Freitag, 29.01.2016
Wir erreichen Mandalay um etwa 06:00 Uhr in der Früh. Am Busbahnhof lehnen wir alle Taxi-Angebote ab und gehen zur Hauptstraße, wo trotz der recht frühen Zeit viele Pickup-Sammeltaxis stadteinwärts fahren. Daumen hoch und schon werden wir mitgenommen. Einen Häuserblock von unserem Hotel entfernt springen wir ab. Unser Zimmer können wir leider noch nicht beziehen aber zumindest Zähneputzen und unser Gepäck abgeben. Nach einem Frühstück in der Umgebung mieten wir uns ein Moped und erkunden einen der unzähligen Tempel der Stadt: Mahamuni.


Danach machen wir einen kurzen Zwischenstop in unserem Hotel, beziehen unser Zimmer und essen Mittag um anschließend Mandalay Hill zu erkunden. Oben befindet sich eine Pagode (was sonst?) und andere religiöse Bauten. Außerdem hat man eine tolle Sicht auf die teils versmogde Stadt. Des öfteren wird uns auch angeboten unsere Hände lesen zu lassen, was sicherlich ein Spaß gewesen wäre. Leider müssen wir ablehnen, denn den Sonnenuntergang wollen wir bei der angeblich ältesten Holzbrücke der Welt verbringen und bis dorthin ist es noch ein weiteres Stück zu fahren. Weiter als wir dachten, und so kommt es, dass wir die Brücke erst exakt eine Minute vor Sonnenuntergang erreichen. Es war trotzdem schön ?



Zum Abendessen erkunden wir den Nightmarket mit seinen Essenständen. Nachdem wir bei einem Dessert-Stand von allem etwas gekauft haben, müssen wir leider feststellen, dass uns genau eine der 8 Süßspeisen davon schmeckt und so schenken wir den Rest einem Straßenkind. Der kleine Bub wollte sich anfänglich nur ein kleines Stück nehmen, als wir ihm dann den ganzen Karton voll Süßkram in die Hand drücken, geht er mit einem breiten Grinsen und schnellen Schrittes davon.
Samstag, 30.01.2016
Unsere Frühstücks-Spiegeleier schwimmen in Fett. So sehr, dass wir zum abtupfen beinahe eine ganze Klopapierrolle (welche hier in Asien oft als Servietten dienen und auf jedem Tisch stehen) aufbrauchen. Was sich die Kellner wohl gedacht haben?
Heute geht es für uns weiter ins etwa 1,5 Stunden entfernte Pyin Oo Lwin. Da wir aber versuchen so günstig wie nur möglich unterwegs zu sein brauchen wir anstatt dieser 1,5 Stunden ganze 6?!? Da wären die 3€ mehr pro Person möglicherweise eine Investition wert gewesen.
An der uns empfohlenen Kreuzung finden wir zwar gleich einen Pickup der nach Pyin Oo Lwin fährt, dank Sprachbarrieren und dem hiesigen Zeitmanagement finden wir uns zwei Stunden später immer noch an der Kreuzung stehen. Die angeblich 30 Minuten bis zur Abfahrt haben sich zwar bei jedem Mal nachfragen nicht geändert, die tatsächliche Uhrzeit aber schon ?
Die Fahrt selber besteht dann neben einer langen Essenspause hauptsächlich aus ein- und ausladen von Waren die von A nach B gebracht werden. Sogar ein Moped wird mitgenommen. Wir machen uns nichts draus und finden, dass man so das Land ja am besten kennenlernt.

Pyin Oo Lwin diente seinerzeit als Sommerfrische (frisch ist es tatsächlich hier!) für die Engländer aus Mandalay und ist bekannt für seine Erdbeeren. Kolonialgebäude und Kutschen erinnern noch an diese Zeit. Sowie unsere Unterkunft, die früher einmal einem reichen Engländer gehört haben muss.
Sonntag, 31.01.2016
Nachdem Frühstück mit einer wirklich guten Erdbeermarmelade verbringen wir den heutigen Tag hauptsächlich in unserem Hotelgarten: Hängematte, Bücher, Federball, Welpen,…


Montag, 01.02.2016
Wecker um 06:45 und um 07:30 nehmen wir auch schon den Shuttle zum Bahnhof. Das heutige Tagesprogramm: Zugfahren! Tatsächlich soll die Landschaft zwischen Pyin Oo Lwin und unserem Zielort Hsipaw schön sein und vor allem über eine waghalsige Brücke führen: Goteik Viadukt. Mit uns reisen Jess und Phil aus England (und Nord-Irland), die schon richtige Zugprofis sind, denn sie haben die letzten Monate Russland und die Mongolei per Zug bereist. Mit den zweien als Gesprächspartner wird einem nicht fad und so vergeht die eigentlich recht lange Zugfahrt relativ schnell. Phil ist seit heute Früh Veganer (für 30 Tage geplant, wegen seiner momentan schlechten Haut) und macht das bis jetzt schon ganz gut, denn er erzählt uns auch gleich davon und es vergeht kaum ein passender (oder auch unpassender) Moment wo dies unerwähnt bleibt. ?




Um etwa 14.00 Uhr kommen wir in Hsipaw an und verabreden uns noch für den Abend bevor wir getrennte Wege zu unseren verschiedenen Unterkünften gehen.
Bei unserem Guesthouse buchen wir gleich eine 3-Tages Trekking-tour durch die umliegenden Bergdörfer für den nächsten Tag um 08:30. Ursprünglich wollten wir eine Tour machen, die sehr weit ins Hinterland bis zu dem Shan-Dorf Namsan führt, doch leider finden dort zur Zeit gerade wieder Kämpfe statt weswegen dieses Gebiet für Touristen gesperrt ist. (Info: Hsipaw gehört zum Shan State (eine ethnische Gruppe)) Es heißt, dass mit uns zwei weitere an der Trekkintour teilnehmen werden. Wir freuen uns, denn so wird es auch ein wenig günstiger.
Den Abend verbringen wir lachend und tratschend gemeinsam mit Jess und Phil.
Dienstag, 02.02.2016
Flo gehts schon seit gestern verdauungsmässig nicht so toll und auch die Nacht war nicht berauschend. Wir versuchen also diese 3-Tages-Wandertour um einen Tag zu verschieben. Und tatsächlich können die zwei Anderen (Erin aus Schottland und Tom aus Melbourne), die mit uns eingetragen sind die Wanderung um einen Tag verschieben. So verbringend wir den Vormittag gemütlich im Bett und am Nachmittag erkunden wir ein wenig die Umgebung der Stadt. Einige Pagoden und ein Kloster sind unter anderem die Highlights. Leider hat der Shan-Palast zu.


Am Weg treffen wir zufällig wieder auf Jess und Phil und machen uns erneut ein gemeinsames Abendessen aus. Diesmal bei Mr Shake und nicht bei Mr Food wie am Vortag. Hier in Hsipaw muss man anscheinend um ein Gewerbe zu starten einfach ein Mr oder Mrs voran setzten und schon kann das Geschäft beginnen.
Mittwoch, 03.02.2016
Heute gehts aber wirklich los auf unsere Trekking-Tour. Gestern haben sich noch zwei weitere Teilnehmer gemeldet und somit sind wir gemeinsam mit unserem Guide Sisi (gesprochen: Siesie) zu siebent unterwegs: Ben aus Manchester, Erin aus Schottland, Tom aus Melbourne, Yana aus Houston/Ukraine und wir zwei.
Es ist ziemlich heiß und somit ist es sehr angenehm, dass wir öfters eine kleine Pause einlegen. Wir wandern quasi von einem Snack zum nächsten.




Um etwa 14:30 erreichen wir auch schon unsere Unterkunft für die Nacht. Beim Mittagessen wird allen mit Verdauungsproblemen ein „Wunder-Pulver“ angeboten. Fazit: Zimt-challenge auf gesund.
Es folgt eine gemütliche Siesta. Am späten Nachmittag erkunden wir noch das Dorf und eine nahegelegen Teeplantage.




Donnerstag, 04.02.2016
Zweiter Tag der Trekkingtour. Wir wandern gemütlich 5 Stunden bis zu unserem nächsten Homestay. Homestay mit Welpe! Lisa ist begeistert!

Später erkunden wir noch das Dorf und bestaunen den „amazing tree“.
Wie auch schon am Vortag werden wir Touristen vor allem von den ganz kleinen Dorfbewohnern bestaunt. Und als Lisa mit Erin etwas abseits der Gruppe spaziert schwindet auch ein wenig die Scheu der Kinder.

Diesmal haben wir unsere Schlafplätze im Wohnzimmer der Gastfamilie. Was ja eigentlich ganz gemütlich ist aber da sie mit offenen Feuer kochen und heizen und über keinen Rauchfang verfügen ist es ziemlich verraucht. Die Frage, weshalb sie hier alle keinen Rauchfang oder Kamin verwenden beschäftigt uns noch die nächsten Tage. Wir haben bis jetzt keine Ahnung.

Freitag, 05.02.2016
Letzter Tag unserer Trekkingtour. Lisa hat ihren Schlafplatz direkt neben den hauseigenen Gebetsschrein. Und sowohl zum Einschlafen als auch zum Aufwachen knien 20cm neben ihr die Hausbesitzer und murmeln mit ihrer Mala (Gebetskette) in der Hand ihre Mantras. Auch ok nur Lisa ist sich unsicher, ob sie sich denn in diesen heiligen Minuten einfach daneben umziehen darf und so ist sie die letzte beim Frühstück.
Nachdem Frühstück heißt es Abschied nehmen von Nio dem kleinen Welpen. Lisa wird angeboten ihn mitzunehmen. Aber das lassen wir dann doch lieber sein. ?
Gegen Mittag erreichen wir eine Schule, wo wir dann auch Mittagessen. Danach gehen wir gemeinsam mit einer Schar an Schülern zu einem nahegelegenen Wasserfall und reden dabei mit den Teenagern englisch. Jedoch jeder Versuch die Konversation weiter zu führen als es die gelernten Phrasen zulassen ist unmöglich. Wir wurden alle etwa 1000 Mal dasselbe gefragt. Bei manchen Sätzen war es aber auch schwer herauszuhören, dass es eine neue Frage ist. Zum Beispiel waren „Are you happy?“ und „What are your hobbies?“ kaum auseinander zu halten. Vergeblich haben wir versucht heraus zu finden, ab wann und wie lange man in Myanmar in die Schule gehen muss.


Anschließend fahren wir mit einem Pick-up Tuktuk zurück nach Hsipaw. Gemütlich packen wir unsere Sachen um, duschen und essen bevor wir um 18:30 Uhr von unserem Hotel abgeholt werden für unseren Nachtbus nach Bagan. Einer der Mitarbeiter steigt mit uns in den Pickup Truck und führt uns zur Busstation. Dort wartet schon ein luxuriöser Bus, ähnlich wie die, mit denen wir bisher gefahren sind, allerdings ist der nicht für uns.
Es heißt also warten, die eigentliche Abfahrt ist ja sowieso erst für 19:00 Uhr geplant. Um Punkt sieben kommt dann unser Gefährt angerollt. Ein schäbiger, alter Reisebus mit den schlechtesten Sitzen, die wir je fühlen durften. Keine einzige Sitzposition ist angenehm, weil sich immer irgendeine Metallstange durch die Rückenpolsterung drückt.. Das wird wohl eine schlaflose Nacht. ?
Die Fahrt ist lang und teilweise sehr kurvig, aber irgendwie schaffen wir es beide trotz der unangenehmen Sitze einzuschlafen und gar nicht mal so oft aufzuwachen.
Haha, genau das gleiche Erlebnis mit dem Pick-Up hatte ich auch an der doofen Kreuzung in Mandalay! Sollte um 5 fahren, was dann in Wirklichkeit eher halb 9 war – und dann hat der auch auf dem Wegnoch in jedem Dörflein gehalten und gefühlte 10 Tonnen Mais auf- und wieder abgeladen 😀
Das Orchid Hotel hat dafür aber mehr als entschädigt!
Ja das stimmt! Danke nochmal für den Tipp, das war echt sehr entspannend dort 🙂
Eindeutig zu wenig Welpenfotos! 😉
Heute ist der 22.3., wir haben uns schon live in Wien gesehen, aber erst jetzt habe ich die letzten blogs gelesen. – so schön, die Landschaft, die Pagoden, eure Fotos. Das Leben ist schön! Clara Oma