Baracoa

Sonntag, 25.10.2015

Wir sitzen im vollgepackten Auto am Weg nach Baracoa. Wegen ein paar Zwischenstopps werden aus den angekündigten 3 1/2 Stunden etwa 4 – 4 1/2 Stunden bis wir endlich ankommen.

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Zu zwölft in diesem Auto und weil es zwischendurch geregnet hat, auch mit Gepäck
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Bei einer Pause kaufen wir „Cucuruchos“ – Kokosraspeln mit Honig, Früchten etc. Sehr gut

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Gruppenfoto der Polen, vom Dach fotografiert für den bestmöglichen Ausblick

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Nancy hat uns gesagt, dass der Taxifahrer uns zu seiner Schwester bringen wird, bei der wir (wie bei ihr) 15 CUC pro Nacht u. Zimmer bezahlen werden. Tatsächlich werden wir dann bei einem Ivan abgesetzt. Ob das jetzt der Mann von Nancys Schwester, oder irgendjemand sonst ist, wissen wir bis heute nicht.

Er versucht uns auf jeden Fall zuerst einmal ein (zugegebenerweise tolles) Zimmer für 30CUC anzudrehen. Wir sagen ihm, dass wir das schon indirekt über das Telefon ausgemacht haben, und dass unser Preis bei 15CUC liegt. Daraufhin zeigt uns Ivan ein schlechteres Zimmer und wir handeln hin und her: 25 – 15. 20 – 15. 15 – Ok. Wie in jeder neuen Stadt, heißt es auch hier: Erkunden!

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Alles hier ist besser als in Santiago. Keiner stiehlt Flo das Handy (wie auch ?) und es wartet nicht alle 50 Meter ein weiterer jinetero auf uns, um etwas zu verkaufen. Auch das Essen soll in Baracoa angeblich gut und erfrischend anders als im Rest von Kuba schmecken. Creolische Küche. Unsere erste Kostprobe der lokalen Küche im „El buen sabor“ haut uns zwar nicht vom Hocker, aber gut ist des trotzdem. Die miese Laune vom Vorabend ist dahin.

Neue Stadt, neues Glück!

Montag, 26.10.2015

Frühstück auf der Dachterrasse mit Blick aufs Meer und tollem Wetter. Hier ist wirklich alles besser ?. Der Reiseführer schlägt zwei Ausflugspots im Nordwesten vor: einen schönen Strand (20km) und den Humboldt Nationalpark (40km). Weil beides interessant klingt, wir keine Lust auf gebuchte Touren haben und es aber doch ein wenig zu weit für einen Spaziergang ist entscheiden wir uns für einen Tag Mopedfahren.

Auch bei Cubacar bekommen wir die völlige Ruhe und Gelassenheit der Kubaner und ihre absolute Unfähigkeit der Zeiteinschätzung zu spüren: wir betreten das Büro um 11 Uhr vormittags und geben Bescheid, was wir gerne hätten. Der Angestellte sagt, dass wir in 10 – 15 Minuten wieder vorbeikommen sollen, und dass dann ein Moped für uns bereit stehen wird.

Wir lassen uns ein bisschen länger Zeit, da wir schon ahnen, dass es nicht bei 10 Minuten bleiben wird und kommen um 11.20 Uhr wieder zum Büro.

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Flo verwendet Lisas Uhr, weil er kein Handy mehr hat
Flo verwendet Lisas Uhr, weil er kein Handy mehr hat

Auf uns wartet statt einem Moped nur eine verschlossene Türe. Also setzen wir uns auf den Boden vor dem Büro und warten. Um Punkt 12.00 Uhr, kommt der gelassene Kollege endlich auf einem Mofa daher und wir können nach weiteren 10 Minuten organisatorischen Blabla endlich davon Düsen. Zur Tankstelle, denn das Moped ist nahezu leer. Aber danach kann es wirklich losgehen….

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Wir probieren uns an ein paar Selfies, diesmal mit Lisas Handy und müssen im Nachhinein feststelllen, dass Lisa furchtbarerweise Ähnlichkeiten mit dem jungen Niki Lauda aufweist:

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Das Düsen am Moped stellt sich aufgrund der schlechten Straßenzustände mehr als ein Schlagloch-Slalom mit viel geholper und gepolter heraus. Aber Flo meistert das toll und wir überholen sogar noch ängstlichere Touristen mit  Mietwagen als wir es sind. Beim Humboldt Nationalpark – der ohne Guide nicht besucht werden darf –  angekommen werden uns zwei Touren angeboten: 2 Stunden Wandern um 10 CUC per person oder 1 Stunde Bootsfahrt in den Mangroven um 5 CUC per person. Wir sind faul und geizig und entscheiden uns für die gemütliche Bootsfahrt. Leider sehen wir nicht, die angepriesen Manatees, aber es war nach den 1,5 Stunden langer holpriger Fahrt  Balsam auf unseren Sitzbeinhöckern und auf Flos Händen. Es war so unendlich ruhig und entspannend!

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Am Rückweg nach Baracoa machen wir noch Halt beim Maguana Strand und genießen eine 3/4 Stunde die schon tiefstehende Sonne:

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Nach 45 Minuten machen wir uns auf den Nachhauseweg und kommen pünktlich vor Regenbeginn bei unsere Casa an. (Die Tropfen, die Lisa gespürt hat waren also doch nicht Flos Spucke ?)

Am Abend gehen wir sau billig in einem echt guten Restaurant Meeresfrüchte essen.

Dienstag, 27.10.2015

Nach dem Frühstück versucht Flo per Festnetz Dania (siehe Santioago) aus Santiago anzurufen. Leider ohne Erfolg. Aus Baracoa gibt es, laut unserem Vermieter möglicherweise derzeit keine Telefonnetzverbinung nach Santiago und wir sollen es später nocheinmal probieren. Die Verbindung nach Santiago scheint aber auch nach 10 Minuten warten nicht wieder zu funktionieren und wir machen uns mit unserem Moped auf zum archäologischen Museum. Dort können wir in einer alten Höhle Keramik und Skelette der kubanischen Ureinwohner bestaunen. Außerdem war eine extremst gruselige Puppe Teil der Ausstellung. Uns rutscht das Herz in die Hose.

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Danach machen wir uns auf den Weg zu Playa Blanca. Dies stellt sich als nicht so leicht heraus und wir beschließen stattdessen mit dem Moped noch bis 12 Uhr Mittags die Gegend zu erkunden.

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Wir geben das Moped ab und setzen uns in den Park in den Schatten. Mit dem Internet rufen wir Dania an und kommen zumindest in die richtige Leitung. Leider hebt jedoch ein Mann ab, der meint wir sollen es um 18:00 Uhr nocheinmal probieren. Wir chillen noch ein wenig auf der Parkband. Ein netter alter Kubaner verkauft uns baracoa’sche Schokolade und wir tratschen über die Busverbindungen nach Santiago und über dies und das. Er hat früher einmal in der Slowakei gearbeitet. Wir machen einen kurzen Besuch im „Museo de Cacao“, was mehr einem einfachen Kaffehaus ähnelt und kosten zwei kleine Pralinen. Im Anschluss besuchen wir noch das Casa de la chocolate, welches voll mit Einheimischen ist. Ein Blick auf die Speisekarte und wir wissen weshalb: es ist sau billig. Wir bestellen (fast) alles von der Karte und zahlen insgesamt 25 Cent!!! Schokoladeeis, eine Art Schokopudding, ein Kokostörtchen, eine kalte Trinkschoko und 3 Stück von einem frischen Kuchen, für den die Kubaner draußen Schlage stehen. Letzteres stellt sich als besoders grauslich heraus: es schmeckt komischerweise extremst nach Waschmittel mit Erdbeergeruch.

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Nach diesem Schokogelage geht es nach Hause, wo wir den Viñales-Blogeintrag fertigstellen. Um 18:00 Uhr versuchen wir wieder ohne Erfolg Dania anzurufen. Wir entscheiden uns daher nocheinmal nach Santiago zu fahren, und machen uns auf den Weg zum Busbahnhof um uns über Verbindungen zu informieren. Nach dem Abendessen spazieren wir nocheinmal über den Hauptplatz und bleiben kurz bei einem Lokal mit lauter Musik, guter Stimmung, vielen Leuten und guten Tänzern stehen. Die überaus guten Salsatänzer stellen sich als „unsere“ Polen heraus und wir werden hineingewunken. Wir versuchen uns mal wieder an Salsa, diesmal aber mit professioneller Hilfe von den Polen. Außerdem erfahren wir, dass sie ebenfalls am nächsten Tag wieder zurück nach Santiago fahren, und dass im Auto noch Platz für uns ist.

Die Salsaparty neigt sich langsam dem Ende zu und wir gehen gegen Mitternacht nach Hause.

Mittwoch, 28.10.2015

Diese Kubaner… Zum Glück haben wir die Polen noch einmal auf der Straße getroffen, sodass sie uns die Abfahrtzeit bekanntgeben konnten. Eigentlich haben ihre Hausbesitzer gemeint, dass sie unsere Hausbesitzer bereits telefonisch verständigt haben.

Wir warten also zum ausgemachten Zeitpunkt bei uns in der Casa und werden von dem selben Auto, dass uns auch hier her gebracht hat abgeholt.

Auf nach Santiago, wo wir wieder Flos Handy suchen werden!

Ein Gedanke zu „Baracoa

  1. Hallo ihr Lieben!
    Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, dass wir diese 2 Weltenbummler mit Haut und Haaren – also wirklich – erst vor einigen Tagen gesehen haben. Schön dass ihr das alles so toll ausgehalten habt. Wir bewundern Euch restlos. DANKE
    Gertraud OMA und Herwig

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