurden in der Hälfte zerteilt und so konnten wir ohne Probleme teilen.

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Thunfisch: Yellowfin Tuna (Hand-Line Caught), Tamago, Piquillo Peppers, Lotus Chips, Namasu Cucumber, Green Leaf Lettuce, Ginger Guac, Yuzu Tobiko (Zutaten laut Website). Flo vergibt Note: 1. Lotus Chips waren beispielsweise besonders toll. Lisas Note: 2

Kampachi (siehe hier): Kampachi Yellowtail, Cucumber, Pickled Red Onion, Sweet Corn, Ginger Guac, Red Tobiko (. Obwohl wir die Karte eine halbe Ewigkeit angestarrt haben ist uns der Mais in dieser Kreation nicht aufgefallen. Lisa, die (Dosen-)Mais prinzipiell eher meidet war anfänglich verärgert über die Entscheidung. Glücklicherweise war er aber geschmacklich nicht so intensiv und das Sushirrito schmeckte trotzdem.

Geschmacklich nicht so intensiv war leider auch der ganze Sushirrito, was die Lisa beim Thunfisch-Sushiritto auch bemängelt.

Flos Note: 2. Lisas Note: 1,5

Gesamtnote, Flo: 1,5

Gesamtnote, Lisa: 3. Hier fließt mit ein, dass Thunfisch, aber kein Lachs angeboten wird.

Nach dem Mittagessen spazieren wir ein wenig durch die Stadt und kommen an Fisherman’s Wharf und dem Pier 39 vorbei. Hier gibt es jede Menge süße, faule Robben, die sich in der Sonne ausruhen.

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Alcatraz in der Ferne, wir haben es nicht besucht

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Wir gehen an der Lombard street vorbei und machen uns mit dem Bus auf den Weg zur Golden Gate Bridge.

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Nach der Golden Gate Bridge geht es wieder mit dem Bus weiter, diesmal zum Haight/Ashbury Viertel – die Geburtsstätte des Flower Power Movements. Auch heute ist das Viertel noch sehr alternativ, wir gehen in ein Café und trinken – sehr passend – einen Chai Latte. Wir stellen fest, dass die für ihr Internet hochgepriesene „Coffee Bar“ ein Witz gegenüber diesem kleinen Hippie-Lokal ist und laden in Höchstgeschwindigkeit ein Paar Fotos auf unseren Flickr Account.

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Weiter geht es, wieder mit dem Bus in Richtung Chinatown zum Abendessen.

Das ist jetzt die Dritte Fahrt mit dem Bus heute, und wir müssen feststellen, dass die Busfahrer hier scheinbar alle einen bestimmten Fahrkurs für Binärfahrweise absolvieren müssen. Es gibt nur zwei verschiedene Zustände: Vollgas, Vollbremsung. Wir konzentrieren uns, dass uns nicht schlecht wird und es wird uns langsam klar warum die Amerikaner so ungern ihre Öffis verwenden ?.

Gegessen wird im „House of Nanking“, einem authentischen chinesichen Restaurant, dass uns von Pia und Niko empfohlen wurde. Vor dem Lokal bildet sich schon eine relativ lange Schlange. Wir sind schon hungrig und rechnen mit zum. 15 Minuten warten. Denkste. 15 Sekunden später sitzen wir schon drinnen. Die 6-Personen Gruppe vor uns wollte einen gemeinsamen Tisch, weswegen wir 2 gleich hinein „gezogen“ wurden.

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Wie auch eine an der Wand hängende Zeitungskritik schon sagt – quick but delicious – geht hier alles sehr schnell und die Kellner warten ungeduldig auf unsere Bestellung. Die zwei Räume aus denen das Lokal besteht sind rand voll, die Tische stehen sehr eng, zum Teil aneinander gereiht und über all den Stimmengewirr hinweg hört man die Kellner sich lauthals auf chinesisch zurufen unterhalten?.

Wir fragen unsere Tischnachbarn, ob sie was empfehlen können und sie sagen: zeig blind mit dem Finger auf die Karte, es ist alles top.

Vorspeise: Dumplings

Hauptspeise: „Melt-in-your-Mouth“ fried Calamari, Spinach-Salad with Aubergines.

(In dem Moment wo wir das gerade schreiben, sind wir beide sehr hungrig und fragen uns, warum wir nicht mehr bestellt haben???)

Dumplings und Salat waren sehr gut! Wir haben beide noch nie so gut chinesisch gegessen. Note: 1

Dumplings

Spinach Salad

Einzig die Calamari sind leider teilweise nicht so zart wie erwartet gewesen. Note: 1,5

Calamari

Gesamtnote: 1,5. Die stressigen Kellner und die teilweise nicht zarten Calamari geben kleine Abzüge.

So schnell wie wir drinnen waren, waren wir dann auch wieder draußen aus dem Lokal. Und wir machen uns auf den Nachhauseweg.

Samstag 03.10.2015

Diesmal stellen wir unser Auto auf den richtigen Parkplatz, welcher, da Wochenende ist heute nichts kostet.

Weil das mit dem Skypen gestern nicht so richtig klappen wollte, haben wir uns heute noch mal verabredet. Im Internet haben wir ein paar Cafés mit gutem WLAN gefunden und sind zum erstbesten losmarschiert. Geschlossen. Man sollte meinen Samstag ist der beste Tag für Kaffeehäuser? Nicht im Financial District, da wird scheinbar nur von arbeitenden Menschen Kaffee konsumiert. Na gut, also suchen wir auf yelp die nächstgelegenen Kaffeehäuser und gehen los. Das nächste hat zwar geöffnet und eine lange Schlange vor der Türe, aber: es gibt kein WLAN.

Na toll. Also zu Starbucks. Die haben wenigstens Internet „from our good friends at Google“.

Es ist der wahrscheinlich schirchste Starbucks in dem wir je waren. Dementsprechend war auch das Klientel. In San Francisco trifft man prinzipiell alle 5 Meter auf seltsame Gestalten, das Sozialverhalten dieser Menschen über zwei Stunden näher beobachten zu können ist aber ein eigenes Erlebnis.

Am Nebentisch uns saß eine 60 jährige Transgender Frau die sich nicht viel Mühe gegeben hat ihr angeborenes, männliches Geschlecht zu verheimlichen. Glatze, Stoppelbart, graue Brustbehaarung. Gekleidet war sie wie folgt: Rote lackleder Plateau-Stiefel, rote Strapse, schwarzer Lackleder-String, rotes lackleder Korsett mit mini mini mini Röckchen, das genau nichts versteckt und ein kleines Paar rote Schmetterlingsflügel am Rücken.

Daneben saß ein betrunkener junger Mann, der ruhig dasaß während ein anderer, ebenfalls durch irgendwelche Substanzen beeinträchtigter Mann ihn zu beschimpfen begonnen hat. Es ging von „Handy gestohlen“ über zu „du Hummus fressender Terrorist“ und weiteren Anschuldigungen. Letztendlich waren sie eventuell doch alte Bekannte oder gar Freunde und haben sich freundschaftlich umarmt.

Es war ein Erlebnis für sich. Der Streit anzettelnde ist dann irgendwann auf die Toilette verschwunden, um zwei Stunden später mit frisch gewaschenen Haaren und neu verarzteten Armwunden heraus zu kommen.

Um das Bild abzurunden, soll nicht unerwähnt bleiben, dass während dem ganzen hickhack am anderen Nebentisch scheinbar zwei Vorstellungsgespräche stattfanden.

Das alles rund herum und Lisa und Flo Skypen friedlich in der Mitte.

Als Frühstück hatten wir wieder einmal Oatmeal für die Lisa und ein Spinach Feta Wrap für den Flo.

Beides nicht so toll. Essensnote: 3

Gesamtnote: 4,5 (trotz, oder wegen? live Theater)

Naja Mittag is. Was Essen wir?

Yelp to the rescue. Es wird das HRD (wofür das steht, wissen wir nicht) ein paar Blocks weiter.

Da es schon ca. 14:30 Uhr ist und wir um 17:45 wieder einen Tisch reserviert haben, teilen wir uns einen der Kimchi Burritos. Note: 3.

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Wir schlendern weiter zur Market Street und kaufen in einem Supermarkt Manner Schnitten! Ja gibts denn sowas? Note: 1 was sonst.

Da springt das Wiener Herz vor Glück
Da springt das Wiener Herz vor Glück

Weiter geht es zu Fuß durch ein paar Geschäfte und weiter durch Chinatown in Richtung Umami um weiter zu essen (wie ihr merkt, war das eigentlich unsere Hauptbeschäftigung in SF).

Jeder der das Mochi in Wien kennt, weiß wonach wir gesucht/worauf wir gehofft haben. Als erstes fällt uns die viel zu große Auswahl an Speisen auf. Lauter japanische Fischnamen, die wir nicht kennen und überhaupt einfach zu viel Auswahl. Wir müssen zuerst einmal die Karte studieren, bevor wir auch nur irgendeine Entscheidung treffen können.

Es wird:

Umami Sliders = Mini Burger mit (angeblich) Kobe Beef laibchen. Note: 1,5 gut, aber nicht außergewöhnlich

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Alaska roll: stink normale Lachs-Avocado Maki, aber sowas haben wir noch nie gegessen. Das zergeht auf der Zunge! Note: röm. 1!

Das Bild ist in letzter Sekunde entstanden, weil es so schnell weg war.
Das Bild ist in letzter Sekunde entstanden, weil es so schnell weg war.

Eel-BBQ roll: Interessant. Dafür, dass es Aal war, sehr gut. Aber BBQ Sauce zu dominant. Note: 2

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Bakudan roll: Was drinn war, keine Ahnung. Es war wieder hervorragend! Und frittiert. Note: 1

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Beet root salad: leider ein bisschen langweilig. Obwohl die Kellnerin beim bringen des Tellers nocht meinte „aaah my favorite“ müssen wir diesem toller hauptsächlich gut aussehenden Salat mit der Note 3 bewerten.

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Kobe Beef Tartar mit Erdnüssen: Prinzipiell sehr gut, aber einerseits eine zu große Portion und andererseits wurde der Fleischgeschmack von den Erdnüssen übertönt. Note: 2

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Avocado roll: Nichts kommt an Alaska ran. Diese Roll hatte sogar für uns Avocado-Liebhaber zu viel Avocado, und dadurch den Rest übertönt. Note: 2

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Cookie Dough Roll: Nachspeise in Maki-Form.. Die Idee ist sehr witzig, wenn auch typisch Amerikanisch. In der Mitte: Vanilleeis. Als Hülle dient roher Chocolatechip-Cookie-Teig. Und als extra Toppings gibt es Schokosauce und Erdnussstücke. Wer etwas fruchtiges will ist hier am falschen Ort.

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Um die Sushi-Attrappe noch zu verstärken, gibt es kandierten Ingwer und ein grünes Minzobers als Wasabi-Ersatz. Geschmacklich erinnert das ganze an gefrorenes Snickers. Das heißt es schmeckt nicht schlecht, aber nach einem Stück hat man genug. Note: 2

Gesamtnote: 2. Leider haben wir – zumindest glauben wir das, da wir die Nachbartische gesehen haben – teilweise die falschen Dinge bestellt. Sollte es uns noch einmal nach San Francisco verschlagen, dann kommen wir gerne wieder ins Umami und probieren einen weiteren Teil der restlichen 95% der Speisekarte.

Im Geburtsort von Uber, nutzen wir das neue Sammeltaxi System namens Uber Pool um zu der von Simon empfohlenen Cocktailbar Trick Dog zu fahren. Sehr sehr coole Bar, mit wirklich netten Barkeepern und coolem Ambiente. Die Qualität der Cocktails und auch die Spirituosenauswahl erinnert an die Loosbar in Wien. Nur: jünger, hipper, rauchfrei ?

Wir bestellen einen Whiskey Sour und eine Kreation die sich „June“ nennt.

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Note: 1!

Nach ein bisschen Plaudern und trinken, machen wir uns auf in unser Ghetto in Oakland. Gute Nacht.

Sonntag 04.10.2015

Wir fahren zum ersten mal mit dem Auto in die Stadt, denn am Sonntag braucht man keinen Parkschein! Um punkt 10:00 Uhr, öffnet der Apple Store bei Market Street, wo wir Lisas Handyakku durchchecken lassen wollen. Am Vortag meinten sie, wenn wir ganz in der früh kommen, wird die Wartezeit bei ca. 10 Minuten liegen. Guter Witz, uns werden zwei Stunden prognostiziert. Nagut, zum Glück kann man hier Sonntags auch shoppen. Wir machen einen Termin für 12.00 Uhr aus und gehen erst mal bei einer Bakery frühstücken. Und anschließend Unterhosen für den Flo bei H&M kaufen. Es folgt noch ein bisschen Window shopping und um 12.00 Uhr erklärt uns die Dame beim Apple Store nach ein paar Tests, dass Lisas Akku noch 87% der Originalkapazität besitzt und wir es mit einem Softwareupdate probieren sollen. Tolle Hilfe! Lediglich „have you tried turning it off and on again“ hat gefehlt, sonst hätten wir gleich in einem indischen Callcenter anrufen können.

Weiter geht es mit…. ESSEN.

Ein Foodtruck Market im Persidio. Jeden Sonntag findet hier auf einer großen Wiese das statt, was die Wrapstars in Wien gerne etablieren möchten. Ein Riesenpicknick für Jung und Alt mit verschiedenen selbständigen Essensanbietern und Food Trucks.

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Wir kosten uns durch:
Pulled Chicken Sliders. Note: 2,5

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Calamari. Note: 1

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Beet Root Sliders. Note: 1,5

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Dough nuts mit Heidelbeerdip. Note: 1

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Gesamtnote: 1,5. So ein wöchentliches Foodtruck gathering könnte Wien auf jeden Fall auch vertragen. Jedoch sind die Preise teilweise absurd. Grilled Cheese Sandwich with Ham (Schinkenkäsetoast 2 Stück). 10USD. Schinken! Käse! Toast! Zehn! Dollar!

Lisa fühlt sich nach den drei Tagen des Essens wie auf diesem Bild
Lisa fühlt sich nach den drei Tagen des Essens wie auf diesem Bild

Das war unser Ausflug ins Food blogging. Wir verabschieden uns von San Francisco und fahren los zu Stadt der Engel und machen noch einen Abstecher im Silicon Valley. 1 Infinite Loop

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Los Angeles wir kommen.