Samstag, 26.12.2015
Heute fahren wir an den Strand. Oder zumindest in die Richtung. Das Ziel lautet Sihanoukville und ist 5 Stunden mit dem Bus entfernt. Leider hat die unfähige Dame an der Rezeption nicht mit einer Ticketreservierung helfen können, so dass wir im Endeffekt erst um 15.00 Uhr statt 13.30 Uhr abfahren.
Nicht so schlimm, dann können wir noch ein wenig durch die Straßen schlendern, gut Mittagessen und Shops abklappern.

Auf der Fahrt in den Süden kommen wir an riesigen Kleidungsfabriken vorbei, wo anhand der herausströmenden Menschenmassen offensichtlich gerade Dienstschluss ist.

In Sihanoukville werden wir von tausenden Tuktukfahrern förmlich attackiert, können sie aber wie immer abwimmeln und suchen zu Fuß nach einer Bleibe für die Nacht. Die Stadt ist voll mit (u.a. Sex-)Touristen, und wir sind froh, dass wir sie gleich morgen wieder verlassen werden um auf eine der umliegenden Inseln zu fahren.
Beim Abendessen sind wir noch einmal „mutig“ und essen von den gegrillten Shrimps nicht nur den Körper, sondern auch den Kopfinhalt indem wir stark dran ansaugen (so macht man das laut Internet zum Beispiel in Thailand). Um es nett auszudrücken: wir sind nicht begeistert.
Sonntag, 27.12.2015
Heute geht es auf die Insel Ko Ta Kiev, die angeblich am untouristischsten und unerschlossensten ist. Wir entscheiden uns für die Unterkunft „Crusoe Island“, da wir dort die Möglichkeit haben in unseren eigenen Hängematten zu campen.




Wir spazieren den Strand entlang und stellen fest, dass die Insel gar nicht so untouristisch ist weil täglich mehrere Boote mit Müllmachenden Tagestouristen den Strand verschmutzen. ? Dafür gibt es auch jede Menge Kühe, die wir nicht erwartet hätten:


Strom gibt es auf dieser Insel nur durch Generatoren ein paar Stunden am Abend, Internet sowieso nicht – dafür ein gebasteltes Mühlebrett, und eine Gitarre die von uns intensiv genutzt werden.
Das Duschwasser wird mit einem Kübel aus dem Brunnen gefischt und mit einem Schöpfer wird geduscht. Leider war das Wasser besonders braun und unappetitlich, aber es ist immer noch besser als „Salzkrusten“ auf der Haut. Am Abend gibt es dann noch ein Lagerfeuer und wir unterhalten uns mit ein paar anderen Gästen.
Montag, 28.12.2015
Wir haben erstaunlich lange geschlafen. Eigentlich haben wir erwartet, dass uns die Sonne um 06.00 Uhr aus den Federn werfen würde, aber weil wir uns so toll hinter einem Baum platziert haben, schlafen wir bis 10.00 Uhr! Es folgt ein morgentliches Bad im Meer und der Tag kann beginnen. ?

Heute gibt es am anderen Ende der Insel (Last Point) ein „Musikfestival“ also lassen wir uns ein Essen einpacken und machen uns auf den Weg dorthin.

Ein Zwischenstopp bei Coral Beach (rechtes Ende von Long Beach) lässt uns ein bisschen eifersüchtig werden, sauberes Duschwasser und schönerer Strand als bei uns, dafür aber auch etwas teurer.

Wir kommen gegen 16.00 Uhr beim Festival an und müssen feststellen, dass unsere Seite der Insel viel sauberer ist! Beim nächsten mal also Coral Beach ?. Die Musiker sind teilweise recht schlecht, teilweise ganz gut. Was jedoch wirklich schlecht war, war die immer wieder ausfallende Soundanlage.
Wir spielen Beach Volleyball und essen mäßige Pizza am Lagerfeuer. Lisa fühlt sich bei dem billigen Alkohol wie am X-Jam.
Irgendwann kommt die Durchsage, dass ein Boot zurück zur anderen Seite der Insel fährt. Das lassen wir uns nicht zwei mal sagen und ersparen uns somit den 1-Stündigen Heimweg im Dunkeln (mit Taschenlampen).
Die letzten 20 Minuten müssen wir trotzdem spazieren, da das Boot nur bis zu Coral Beach gefahren ist. Wir machen eine unheimliche Begegnung mit einer (Gift-?)Schlange ca. 100 Meter vor unseren Hängematten (Lisa hat erstaunlicherweise nicht geschrien). Wir haben jetzt beim Artikelschreiben gegooglet und es war entweder die harmlose Malayan Bridle Snake, die banded wolf snake, oder aber auch die ultragiftige (selbst mit Gegengift nur 50% Überlebenschance) Malayan Krait Snake. ?
Die Nacht ist heute viel kälter als gestern und Flo holt sämtliche Gewandschichten aus den Rucksäcken um sie heil zu überstehen. ?
Dienstag, 29.12.2015
Ein weiterer toller Start in den Tag: lange schlafen, im Meer baden, frühstücken. Heute wollen wir zu Fuß zum sogenannten Elephant Rock gehen um dort ins Wasser zu springen und eventuell am Weg ein paar einsame Strände zu finden.

Bei der Bar erzählt uns die dort arbeitende Neuseeländerin, dass sie selbst noch nicht dort war, aber von Leuten gehört hat, dass der Weg kurz vorm Ziel scheinbar schwer zu finden ist. Pffff. Wofür ist denn eine von uns Pfadfinderin? Das schaffen wir locker!
Oder auch nicht. Der Weg hört tatsächlich irgendwann einfach auf weil es zu Felsig wird und nicht klar ist wie man weitergehen soll. Zum Glück hören wir andere Menschen, die mit dem Boot angereist sind und gerade ins Wasser springen und wissen daher, dass wir wirklich kurz vorm Ziel sind.





Wir versuchen es am Wasser entlang zu gehen, was aufgrund der vielen Felsen aber doch eher schwierig ist. In der Zwischenzeit sind die Bootsgäste längst weitergefahren. Irgendwie kommen wir dann zum Elephant Rock, ruhen uns im Schatten aus und essen vorerst mal unser mitgebrachtes Mittagessen.
Es folgen ein paar Sprünge ins Wasser:

Gegen 16.30 Uhr treten wir den Rückweg an. Diesmal wollen wir es besser machen und den eigentlichen Weg doch noch finden. Das beginnt zunächst wieder einmal recht gut, die ersten 20 Meter sind eindeutig als Weg zu erkennen, aber dann stehen wir vor demselben Problem wie am Hinweg: der Weg verschwindet! Wir suchen ganze 30 Minuten im Unterholz des Dschungels und werden langsam Nervös: Flip Flops bei Schlangengefahr!, bald untergehende Sonne, alles sieht gleich aus.
Es geht rauf und runter, links und rechts, zwischenzeitlich versucht sich Flo als Tarzan und scheitert kläglich, aber irgendwann finden wir dann doch den Weg und kommen noch vor Sonnenuntergang wieder nach Hause.


Zu unserem letzten Abendessen auf der Insel genießen wir ein köstliches Vegetable Amok und setzen uns danach gemütlich ans Lagerfeuer.
Mittwoch, 30.12.2015
Wir nehmen Abschied von der Insel und fahren mit dem Boot zurück nach Sihanoukville, nehmen den Bus nach Phnom Penh und organisieren ein Sammeltaxi nach Krati. Während der Fahrt im Sammeltaxi organisiert uns der Fahrer noch einen weiteren Transport in einem Gemüsehändlerauto bis nach Stung Treng, direkt vor der Laotischen Grenze.


Vor allem die letzten zwei Transporte waren sehr witzig, da wir die einzigen Touristen waren und der Gemüsewagen wirklich RANDVOLL mit verschiedenen Gemüsesäcken war. So voll, dass wir zu fünft auf der einzigen noch freien Rückbank sitzen mussten. Mit jeder starken Bremsung rückt die ganze Rückbank nach vorne und unser Beinbereich wird zunehmend enger. Im Radio gab es einerseits kambodschanischen Techno, andererseits asiatische Katzenjammermusik/Schlager. Eine weitere authentische Untermalung bieteten die ständigen Schmatz-, Rotzaufzieh-, Spuckgeräusche. Wir nehmen es gelassen und freuen uns, an einem Tag so weit zu kommen. ?
